Die Sendung mit der Metrik #31: “Google Tag Manager und SEO – gute Idee oder schlechte Idee?” mit Eoghan Henn/searchVIU

Wer schon mal vor SEO-Problemen stand und auf die IT angewiesen war, weiß, dass das manchmal länger dauern kann. Kann in solchen Fällen der Google Tag Manager helfen und schnell SEO-relevante Dinge auf der Website verändern? Darüber habe ich mit Eoghan Henn von searchVIU gesprochen…, wir teilen beide die Passion für den GTM. Und Eoghan ist ein sehr angenehmer Gesprächspartner gewesen. Du wirst es hören.

Kurzes Update zum Inhalt: Wir sprechen unter anderem davon, dass auch das Canonical Tag mithilfe des GTM beeinflusst werden kann. Allerdings hat Google am 11. Mai klargestellt, dass sie nur noch den Canonical Tags aus dem Quellcode eines HTML-Dokumentes “trauen” und das gerenderte HTML außen vor lassen. Schade, aber das betrifft möglicherweise die anderen Dinge noch nicht, die wir besprochen haben.

Viel Spaß beim Hören.

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In dieser Folge:

  1. Die Sendung
  2. Shownotes
  3. Die Folge zum Nachlesen
  4. Kommentare


Wenn du wissen möchtest, wie du mit dem Google Tag Manager Einfluss auf SEO nehmen kannst, höre einfach in die Folge rein.


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Wenn du das Ganze lieber lesen möchtest, unten gibt’s das komplette Interview in Textform.

Shownotes

Websites

Hier findet ihr Eoghan Henn:

Allgemein

Das war die Folge “Google Tag Manager und SEO – gute Idee oder schlechte Idee?” mit Eoghan Henn

Hallo? „Die Sendung mit der Metrik“, der Webanalyse-Podcast mit Maik Bruns und seinen Gästen. Heute mit Eoghan Henn. Viel Spaß!

Maik Bruns: Hey Analyseheld, hier ist der Maik, herzlich willkommen zu einer neuen Folge „Die Sendung mit der Metrik“. Toll, dass du wieder dabei willst, weil wir haben heute auch ein super spannendes Thema wie ich finde. Es geht nämlich mal wieder gottseidank um den Google Tag Manager und um die Möglichkeiten, die der ich sag jetzt mal fast schon auf Hack-Seite bietet. Ich habe mir dafür einen Gast eingeladen und das ist Eoghan Henn. Und Eoghan, ihr werdet in der Schreibweise möglicherweise erstmal irritiert sein, Eoghan ist eine irische Schreibweise vom Owen quasi und Eoghan ist der Co-Founder von SearchVIU. Das ist er seit 2016 und mit SearchVIU möchte er gerne Relaunches fehlerfrei durchführen lassen durch andere. Er möchte quasi eine Hilfestellung geben mit SearchVIU. Da kann er vielleicht dann mal ein Wort zu verlieren. Er bloggt auch unter Rebelytics. Da hat er wirklich sehr gut erklärte Texte, die sich auch rundum SEO drehen, ist eben auch ein Ex-SEO-Berater. Er war dort bei Rankingcheck bis 2016 bis er SearchVIU gegründet hat. Ich habe nicht nur das Gefühl, sondern ich weiß das eigentlich auch relativ sicher, dass eines seiner beruflichen Hobbys quasi Google Analytics oder Digitalanalyse ist und dass er auch sehr gerne mit dem Tag Manager spielt. Er lebt in Galizien, im schönen Galizien, spricht aber natürlich, weil er hier lange in Deutschland war, exzellent Deutsch. Ihr werdet also alles verstehen und werdet kein Spanisch können müssen. Deswegen erst mal herzlich willkommen, Eoghan. #00:01:56.1#

Eoghan Henn: Hallo, das hast du alles sehr schön erklärt und beschrieben. Da habe ich auch gar nicht viel hinzuzufügen. #00:02:02.8#

Maik Bruns: Sehr schön. Den Rest werden die Menschen gleich von dir im Gespräch kennenlernen. Eoghan, super, dass das geklappt hat heute, weil wir haben beide auch so eine Passion, die wir teilen, nämlich den Tag Manager und wir haben beide festgestellt, dass bei mir im Podcast bisher noch nicht so richtig viel zum Tag Manager unterwegs war. Deswegen nehme ich das gerne mal zum Anlass mit dir über ein paar coole Sachen zu sprechen. Vielleicht vorweg die Frage, was ist eigentlich so aktuell das, was du mit Digitalanalyse machst oder wie bist du auch dahingekommen zur Digitalanalyse? #00:02:33.9#

Eoghan Henn: Das sind schon zwei unterschiedliche Fragen. #00:02:36.6#

Maik Bruns: Vollkommen richtig. #00:02:37.4#

Eoghan Henn: Ich fange vielleicht mal mit der zweiten an, weil die chronologisch eigentlich die erste ist. Also zur Digitalanalyse oder zum Digital Marketing insgesamt bin ich eher durch Zufall gestoßen. Ich habe damals noch studiert und habe einen Job gesucht und habe eine Stellenanzeige gesehen und habe mich beworben und bin dann als Werkstudent bei Lunapark in Köln gelandet. Das ist eine kleine tolle Agentur, die Webanalyse auf sehr hohem Level macht, weil die einfach das schon immer als eigenständige Dienstleistung auch gesehen haben und auch angeboten haben. Da hatte ich einfach das Riesenglück, dass ich halt, obwohl ich zwar eigentlich mit AdWords angefangen habe, direkt jeden Tag mit Webanalyse auch in Berührung gekommen bin. So habe ich mich dann auch schnell in das Thema verliebt und habe das eigentlich dann auch, obwohl ich nicht immer reiner Webanalyst war, habe ich das immer als eine der wichtigen Säulen meiner Arbeit angesehen. In verschiedenen Phasen hatte ich mal mehr mal weniger damit zu tun, eine intensive Phase hatte ich dann in meinem zweiten Agentur-Job, wo ich bei Rankingscheck dann das Thema Webanalyse auch geholfen habe als eigenständige Dienstleistung zu etablieren, weil das zu der Zeit, als ich angefangen habe, da noch nicht so war, da war das eher ein Werkzeug, was man benutzt hat in den anderen Bereichen, aber nicht wirklich als eigenständige Dienstleistung. Das war dann eine Zeit, wo ich jeden Tag sehr viel mit Webanalyse zu tun hatte. Heute ist es wieder eher das, was es auch am Anfang und auch in anderen Phasen für mich war, einfach ein sehr wichtiges Instrument, was man auf jeden Fall immer braucht, wenn man digitales Marketing macht. Weil aktuell bin ich einmal freiberuflicher Berater für ein paar Kunden, also sehr wenige Projekte, weil ich meine Zeit hauptsächlich in das Tool stecke, was du schon erwähnt hattest, SearchVIU. Das ist so ein kleines Startup, was ich mit meinem Freund und ehemaligen Kollegen Michael Weber gegründet habe bzw. er hat es gegründet und mich dann ein paar Monate später dazu geholt. Das ist ein Tool für Website Relaunches, wo wir aber heute glaube ich gar nicht so viel drüber sprechen müssen. Da gibt es heute interessantere Themen. #00:04:52.8#

Maik Bruns: Klar, nebenbei noch erwähnt, ihr seid glaube ich, wenn ich das richtig im Kopf habe, beim SEMY Award als Tool des Jahres ausgezeichnet worden. Das muss ich jetzt auf jeden Fall mal erwähnen, weil das finde ich (unv. #00:05:02.8#)

Eoghan Henn: Wir haben den Award in der Kategorie Software Innovation bekommen. #00:05:10.3#

Maik Bruns: Software Innovation, das ist cool. Das ist doch super, weil genau darum geht es, um Innovation und um Veränderung. Ich finde, wenn ein neues Tool auf den Markt kommt und auch einen Eindruck hinterlässt, dann ist das super. So ist es mit Webanalyse letztendlich auch eigentlich. Irgendwann trägt sowas Nutzen, wenn man solche Tools auch anfängt zu nutzen. Du hast aber vor gar nicht allzu langer Zeit, ich glaube es war Ende des Jahres oder Mitte Ende des Jahres, hast du mit dem Google Tag Manager mal ein bisschen herumgespielt und hast dir mal angeschaut, ob der vielleicht auch auf Basis bestimmter kleinerer Hacks auch für die Suchmaschinenoptimierung einen Nutzen haben kann. Wir wollen heute mal drüber sprechen, ob das eine gute oder schlechte Idee ist und was du da überhaupt gemacht hast. Würde ich dich vielleicht erst mal vorweg mal fragen, wie kamst du überhaupt zu der Idee sowas durchzuführen? #00:06:01.0#

Eoghan Henn: Es fing damit an, dass ich von mehreren Leuten innerhalb kürzester Zeit gefragt wurde und mich irgendwie dann auch selbst gefragt habe, ob man eigentlich href lang über den Google Tag Manager einbinden kann. Der Grund, dass ich gefragt wurde, war wahrscheinlich einfach, dass ich mich schon seit Jahren intensiv mit href lang beschäftigt habe und auch viel darüber geschrieben habe und Vorträge darüber gehalten habe und genau dasselbe mit dem Google Tag Manager, aber ich hatte die beiden Themen irgendwie noch nie so zusammengeführt. Die Tatsache, dass mich dann mehrere Leute darauf angesprochen haben, ob das eigentlich geht, hat mich dann dazu gebracht das einfach mal auszuprobieren. Das stellt einen vor zwei Herausforderungen. Also einmal ist die Frage, ob man selber einfach dazu in der Lage ist ein bisschen Code irgendwie zu schreiben, der href lang korrekt auf der Seite einbindet mit dem Google Tag Manager, das ist eine. Ich meine, das kriegt im Prinzip jeder hin, wenn man sich dran setzt und das irgendwie versucht und ein bisschen rumbastelt. Aber die viel wichtigere Frage für mich war dann eigentlich, ob Google das dann auch ausliest und auch berücksichtigt, weil wenn man etwas über den Google Tag Manager einfügt, dann steht es nicht schon im ursprünglichen Quellcode drin, sondern wird erst nachträglich beim Laden der Seite eingefügt. Das war dann für mich eigentlich der noch interessantere Aspekt, ob das funktioniert. So das Thema angefangen. #00:07:25.2#

Maik Bruns: Da hast du eigentlich Tag Manager auch schon super erklärt, weil für die, die es noch nicht wissen und den Tag Manager vielleicht noch nicht so lieben wie wir beide, im Prinzip müsst ihr euch das vorstellen wie eine Injektionsnadel auf eurer Website, über die ihr dann quasi beliebigen Code auf eurer Website zusätzlich ausspielen könnt. Ihr habt euren normalen Quellcode, der die Website beschreibt, der die Inhalte lädt, der die Bilder zeigt und so weiter und so fort. Jetzt könnt ihr mit dem Tag Manager, das sind nur ein paar Zeilen Code, die ihr zusätzlich einbindet auf eurer Website und über diesen Code wird quasi anderer Code nachgeladen und der kann dann beliebig ausgeführt werden. Das können jetzt zum Beispiel Google Analytics Tags sein, über die wir auch schon häufiger hier gesprochen haben, das können aber auch beliebige andere HTML-Codes sein und da kommt das Experiment oder die einigen Experimente, die Eoghan da gemacht hat, hier zum Tragen. Vielleicht welche Tests habt ihr denn durchgeführt? href lang hast du jetzt gerade schon erwähnt. Musst du vielleicht mal ganz kurz erwähnen, worum es bei href lang geht. #00:08:24.1#

Eoghan Henn: href lang ist ein Markup oder eine Auszeichnung oder ein Tag im HTML, mit dem man Suchmaschinen signalisieren kann, welche verschiedenen Sprach- oder Länderversionen einer URL zusammengehören. Das heißt, wenn man von einer URL eine Version für Deutschland, eine für Österreich und eine für die Schweiz hat, kann man diese drei Versionen per href lang miteinander verknüpfen, um zu zeigen, dass das Versionen desselben Inhalts, aber für verschiedene Nutzer sind. Dasselbe kann man dann auch für URLs in verschiedenen Sprachen machen oder für Kombinationen von Sprachen und Ländern. Es gibt verschiedene Arten href lang einzubinden, aber die gängigste oder die am häufigsten benutzte ist wahrscheinlich diese Tags in den Head Bereich des HTML einzubinden im Quellcode. Wenn man das mit dem Tag Manager macht, bedeutet das halt, dass man die zwar in den Head Bereich reinschreibt, aber nicht in den Bereich des HTML-Quelldokuments, sondern erst in den Head Bereich des gerenderten HTML, also dem HTML, was nachher benutzt wird, um im Browser die Website aufzubauen. #00:09:32.9#

Maik Bruns: Wie habt ihr das gemacht? Du hast im Prinzip einfach nur ein paar Zeilen geschrieben und hast über den Tag Manager diesen Code dann ausgespielt und hast dann gesagt, so, bitte href lang mit den und den Werten ausgeben, meinetwegen Deutschland für deutsch und deutsch für Österreichisch. Jetzt kommen wir total durcheinander hier, aber im Prinzip hast du einfach klar dokumentiert, welche Sprache hier auf welcher Seite vorhanden ist und welchem Land sie zugeordnet wird, damit Google zum Beispiel klar erkennen kann, wie es dann später in den Suchergebnissen diese Seiten ausgeben soll. Jetzt bist du hingegangen und hast einfach ein paar Wochen später mal geguckt, ob Google das gefressen hat und was ist dabei rausgekommen? #00:10:17.2#

Eoghan Henn: Ganz so einfach war es nicht. Das waren so ein paar ganz praktische Herausforderungen. Erstmal brauchte ich eine vernünftige Test-Seite dafür. Da hat sich dann unsere searchVIU.com gut für geeignet, also Website unseres Tools oder unseres Startups. Da war allerdings das Problem, dass da natürlich href lang schon drauf war. Das ist eine Website, die es auf Deutsch und Englisch gibt und da war das für mich selbstverständlich da von Anfang an auch href lang drauf zu haben. Das war über ein Plugin eingebunden, Polylang, das ist ein super Plugin für mehrsprachige Websites in WordPress. Da kam dann allerdings das Problem, dass man href lang mit diesem Plugin nicht deaktivieren kann. Man kann es perfekt aktivieren und es ist drin, aber man kann es nicht deaktivieren. Das heißt ich hatte eigentlich keine geeigneten Test-Seite, weil auch auf meinen Kunden-Seiten, war natürlich überall href lang schon korrekt eingebunden und ich brauchte halt eine Website ohne href lang, aber mit mehreren Sprachen. Das heißt als allererstes, um zu testen wie Google überhaupt damit umgeht, wenn es verschiedene Informationen zu href lang im HTML-Quelldokument und dem gerenderten HTML vorfindet, habe ich mich einfach entschieden im ersten Schritt den Google Tag Manager zu benutzen, um das href lang von unserer Website zu entfernen und zu schauen, was dann passiert. Das hat auch gut funktioniert, weil man kann dann in den Webmaster Tools bzw. in der Search Console sehen wie viele href lang Tags auf der Seite vorgefunden wurden von Google. Diese Zahl ging dann auch runter innerhalb der Wochen, nachdem ich das eingebunden hatte. Die internationalen Suchergebnisse, die wir hatten, waren auch nicht mehr so schön wie vorher. Wenn href lang korrekt eingebunden ist, ist es so, der Nutzer sucht auf google.de nach SearchVIU und sieht die deutsche Startseite und dann sucht er google.co.uk oder auf irgendeiner anderen englischsprachigen Version von Google nach SearchVIU und sieht dann unsere englischsprachige Startseite. Das war dann auch nicht mehr so, nachdem ich mit Google Tag Manager href lang entfernt hatte, sondern es war dann so, dass google.de zum Beispiel die deutsche und die englische Startseite direkt hintereinander gerankt haben auf Platz eins und zwei, was natürlich dann nicht wünschenswert ist. Das heißt die erste Frage war damit schon mal beantwortet, ob Google die Informationen, die es im gerenderten HTML vorfindet, verarbeitet. Die war sogar mehr als beantwortet, weil wir haben da sogar dann festgestellt, dass selbst, wenn href lang Auszeichnungen im Quelldokument vorhanden sind, aber im gerenderten HTML fehlen, selbst dann wird nur das gerenderte HTML verwendet. Das war auf jeden Fall die erste wahnsinnig interessante Erkenntnis dieses Testes. Im nächsten Schritt, um href lang einzubinden, kommen auch nochmal ein paar Herausforderungen auf einen zu, weil man muss natürlich bei jeder Seite, auf der man href lang einbindet, rausziehen, was die entsprechenden Varianten dieser Seite in anderen Sprachen sind. Das heißt da war der erste Schritt mit dem Google Tag Manager erst mal mit Hilfe einer Variable aus dem Quelltext der Seite, aus dem Link des Sprachwechslers die entsprechende URL rauszuziehen. Das heißt, wenn man auf einer deutschen URL ist, muss man dann wissen, was ist die englische Variante dieser URL bzw. wenn man mehr Sprachen hat, was ist die französische, was ist die spanische oder mehrerer Länder hat, welches ist die österreichische und welches ist die Schweizer URL. Danach, wenn man diese Werte einmal gesammelt hat, muss man sie im Prinzip einfach nur noch ins richtige Format bringen in dieser href lang Auszeichnung, die richtigen HTML Tags und die dann initiieren in den Head Bereich. Das ist natürlich jetzt so mündlich etwas schwer zu erklären, aber das ist auch dann auf unserem Blog, auf searchVIU.com gibt es dazu einen Artikel, wo das alles wirklich im Detail beschrieben ist. Das heißt, wer sich dafür interessiert, kann das dann auch alles nachbauen. #00:14:22.2#

Maik Bruns: Der wird natürlich auch hier entsprechend verlinkt. Was ist dann passiert? Ihr habt festgestellt, Google hat das href lang rausgenommen quasi im gerenderten Dokument und hat das lange gedauert oder ging das relativ schnell? #00:14:38.1#

Eoghan Henn: Das hat schon eine Weile gedauert. Das hat etwas länger gedauert, als wenn man Anpassungen am Quelldokument macht, als wenn man ganz normale Änderungen macht. Das ist uns dann auch bei späteren Tests noch extremer aufgefallen. Das liegt einfach daran, dass Google Seiten nicht so oft komplett rendert wie es sie crawlt. Es sieht so aus, wir müssen noch mehr Tests machen, um das noch ganz klar zu bestätigen, aber es sieht im Moment so aus als würde Google einfach ein bisschen Ressourcen sparen, indem es Seiten nicht jedes Mal rendert, wenn es sie abruft. Manchmal wird einfach nur der HTML-Code abgerufen und manchmal wird dann die Seite auch komplett gerendert. Was aber natürlich mehr Ressourcen kostet und deswegen nicht ganz so häufig passiert und deswegen ist es so, wenn man Änderungen vornimmt, die nur im gerenderten HTML vorzufinden sind, muss man damit rechnen, dass es etwas länger dauert bis Google diese Änderungen verarbeitet hat und bis sie dann auch in den Suchergebnissen erscheinen. #00:15:42.1#

Maik Bruns: Das auch für alles, was wir jetzt gleich an Test noch besprechen immer wichtig zu verstehen. Mehrere Sachen spielen dabei eine Rolle. Auf der einen Seite natürlich, dass wir jetzt hier eigentlich nur über Google reden und gar nicht so über die anderen Suchmaschinen. Das ist auch einer der wesentlichen Kritikpunkte, aber da können wir nachher nochmal drüber sprechen. Auf der anderen Seite natürlich, dass ihr da auch immer so eine Art extra Layer bei Google aufruft, der nicht so oft passiert, offenkundig zumindest. Keine Ahnung, ob das in drei Jahren auch noch so sein wird oder ob Google dann jede Seite einfach per se rendert bei jedem Aufruf, aber Status quo ist das nun mal oder scheint es so zu sein zumindest, dass zumindest erst mal nur geschaut wird, was im Quellcode sich geändert hat und dann am Ende vielleicht herauszufinden, ob man nochmal neu rendern muss. #00:16:29.4#

Eoghan Henn: Auf das Thema mit den anderen Suchmaschinen würde ich aber eigentlich ganz gerne direkt mal eingehen, wenn das okay ist. #00:16:34.7#

Maik Bruns: Klar, natürlich. #00:16:35.3#

Eoghan Henn: Man macht als SEO oft den Fehler und ich mache auch ständig, dass man immer nur von Google redet und die anderen Suchmaschinen komplett vernachlässigt. Da muss man natürlich aufpassen, sowohl beim Sprechen und beim Schreiben als auch natürlich in der Arbeit nachher. Auf der anderen Seite ist es natürlich auch so, dass man in gewissen Märkten auch andere Suchmaschinen ruhig vernachlässigen kann, ohne dass es zu sehr wehtut. Gerade in Deutschland ist es so, dass es kaum eine Suchmaschine gibt, die eine Rolle spielt oder die eine ähnliche Rolle spielt wie Google. Aber was man hier bei diesem Thema auch berücksichtigen muss, ist, dass die anderen Suchmaschinen Google einfach extrem unterlegen sind bei diesem Thema. Die sind da bei weitem nicht auf dem Level, wo Google ist, was das Rendering angeht von Seiten. Deswegen muss man auch bei solchen Themen jetzt, gerade wenn man mit Tag Manager irgendwelche Änderungen an der Seite macht, muss man davon ausgehen, dass aktuell eigentlich nur Google vernünftig damit umgehen kann. Bei anderen Suchmaschinen läuft man Gefahr, dass diese Daten überhaupt gar nicht verarbeitet werden können, wenn die nur im gerenderten HTML verfügbar sind. #00:17:41.9#

Maik Bruns: Selbst bei Google ist man sehr vorsichtig, was so etwas angeht. Da gibt es auch, du wirst das natürlich mitbekommen haben, von John Mueller ein entsprechendes Statement, was auf diese Tests da abzielte und John hat so etwas gesagt wie, also ich fasse das vielleicht jetzt mal in anderen Worten zusammen, aber so nach dem Motto, macht doch erst mal so vernünftig SEO bevor ihr dann noch irgendwie eine Schicht an Unvorhersehbarkeit drüberlegt. #00:18:07.5#

Eoghan Henn: Ja, ist auch vollkommen richtig. Es ist auch wichtig, dass John Mueller diese Rolle einnimmt und diese Warnungen ausspricht, weil natürlich viele Reaktionen auf diesen Artikel waren natürlich auch, boah! super, jetzt lasst uns doch alles mit Google Tag Manager machen, wenn das so einfach ist. Aber das ist natürlich dann auch die falsche Reaktion und dann ist es natürlich gut, wenn jemand wie John Mueller oder andere Leute dann auch auf die Risiken hinweisen. #00:18:35.3#

Maik Bruns: Absolut. Ja. Das sehe ich ganz genauso und ich bin noch immer der Meinung, natürlich ist sowas für einen Test, was du da gemacht hast oder die vielen Dinge, die du da gemacht hast, sind natürlich super, einfach nur, um vielleicht mal eine Machbarkeit zu zeigen. Das Problem ist immer, wenn Leute zu stark auf solche Machbarkeitsstudien anspringen und plötzlich wieder in ihre alten Taktiken verfallen, nämlich nach diesem einen Trick zu suchen, der alles plötzlich vereinfachen soll, der dann nämlich genau solche Implikationen hat, dass Menschen alles sofort übernehmen, nur weil es gerade da ist oder verfügbar ist. Da hast du schon vollkommen recht, da muss man dann auch gewarnt sein einfach. Übernehmt nicht einfach nur alles, weil es machbar ist. Ich habe das neulich bei meinem Vortrag zu den Google Tag Manager Hacks habe ich das auch am Anfang ganz klar gesagt, nur weil es da ist, heißt das nicht, dass man es machen muss. Weil es muss immer zwei Dinge geben, erst mal musst du es umsetzen können, und zwar korrekt und das zweite ist, es muss dann auch noch von der Gegenseite verstanden werden oder genutzt werden. Bei Analytics Hacks sind das dann zum Beispiel Sachen wie, braucht ihr diese Werte überhaupt, wenn ihr sie jetzt mit einem Hack irgendwie erwirtschaftet? Bei SEO ist es nochmal so, habt ihr davon tatsächlich am Ende einen echten Nutzen oder bringt es euch eigentlich nur noch mehr Arbeit am Ende des Tages? Mir als ehemaligen Suchmaschinenoptimierer gefällt das Szenario natürlich irgendwie. Deswegen finde ich das schon ganz cool, was ihr da gemacht habt. Lass uns mal über die anderen Tests auch sprechen. Ihr habt nämlich zum Beispiel auch das Thema Title, Description mal auf die Agenda geschrieben. Ihr habt auch mit dem Tag Manager Title und Description verändert im Quellcode quasi. Wie ist das gelaufen? #00:20:13.5#

Eoghan Henn: Nachdem das mit dem href lang so super funktioniert hat, wollten wir natürlich mehr wissen und haben dann einfach mal alles, was uns so eingefallen ist, getestet. Wie du schon sagst, Title und Description, aber auch Canonical Tags, No Index, interne Links, mit strukturierten Daten haben wir noch ein bisschen rumgespielt, wobei wir das auch vorher schon mal ausführlich behandelt hatten. Das heißt es war dann in dieser Experimenten-Reihe nicht nochmal nötig das alles nochmal zu wiederholen. Es ist alles ähnlich gelaufen, es ist alles gutgelaufen. Die Änderungen werden alle verarbeitet und es ist wirklich, es scheint immer so zu sein, dass sobald das HTML Quelldokument und das gerendert HTML vorliegen und irgendwelche Konflikte zwischen den beiden bestehen, das heißt es gibt Unterschiede zwischen beiden, zum Beispiel ein Title Tag im HTML Quelldokument und dann einen anderen Title Tag im gerenderten HTML. Oder eine Meta Description im Quelldokument und eine andere Meta Description im gerenderten. Bei diesen Konflikten scheint es immer so zu sein, dass das gerenderte HTML gewinnt. Das heißt die Informationen, die im HTML Quelldokument vorgefunden werden, die werden ab diesem Zeitpunkt, wo das gerenderte HTML vorliegt, im Prinzip einfach ignoriert. Das war eine sehr interessante Erkenntnis aus dieser Experimenten-Reihe und eine sehr wichtige Erkenntnis. Was noch dazukam, was wir beobachtet haben noch viel stärker als bei dem href lang Experiment, war der Zeitverzug. Der war noch deutlich stärker bei diesen anderen Tests, weil wir diese Tests teilweise auf unwichtigeren Seiten gemacht haben. Also zum Beispiel auf irgendwelchen URLs, die gar nicht intern verlinkt sind, aber trotzdem irgendwie mal in den Index gerutscht sind und die wir dann im Rahmen dieser Experimente auf No Index gesetzt haben. Die werden noch viel seltener gerendert als zum Beispiel die Startseite und deswegen hat das bis zu 3 Monate gedauert bis da was passiert ist. Das hat so lange gedauert, dass wir eigentlich schon dachten, hm, irgendwie funktioniert das mit No Index nicht, Title Tag und Meta Description der Startseite werden zwar irgendwie nach einer Woche verarbeitet, aber diese ganzen No Index Tags, die wir hier gesetzt haben, die werden irgendwie nicht verarbeitet. Dann hatten wir eigentlich schon fast die Hoffnung aufgegeben, dass da noch was passiert und 3 Monate später haben wir dann gemerkt, ah ja doch, jetzt sind die Seiten raus aus dem Index. Das lag einfach daran, dass, wenn eine Seite unwichtiger ist, also weniger Relevanz hat, weil sie weniger stark verlinkt ist usw., dann wird sie noch seltener gerendert als eine Startseite, die sowieso schon nicht so oft gerendert wird wie sie normal gecrawlt wird. #00:22:49.0#

Maik Bruns: Das ist natürlich auch ein deutlicher Hinweis für alle, die sich jetzt da einen deutlichen Geschwindigkeitsvorteil erhoffen. Also für alle, die jetzt denken, sie könnten ihre Entwickler übergehen und mal eben an denen vorbei die Title Tags ändern, weil es den gerade in den Kram passt, dann müsst ihr damit rechnen, dass das durchaus auch mal Wochen oder mitunter dann auch Monate dauern kann. Aber trotzdem ist es … #00:23:09.7#

Eoghan Henn: Genau, es ist schnell erledigt, aber nicht ganz so schnell verarbeitet. #00:23:12.7#

Maik Bruns: Es ist immer die Frage, wessen Eitelkeit das am Ende ist, die man da dann bedient. Aber trotzdem ist es natürlich super zu wissen, es geht grundsätzlich, also für den allerhöchsten Notfall, meinetwegen euer Entwickler ist nicht mehr in eurer Firma und ihr habt keinen Zugriff auf die Daten, könnt ihr darüber noch irgendwas retten, aber mit Zeitverzug. Was muss man denn können, um solche Tests durchzuführen? Du hast eben schon gesagt, eigentlich kann es jeder, aber ein bisschen Wissen sollte man schon haben oder? #00:23:39.5#

Eoghan Henn: Eigentlich kann es wirklich jeder. Man muss natürlich, man darf keine Angst vor Code haben, aber man muss jetzt kein Programmierer sein. Ich bin auch kein Programmierer, ich habe mir die paar Kleinigkeiten, die man dafür braucht, habe ich mir irgendwie selbst zusammengebastelt. Das ist alles jQuery, das ist sehr einfacher Code. Ich glaube nicht, dass man da irgendwelche … #00:24:03.5#

Maik Bruns: Die versteht man schon beim Lesen. #00:24:05.4#

Eoghan Henn: Genau, ja. Das ist das Schöne daran. Man weiß schon, was der macht. Wenn man irgendwas ersetzen will, dann schreibt man replace oder wenn man irgendwas irgendwo hinten dranhängen will, schreibt man append. Das ist alles sehr einfach. Da würde ich echt empfehlen, wenn man es nicht eh schon kann, dass man einfach danach googelt, so habe ich es gemacht. Ich habe es mir aus anderen Artikeln zusammenkopiert und dann ein bisschen rumgespielt. Ich glaube nicht, dass man da besondere Vorkenntnisse für braucht. Zumindest habe ich es ohne besondere Vorkenntnisse geschafft. Was man braucht, ist vielleicht ein bisschen Mut zum Experimentieren. Man braucht auf jeden Fall Geduld, weil man teilweise warten muss auf die Ergebnisse. Das heißt es wäre blöd so einen Test nach einem Monat wieder umzuschmeißen, weil er nicht die richtigen Ergebnisse gebracht hat. Manchmal muss man dann 3 Monate warten bis die Ergebnisse kommen. Aber sonst so wirklich können muss man glaube ich nicht besonders viel. Es sei denn dir fällt irgendwas ein, was ich jetzt vergessen habe. #00:25:05.1#

Maik Bruns: Gut, den Tag Manager selber sollte man jetzt ein bisschen kennen auf jeden Fall. Auch da kann man sich bei euch im Blogpost dann inspirieren lassen und da ist eigentlich relativ gut beschrieben auch wie es geht. Trotzdem sollte man jetzt mit so Begrifflichkeiten wie Variable oder Tag sollte man jetzt nicht völlig fremd sein, finde ich. Einfach nur … #00:25:23.3#

Eoghan Henn: Klar, das hilft halt. #00:25:24.5#

Maik Bruns: Also den Tag Manager selber da sollte man immer auch vorsichtig sein, wenn man Dinge ausspielt, weil es kann auch mal irgendwas kaputtgehen an der Seite selber. Deswegen auch mein Hinweis immer, testet. Wenn ihr sowas macht, dann testet erst mal mit dem Debug Mode des Tag Managers, ob das funktioniert und ob das wunschgemäß funktioniert, bevor ihr es dann wirklich echt auf die Seite bringt. #00:25:47.2#

Eoghan Henn: Der die Debug Modus vom Tag Manager ist sowieso eigentlich das Beste am Tag Manager. Das ist jetzt auch, wenn man nicht irgendwelche Hacks macht oder so, sondern einfach nur ganz normale Tracking Tags oder Remarketing oder Profiling oder sonst was einbindet, da ist der Debugging Modus eigentlich das größte Geschenk, was man haben kann. Wenn man den nutzt, muss man eigentlich keine Angst haben, dass nachherlive irgendetwas nicht funktioniert oder kaputtgeht. #00:26:13.7#

Maik Bruns: Sehe ich eigentlich genauso. Wir sind jetzt beide eigentlich eher so der Meinung, dass das jetzt keine langfristige Lösung ist SEO-Probleme zu lösen mit dem Tag Manager. Trotzdem, könntest du dir auch noch andere Szenarien vorstellen, die man mit dem Tag Manager aus SEO-Sicht heraus irgendwie lösen könnte? Du hast eben das Thema strukturierte Daten schon angesprochen. Was ist denn da das Ergebnis des Tests gewesen? Also genau das gleiche oder? #00:26:37.3#

Eoghan Henn: Ja, strukturierte Daten kann man sehr gut mit dem Tag Manager einbinden. Allerdings ist es auch nie die absolute präferierte Lösung, würde ich sagen. Wenn ich für einen Kunden strukturierte Daten entwickeln soll, einbinden soll oder dafür sorgen soll, dass sie auf der Seite landen, dann schaue ich erst mal wie gut das Tag Team ist, wie viele Ressourcen da sind, wie viel Budget da ist, weil alles, was direkt an der Website gemacht werden kann, was direkt im Quelltext gemacht werden kann, sollte auch dort gemacht werden nach Möglichkeit. Der Tag Manager ist dann die Notlösung, wenn es nicht anders geht. Allerdings heißt das nicht, dass man nichts mit dem Tag Manager machen sollte. Ich habe auch schon auf Websites komplett strukturierte Daten produktiv mit Tag Manager eingebunden. Das funktioniert gut, manchmal gibt’s ein paar kleine Probleme, da muss man dann nachhelfen und schauen, was los ist. Klar, in der Regel würde ich sagen, wenn man die Ressourcen hat und das Budget hat, dann sollte man Programmierer dafür einsetzen, dass sie es direkt auf der Seite einbinden. Aber zum Beispiel,  um Sachen erst mal zu testen, zum Beispiel erst mal nicht den Riesenauftrag an die Agentur zu geben oder die Ressourcen beim internen IT-Team zu blocken, um strukturierte Daten perfekt überall einzubinden, macht es vielleicht erst mal Sinn die mit dem Tag Manager vorher einzubinden und zu schauen wie die Ergebnisse sind, ob es irgendwie denn den erhofften Gewinn bringt und wenn das gut funktioniert, dann hat man gute Argumente für dieses Budget, was man dann nachher braucht, um es einmal vernünftig zu machen. Das gilt sowohl für strukturierte Daten als auch für alle anderen Dinge, die wir jetzt besprochen haben, die man anpassen kann, so wie Title Tag, Meta Description, Canonical Tags, No Index usw.. Da macht es durchaus Sinn, das erst mal schnell und einfach mit dem Tag Manager zu testen und sich dann nachher dafür zu entscheiden ob man es wirklich einmal vernünftig machen will. #00:28:29.9#

Maik Bruns: Das halte ich für einen sehr guten Ansatz. Auch wenn das mit einem Zeitverzug ist, aber wir wissen alle, wenn wir auf Entwickler zugreifen wollen, dann kann das mitunter auch mal einen ordentlichen Zeitverzug geben. Deswegen ist das vielleicht eine elegante Zwischenlösung. #00:28:42.3#

Eoghan Henn: Dann gibt es aber natürlich auch, das ist die harte und bittere Realität, es gibt Unternehmen, in denen sind einfach keine IT-Ressourcen verfügbar oder man ist ganz stark limitiert durch das CMS, was man einsetzt und solche Geschichten. Da kann es dann auch eine langfristige Lösung sein den Tag Manager dafür einzusetzen. Es gibt sogar Tools oder zumindest ein Tool, das ich kenne, das genau das macht, das ist dann ähnlich wie der Tag Manager, man bindet einen Container auf der Webseite ein und kann dann damit einfach sämtliche Änderungen, die man braucht, per JavaScript initiieren. Das hat auf jeden Fall seine Daseinsberechtigung, auch wenn es natürlich nicht jedem gefallen wird. Gerade John Mueller wird darüber nicht glücklich sein, wenn man das macht, völlig zu Recht wird er darüber nicht glücklich sein, aber die Realität ist halt, dass man es manchmal braucht, dass man es manchmal einfach so machen muss und dann auch so machen sollte. Da sollte man dann eine Entscheidung treffen, die realistisch und die machbar ist und dann spricht nichts dagegen auch solche Dinge mit dem Google Tag Manager oder mit ähnlichen Tools auf der Website per JavaScript zu ersetzen, wenn es sein muss. #00:29:47.8#

Maik Bruns: Fallen dir denn noch andere Dinge ein, die der Tag Manager, wie er bei SEO unterstützen kann? Jetzt gar nicht mal so als als Injektionsnadel auf der Website, sondern vielleicht über andere Möglichkeiten. Ich spreche jetzt zum Beispiel in der Anbindung mit Google Analytics über Möglichkeiten. Hast du da irgendwie auch mal getestet oder was nutzt du da oder nutzt du es überhaupt? #00:30:10.8#

Eoghan Henn: Jetzt eher so Checking-Konfigurationen, die dann gezielt auf Auswertungen hinzielen, beim SEO wieder? (Maik Bruns: Genau.) Was ich in letzter Zeit super finde und gerne nutze, sind diese relativ neuen Element Visability Trigger im Tag Manager, wo man feststellen kann, ob ein Element in den sichtbaren Bereich gelangt. Das kann man super benutzen, um diese bekannten klassischen SEO-Texte, die viele Online-Shops gerade irgendwie noch auf ihre Seiten klatschen, kennst du wahrscheinlich. Man ist auf der Startseite von irgendeinem Shop und dann hat man da erst mal die ganzen Teaser zu verschiedenen Produkten und Kategorien und Aktionen und so und dann irgendwann, wenn man 300 Meter runter gescrollt hat, dann kommt der SEO-Text. Ist dann so ein Text mit 1.000 Wörtern, viereinhalb Sterne, der das Thema so einmal komplett durchkaut und diese Visibility Trigger, die kann man immer ganz gut nutzen, um mal zu messen wie viele Nutzer eigentlich diesen Text jemals sehen. Ich meine, SEO ist heutzutage, diese Texte, das weiß man eigentlich, dass diese Texte nichts mehr bringen oder dass man die zumindest nicht mehr so da anbringen sollte. Man sollte nichts machen, was irgendwie nur für Suchmaschinen ist und nicht für Nutzer. Man kann dann so einen Trigger nutzen für dieses Element und dann ein Event an Google Analytics senden jedes Mal, wenn dieses Element in den sichtbaren Bereich gerät und dann pro URL aus messen, sehen wie viel Prozent der Seitenaufrufe dann eigentlich zu so einem Event geführt haben. Das ist dann meistens echt im Nullkommanichts-Bereich und ich finde, das ist dann immer eine ganz gute Auswertung oder ein ganz gutes Argument, um zu sagen, guckt mal, dieser Text, den braucht ihr vielleicht, aber den solltet ihr vielleicht anders einbinden. Das sollte man vielleicht anders machen. Man sollte den vielleicht so gestalten, dass der für Nutzer auch interessant ist, den vielleicht ein bisschen mit den ganzen grafischen Elementen, die da weiter oben sind, verknüpfen und daraus was machen, wo alle glücklich drüber sind, Nutzer und Suchmaschinen. Dann ist die Suchmaschine auch glücklicher, weil Google ist auch nicht blöd, Google erkennt auch den nicht existenten Wert solcher Texte. #00:32:32.2#

Maik Bruns: Insbesondere, wenn die irgendwann unterm virtuellen Fold verschwinden und von Nutzern einfach nicht mehr wahrgenommen werden, dann bin ich auch immer der Meinung, also war ich schon vor vielen Jahren, dass ich immer gesagt habe, was soll dieser Quatsch? SEO-Texte, klar in seiner Ursprungsvariante haben auch ihre Berechtigung, aber es ist einfach auch ins Extrem getrieben worden und mit Keywords vollgemalt worden und eigentlich nur noch tatsächlich wie du gesagt hast das auch für die Suchmaschine generiert worden, so hat das dann wieder seinen Sinn verloren. #00:33:03.6#

Eoghan Henn: Eigentlich hat der Begriff SEO-Text schon gar keine Daseinsberechtigung. (Maik Bruns: Du hast vollkommen recht.) Ich benutze den Begriff jetzt wirklich so, um auf dieses Problem hinzuweisen. Aber es ist wirklich super, wenn man das mal macht. Ich weiß nicht, ob du es schon mal probiert hast oder irgendwelche der Zuhörer, aber ich kann es wirklich nur empfehlen das einfach mal aus Spaß zu machen und zu schauen wie wenige Nutzer eigentlich bis dahin runterscrollen jetzt in einem klassischen Online-Shop. Das gilt sowohl für die Startseite als auch für Kategorieseiten und Produktseiten, wo einfach unten diese Texte drangeklatscht sind. Die sieht echt kein Schwein. Würde keiner merken, wenn man die löschen würde. #00:33:42.0#

Maik Bruns: Wenn du dann noch die Verweildauer auf solchen Texten messen würdest, dann würdest du nochmal weiter runtergehen. Aber stimmt, das möchte einfach keiner lesen. Das finde ich eine super Möglichkeit, um SEO nochmal ein bisschen weiterzutreiben. Bei mir kommen dann auch häufig mal so Custom Dimensions oder Custom Metrics zum Einsatz zum Beispiel, die man gut nutzen kann, ich spreche mal von so Sachen wie ihr habt einen Blogbeitrag und ihr wollt vielleicht wissen wie lange sollen eure Blogbeiträge sein, um vielleicht bei den Nutzern gut anzukommen oder um bestimmte Interaktionen auszuführen. Ich übergebe zum Beispiel auch die Anzahl der Wörter oder die Anzahl der Bilder oder die Anzahl der Kommentare übergebe ich dann auch an Google Analytics, einfach um hinterher quantitativ sagen zu können, war das für Besucher aus der organischen Suche ein interessanter Content, ja oder nein? Element Visibility Sachen können da eine Rolle spielen. Alles, was aus der Suchmaschine heraus findbar ist, könnte ihr im Prinzip um noch weitere Dinge ergänzen, die eure Seite sowieso schon hat. Das kann mit dem Tag Manager sehr einfach passieren, weil ihr schon Zugriff auf die komplette Website-Struktur habt und sie eigentlich nur noch abrufen müsst und dann daraus irgendwas machen könnt im Tag Manager. Was ich auch sehr cool finde, das Thema Dwell Time. Hast du das schon mal? Kurz erklärt, die Dwell Time ist quasi die Zeit, die jemand auf eurer Seite verbringt, nachdem er auf der Website oder in der Suchmaschine auf euer Ergebnis geklickt hat und dann nachher wieder zur Suchmaschine zurückgeklickt hat. Mit der Zurück-Taste der Tastatur oder mobile mit dem dicken Knopf unten. Diese Dwell Time zu messen, finde ich auch, ich weiß gar nicht, ob Google das so richtig als Rankingfaktor nutzt, weiß glaube ich keiner so richtig, aber trotzdem ist es für mich irgendwie ein Indikator festzustellen ob Menschen sich grundsätzlich mit so einer Seite auseinandersetzen. #00:35:39.8#

Eoghan Henn: Ist ein wichtiges Thema, auch vor allem, weil die Zahlen, die man so in Google Analytics kriegt, die kann man in der Pfeife rauchen, also die normale Verweildauer, weil die wird im Prinzip nur zwischen URL-Aufrufen gemessen. Das heißt, wenn nur ein URL-Aufruf vorhanden ist, also eine Sitzung, die nur aus einem URL-Aufruf besteht, die hat immer eine Sitzungsdauer von 0 Sekunden. Es sei denn es passieren nachher noch irgendwelche Events oder sowas. Aber man muss wissen, dass diese Zahlen, die man in der Standardausführung von Google Analytics kriegt, nicht besonders aussagekräftig sind. Das sind Zahlen, die meiner Meinung nach Google eigentlich gar nicht liefern sollte, weil die haben dafür eigentlich, wenn sie nur URL-Aufrufe messen in der Standardeinbindung, haben sie gar keine Datengrundlage, um solche Zahlen überhaupt anzuzeigen. Deswegen macht es schon Sinn die auch nochmal selber zu messen und da ist der Tag Manager auch ein perfektes Instrument. Man muss allerdings auch aufpassen. Ich weiß nicht, ob da bei dir schon mal was schiefgegangen ist, aber ich habe damit auch schon mal ein Analytics Konto so ziemlich lahmgelegt, weil ich hatte mich entschieden dann so einen Timer Trigger zu nutzen und ich habe den irgendwie auf 5 oder 10 Sekunden gestellt und habe gesagt, okay, wenn ein Nutzer auf der Seite unterwegs ist auf dem Blog, soll einfach alle 10 Sekunden oder alle 5 Sekunden, ich weiß nicht mehr, was ich eingestellt hatte, soll so ein Event abgeschickt werden, damit wir dann genauer messen können, wie lange der Nutzer auf der Seite ist. Dann habe ich das eingebunden auf dem Blog von Rankingcheck, der zu der Zeit und ich denke immer noch, die heißen jetzt More Fire, aber der hatte zu der Zeit extrem viele Besucher. Da war es so, wenn man sonntags, wir hatten sonntags immer den SEO Sunday, das war ein relativ beliebter SEO Artikel immer bzw. eine Artikelreihe, die immer sonntags rauskam. Da hatten wir dann Montagsmorgens direkt irgendwie 2000 Nutzer drauf. Dadurch, dass ich diesen Timer eingebunden habe, habe ich dann gemerkt, dass viele Nutzer Montagsmorgens zur Arbeit kommen, den Artikel aufmachen in einem Tab und den einfach offenlassen. Die lassen den Tab einfach offen, weil die müssen dann erstmal arbeiten, die haben keine Zeit Berichte zu lesen. Das waren aber auch noch tausend andere. Das heißt das hat dann dazu geführt, dass an diesem einen Tag extremst viele Hits in dieses Analytics-Konto eingelaufen sind, was dann schon zu Problemen geführt hat auch direkt, mit Sampling-Rate und so weiter und einfach nur mit einer unglaublichen Datenverunreinigung. #00:38:08.7#

Maik Bruns: Da muss man immer sehr schnell wieder rückwärts rausgehen. #00:38:12.6#

Eoghan Henn: Habe das schon wieder rausgenommen das Teil. #00:38:15.6#

Maik Bruns: Aber mal gemacht und verstanden. #00:38:19.9#

Eoghan Henn: Also das muss man anders lösen. #00:38:20.8#

Maik Bruns: Damit euch das hier im Äther nicht passiert, hört auf uns, weil das sind tatsächlich diese üblichen Probleme, die man hat, wenn man mit Events plötzlich anfängt rumzuspielen, weil alle wollen Events, aber keiner möchte mehr Hits. Die meisten, die hier schon länger zuhören, wissen, dass bei der kostenlosen Version von Google Analytics bei 10 Millionen sowieso eine Grenze eigentlich ist, kostenlos werden 10 Millionen Hits zugelassen, dann ist eigentlich Schluss. Was Eoghan erwähnt hat, ist auch, dass das Sampling, nämlich diese Stichprobenerhebung, da habt ihr auch schon eine Folge hier gehört, dass das tatsächlich dann ein Problem wird je mehr Hits ihr produziert. Da müsst ihr wirklich aufpassen, dass eure Daten auswertbar bleiben. Erhebt wirklich nur die Daten, die ihr auch am Ende auswertet oder wenn ihr so Timer Trigger nehmt, dann macht irgendwie einen sinnvollen Wert dahin oder messt es nur vielleicht, wenn bestimmte Elemente sichtbar geworden sind oder sowas. Dann müsst ihr euch ein bisschen darauf verlassen, dass wir schon fiese Erfahrungen gemacht haben. Eine Sache, die ich mit dem Tag Manager auch schon mal umgesetzt habe, ist das Thema Sitelinks Searchbox. Wer von euch das schon mal gesehen hat, also wenn ihr eine Suche tätigt, vielleicht nach einem großen Brand oder nach einer Seite, die vielleicht eine interne Suche dann auch am Ende anbietet, dann habt ihr vielleicht schon mal in den Suchergebnissen ebenfalls eine weitere Suchbox entdeckt, und zwar direkt im Suchergebnis und das ist diese Sitelinks Searchbox. Dafür muss man auch ein bisschen Code ausspielen auf der Seite und auch das kann man eigentlich wunderbar mit dem Tag Manager machen. Da kann man auch glücklicherweise gar nicht so viel kaputtmachen. Aber wer daran Interesse hat, da gibt es auch im Netz ein paar sehr schöne Blogposts, die genau das beschreiben. Sowas zum Beispiel finde ich relativ unkritisch, weil es eigentlich nur so ein Extra-Feature ist und wenn ihr gerade irgendwie wirklich keinen Zugriff auf Entwickler habt oder so, dann ist das echt eine tolle Sache, die ihr dann nebenbei machen könnt, weil sie macht nichts kaputt, sie ergänzt eigentlich nur was. #00:40:23.4#

Eoghan Henn: Das ist ein gutes Beispiel und das ist auch ein sehr guter Einstieg in das Thema strukturierte Daten dann, weil es ein relativ einfaches Beispiel ist. Es braucht keine dynamischen Werte oder irgendwas, es wird einfach nur auf einer URL eingebunden. Wenn man das gemacht hat und damit klarkommt, dann kann man sich auch mal noch andere Datentypen anschauen und damit dann weiterexperimentieren. #00:40:46.1#

Maik Bruns: Ich will mal gucken, dass ich diesen Beitrag vielleicht für die Sitelinks Searchbox auch noch irgendwo nochmal finde und euch dann verlinke. Dann könnt man ihr da mal einsteigen. Versucht das einfach mal, es tut nicht weh und wenn ihr eine interne Suche habt, schaut euch das mal an. Das ist vielleicht ein erster netter Trigger für euch. Wohin geht denn die Reise mit dem Tag Manager, was sowas angeht? Siehst du da eher, dass der Tag Manager auf Dauer immer mächtiger wird, dass Google und andere Suchmaschinen vor allen Dingen auch solche Daten auf Dauer immer besser verstehen und das Rendering zum Beispiel steigt und wir den Tag Manager doch am Ende irgendwann produktiv nutzen können für sowas? #00:41:22.5#

Eoghan Henn: Ja und nein. Ja, mit Sicherheit wird Google immer besser beim Rendering. Das konnte man jetzt auch über die letzten ein, zwei Jahre schon beobachten, was die da für Wahnsinnsfortschritte gemacht haben. Was einfach daran liegt, dass immer mehr Websites auch JavaScript ganz stark einsetzen, also Websites, die zum Beispiel auf irgendwelchen JavaScript Frameworks basieren wie Angular und so weiter. Im Prinzip braucht eine Webseite überhaupt gar keinen Inhalt im HTML Quelldokument, um nachher im Browser gut zu funktionieren. Es reicht eigentlich eine kleine HTML Datei, die auf ein paar Skripte referenziert und alles andere passiert dann beim oder nach dem Rendering. So funktionieren heutzutage viele Websites und das ist genau der Grund, warum Google dahingehen muss, dass es mit der gerenderten Version arbeitet. Das wird mit Sicherheit auch immer mehr werden. Bedeutet allerdings nicht, dass man dann irgendwann seine Website irgendwie komplett im Google Tag Manager bauen sollte. #00:42:26.2#

Maik Bruns: Das stelle ich mir gerade lustig vor. #00:42:27.9#

Eoghan Henn: Was denkbar wäre, es wäre möglich. Ich habe da auch noch einige Ideen und werde da mit Sicherheit, wenn ich Zeit habe irgendwann, um das alles umzusetzen, auch noch einige Spielereien machen. Man könnte theoretisch eine Webseite komplett im Tag Manager bauen. Das ist so ein Projekt, was ich irgendwie für irgendwann, wenn ich in Rente gehe vielleicht, auf dem Plan habe, wenn ich mal richtig viel Zeit habe. Oder auch dynamische Landingpages und solche Sachen kann man auch im Tag Manager machen. Aber dass man kann, heißt nicht, dass man es machen sollte. Ich würde es machen, um einfach zu testen und zu spielen und zu lernen und zu experimentieren. Ich bezweifle aber, dass der Tag Manager wirklich irgendwann ein Tool wird, wo man produktiv im großen Rahmen irgendwelche SEO-relevanten Änderungen umsetzt. Klar, glaube ich nicht, dass das irgendwann mal Sinn machen wird. Dafür ist er auch gar nicht ausgelegt. Der Tag Manager ist eigentlich wirklich für diese ganzen Tracking- und Remarketing-Tags gedacht. A/B-Testing vielleicht noch. Aber man sieht schon an Funktionen, die es gibt, alles andere muss man irgendwie mit Custom Code machen. Man sieht an den Funktionen, die es nicht gibt, wofür der Tag Manager nicht gedacht ist. Es gibt keine Vorlage dafür den Title Tag zu ändern oder die Meta Description zu ändern oder ein Canonical Tag zu setzen, was technisch eigentlich kein Problem mehr für den Tag Manager, aber dafür ist er einfach nicht gemacht und nicht konzipiert. #00:43:55.4#

Drei Tipps von Eoghan Henn zum Einsatz vom Tag Manager

Maik Bruns: Ja, ist alles nur Brückentechnologie. Super Eoghan, ich finde bis hierhin sind wir schon ziemlich gut durchgekommen und auch sehr viel glaube ich Input geliefert für die da draußen, die zuhören. Hoffentlich auch Inspiration für euch, aber was ich von dir Eoghan gerne noch hätte, sind 3 Tipps, die du den Leuten da draußen geben würdest, wenn sie sich mit dem Thema Tag Manager auseinandersetzen und vor allen Dingen auch in Kombination mit SEO vielleicht. Was sind so deine 3 Schwerpunkte? #00:44:25.6#

Eoghan Henn: Okay, 3 Tipps. Ich wusste natürlich schon vorher, dass du mich nach 3 Tipps fragst. #00:44:32.0#

Maik Bruns: Ja komisch ne? #00:44:32.8#

Eoghan Henn: Ich war nie so ein Fan von Hausaufgaben, deswegen muss ich jetzt improvisieren. Das sind eher generelle Tipps, die man auch auf andere Sachen anwenden kann, aber die definitiv helfen. Ein ganz wichtiger Tipp ist für mich, jeder digitale Marketer sollte oder anders gesagt, kein digitaler Marketer sollte sich vor technischen Dingen verstecken oder davor Angst oder Berührungsängste oder sonst was haben. Ich finde gerade der Google Tag Manager ist ein super Einstieg, um einfach ein bisschen technischer zu werden, um ein bisschen was zu lernen. Indem man damit rumspielt und Sachen nachliest und einfach Dinge ausprobiert, kommt man glaube ich ganz schnell automatisch in Berührung mit Code auch. Für mich war es zum Beispiel so, dass dadurch, dass ich so viel mit dem Google Tag Manager gearbeitet habe, habe ich auf einmal auch Anwendungsfälle gefunden, wo es wirklich Sinn machen würde mit JavaScript programmieren zu können. Das war für mich dann Motivation genug, um mich wirklich hinzusetzen und JavaScript zu lernen. Ich bin weiterhin kein Programmierer oder ich würde niemals sagen, dass ich JavaScript beherrsche, aber ich habe mir zumindest einige Grundlagen beigebracht, die mir sehr helfen. Jetzt nicht bei den SEO-Themen, die wir heute besprochen haben, aber bei anderen Dingen, wenn es darum geht irgendwelche Tracking- oder Remarketing-Tags mit Werten dynamisch zu befüllen. Da braucht man manchmal einfach ein kleines Skript, wenn ein Anbieter ein anderes Format braucht als ein anderer Anbieter. Das heißt mein 1. Tipp wäre auf jeden Fall für alle Zuhörer und Zuhörerinnen technischer zu werden und den Google Tag Manager da als Einstieg zu nutzen und sich nicht davor zu verstecken ein technischer Marketer zu sein. Der nächste Tipp wäre, das habe ich jetzt gerade so im Rahmen dieser ganzen Diskussion, die auch entstanden ist, um diese Experimenten-Reihe herum, du hattest es gerade schon angesprochen, John Mueller hat sich zu Aussagen genötigt gefühlt speziell zu diesem Artikel, der Artikel wäre wahrscheinlich auch gar nicht so rumgegangen, wenn nicht einige Leute den auch kritisiert hätten dafür, dass man das eigentlich nicht machen sollte oder machen darf. Mein Tipp in dem Zusammenhang ist, man sollte auf jeden Fall auf der einen Seite sich von sowas nicht einschüchtern lassen und trotzdem Dinge ausprobieren und rumexperimentieren, aber auf der anderen Seite natürlich haben diese ganzen Kritiker auch recht. Man sollte auf keinen Fall alles glauben, was man liest und alles einfach so für bare Münze nehmen, sondern man sollte die Dinge schon hinterfragen. Nur weil jemand schön zeigt, dass etwas funktioniert und dass man es machen kann, heißt das nicht, dass man es machen sollte. Das sind quasi zwei Tipps in einem. #00:47:32.3#

Maik Bruns: Dann gibt’s gleich den Bonustipp. #00:47:35.0#

Eoghan Henn: Jetzt muss ich gucken, also die beiden sind mir jetzt spontan eingefallen, jetzt muss ich schauen, ob mir der dritte auch noch spontan einfällt. Nein, ehrlich gesagt fällt mir kein dritter Tipp ein. Aber da der zweite ja zwei in einem waren, zählt das glaube ich als drei. #00:47:55.7#

Maik Bruns: Ich denke es auch. Das geht voll durch. Das geht in Ordnung. Ich glaube, dass alle verstanden haben, worum es dir geht oder worum es auch generell gehen sollte. Ich finde immer das Thema neugierig sein immer auch sehr wichtig und das hast du auch mit deinen Tipps abgedeckt. Nämlich einmal, dass man sich der Technik nicht verschließen sollte, sondern versuchen sollte zu verstehen, was sie leisten kann für einen, gerade wenn man jetzt ins Programmieren geht. Keiner muss jetzt hier plötzlich eine Software programmieren, nur weil er mal JavaScript von irgendwem kopiert oder so. Aber ich finde es wichtig, dass wenn man irgendwo etwas kopiert, dass man zumindest halbwegs versteht, was da passiert und dass man gegebenenfalls auch was verändern kann daran, wenn es nicht so funktioniert wie man das gerne selber hätte. Das sage ich dann auch immer wieder allen, die mich dazu fragen, ob man das programmieren können muss, um den Tag Manager zu beherrschen. Ich kann es auch nur sehr rudimentär ehrlichgesagt, aber bisher hat es fast immer gereicht. Wenn es nicht reicht, habe ich meine Homies, die das für mich machen. #00:48:53.4#

Eoghan Henn: So läuft das auch gut. #00:48:55.3#

Maik Bruns: Genau, das ist auch so in Ordnung glaube ich. #00:48:58.2#

Eoghan Henn: Zu dem Thema, technischer werden, kann ich übrigens auch noch einen guten Artikel empfehlen, den du sicher schon kennst, den kannst du dann aber vielleicht auch noch für die Zuhörer und Zuhörerinnen verlinken in den Shownotes. Das ist von Simo Ahava der Artikel „The Myth Of The Non-Technical Marketer“. #00:49:15.9#

Maik Bruns: Der ist gut, ja. #00:49:16.5#

Eoghan Henn: Wo er im Prinzip genau das beschreibt, was ich gerade gesagt habe, aber er sagt das natürlich noch viel besser als ich. (Maik Bruns: Sehr ausführlich.) Deswegen würde ich empfehlen den Artikel zu lesen. Der hat mich auch sehr inspiriert dahingehend. Das klingt bescheuert, aber das war wirklich ein Artikel, der mich sehr inspiriert hat und sowas sage ich nicht oft, weil es viel zu klischeebehaftet ist, aber es ist einfach so. Den Beitrag sollte man lesen. #00:49:38.6#

Maik Bruns: Ich mag den Beitrag total gerne, deswegen verlinke ich ihn extrem gerne auch. #00:49:41.7#

Eoghan Henn: Super. #00:49:44.3#

Maik Bruns: Super, cool, Eoghan. Ich hoffe, dass wir da draußen eine Menge Inspiration verbreiten konnten. Dass ihr den Tag Manager auch mal nutzt vielleicht für Dinge, wo ihr am Anfang irgendwie noch nicht so richtig wisst, ob das funktioniert oder so. Kurzum, testet einfach. Dafür ist das ein super Tool. Vielleicht habt ihr sogar eine Test-Seite aufgebaut, mit ihr rumspielen könnt. Ich habe auf jeden Fall mehrere Test-Seiten. Die sind jetzt nicht alle öffentlich. Wenn mir so Dinge in den Sinn kommen, dass ich es einfach mal machen kann. Kann ich nur empfehlen. Stellt euch da test-mäßig weiter auf. Eoghan, vielen Dank. Ich gebe dir gleich nochmal das Wort, dann darfs du abschließende Worte nochmal an alle richten. Ich möchte dir aber auf jeden Fall danken für deine Zeit und dass du uns da mal Einblick gegeben hast auch in diese Test-Szenarien und auch, was das gebracht hat und vielleicht auch nicht. Insofern vielen Dank dir und vielen Dank lieber Hörer, dass du dabei warst und ich würde sagen bis zum nächsten Mal. #00:50:38.8#

Eoghan Henn: Ich habe eigentlich gar nicht viel hinzuzufügen außer vielen Dank dir, dass du mich eingeladen hast, hat großen Spaß gemacht. Die Zeit ist wahnsinnig schnell rumgegangen. Wir könnten jetzt gerne nochmal genauso lange weiterreden und es wird bestimmt nicht langweilig werden. An die Zuhörer, wenn irgendwer irgendwelche Fragen oder Kommentare hat, ich freue mich immer über Nachrichten über LinkedIn oder Twitter oder sonst was und helfe auch gerne bei Fragen und bin offen für alle Ideen und Anregungen, auch was neue Tests angeht. Das heißt, wenn da irgendwer Lust hat irgendwas zu machen, dann bin ich auf jeden Fall dabei. #00:51:16.0#


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Maik Bruns

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