Seid ihr wirklich data driven oder data inspired? Vielleicht … vielleicht aber auch nicht.

Viele Unternehmen behaupten, sie wären bereits data driven – oder noch besser, data inspired. Doch was bedeutet das eigentlich? In der Praxis zeigt sich allerdings oft eine andere Realität: Anstatt datenbasierte Entscheidungen zu treffen, wird dieser Datenanspruch zur Marketingphrase, die wenig mit dem Tagesgeschäft zu tun hat. Maik hat im Post und im Video Inspiration für euch, wie ihr damit umgehen könnt.

Maik zeigt im Video auf, wo es bei Unternehmen noch hakt, um data driven/data inspired zu sein.

Wie oft begegnen uns Dashboards voller Zahlen aus GA4, Google Ads, Social Media dem CRM usw., die zwar irgendwie nett und vielleicht sogar beeindruckend aussehen, aber kaum den Weg zu echten, umsetzbaren Insights ebnen?

Hier liegt das Paradoxon: Unternehmen sammeln Daten in Hülle und Fülle, doch am Ende scheitern sie an der Umsetzung. Die Daten finden keinen Weg in den Marketing-Alltag oder werden höchstens mal herangezogen, um die eigene Position zu untermauern.

Die spannende Frage ist: Was hindert uns wirklich daran, unseren eigenen Datenanspruch zu erfüllen? Woran liegt es, dass wir zwar Daten aus den Tools zur Hand haben, aber dennoch kaum nutzen, was wir gelernt haben?

Ich möchte hier mal auf die typischen Stolpersteine zielen und zeigen, was es tatsächlich bedeutet, data inspired zu sein – und wie das den Unterschied für eure Conversion-Rates machen kann.

Die Lücke zwischen Anspruch und Realität

Es gibt eine Menge Unternehmen mit einer Menge Daten. Einige, wenn nicht sogar viele rühmen sich damit, data driven oder sogar data inspired zu sein. Doch schaut man genauer hin, stellt sich oft heraus, dass nicht allzu viele diesem Anspruch in der Realität gerecht werden und Daten kaum “gelebt” werden.

Klappt leider in der Unternehmensrealität nicht immer mit “data inspired/data driven”.

Es gibt leider eine deutliche Lücke zwischen dem, was sich Unternehmen auf die Fahnen schreiben, und dem, was sie tatsächlich umsetzen. Die Gründe dafür sind vielfältig:

  • Mangelnde Datenqualität
    Selbst wenn Daten gesammelt werden, sind sie oft unvollständig oder wenig aussagekräftig. Das sehen wir tatsächlich bei über 90 % der Unternehmen, mit denen wir in Kontakt kommen schon von außen.
    Der Grund: Meist fehlte eine systematische Vorgehensweise und eine sinnvolle Datenstrategie, die sicherstellt, dass die Daten verlässlich und nutzbar sind.
  • Fehlende Datenkompetenz im Team
    Datengetrieben zu arbeiten erfordert mehr als nur Tools wie Google Analytics oder Microsoft Clarity, Hotjar und Co. Die Teams müssen in der Lage sein, Daten zu verstehen, richtig zu interpretieren und in die Entscheidungsfindung mit reinzunehmen.
    Doch in vielen Fällen fehlt es an Wissen, wie die Daten zu interpretieren sind, manchmal an analytischen Fähigkeiten und das führt leider zu Fehlinterpretationen oder ziemlich oberflächlichen Einblicken.
  • Unzureichende Systeme und Infrastruktur
    Um tatsächlich datenbasiert handeln zu können, benötigt man eine geeignete technologische Basis – von sauberen Tracking-Systemen bis hin zu leistungsfähigen Analysesoftwares. Doch oft investieren Unternehmen nicht in die nötigen Systeme oder nutzen sie dann nur “ab und zu”.
  • Interne Widerstände
    Und selbst wenn die technischen Voraussetzungen immerhain gegeben sein sollten, gibt es oft eine gewisse Scheu vor datenbasierten Entscheidungen. Ob durch festgefahrene Prozesse, interne Machtstrukturen, zu viel Ego oder einfach eine Abneigung gegenüber Veränderung – viele Organisationen scheitern daran, Entscheidungen wirklich datenbasiert zu treffen.

Diese Dinge führen dazu, dass das data driven und data inspired Paradigma in der Praxis nicht gelebt wird. Statt wirklich auf Daten zu setzen, um mehr im Marketing zu erreichen, mehr Conversion und Umsatz zu holen, bleiben viele Unternehmen also in ihren alten, wenig datenorientierten Entscheidungsstrukturen gefangen.

Die Illusion von Data Driven und Data Inspired

Es ist ziemlich einfach, sich als data driven oder data inspired zu bezeichnen – klingt schließlich modern, irgendwie innovativ und – klar – auch ein bisschen sexy.

Doch der eigentliche Unterschied liegt nicht im Namen und der Entscheidung für “driven” oder “inspired”, sondern in der Art und Weise, wie Daten im Unternehmen und den Teams wirklich genutzt werden. In der Praxis erleben wir oft eine Illusion, in der der Anspruch, datenbasiert zu arbeiten, zur absoluten Fassade wird.

Viele Unternehmen stecken in einem “Modus” fest, in dem sie die Daten zwar sammeln und in Dashboards darstellen, aber selten wirklich verstehen, was sie bedeuten. Und dementsprechend können die Daten auch nicht gewinnbringend genutzt werden.

Anstatt also tiefere Erkenntnisse mir ihrer Hilfe zu gewinnen, bleibt der Fokus auf Oberflächlichem. Und manchmal Offensichtlichem (“Wenn wir mehr Ads schalten, bekommen wir mehr Traffic”).

Wenn Daten nur der Bestätigung von vorgefassten Meinungen dienen oder rein zur Rechtfertigung von Entscheidungen herangezogen werden, fehlt die unbedingt notwendige Offenheit für wirkliche, datenbeeinflusste Einsichten.

Manchmal liegt das Problem auch schon darin, dass data driven und data inspired Ansätze gelegentlich verwechselt oder gleichgesetzt werden.

Während ein data driven Unternehmen sich darauf konzentriert, Entscheidungen so gut wie vollständig auf Daten zu stützen, nutzt ein data inspired Unternehmen die Daten als Anstoß für kreative und strategische Entscheidungen. Es ist kein “Entweder-oder”, sondern ein stückweit Balance, die jedoch vielen Unternehmen schwerfällt.

Die eigentliche Herausforderung besteht darin, den Anspruch, datenbasiert zu arbeiten, mit der Realität im Unternehmen in Einklang zu bringen. Dafür ist mehr erforderlich als nur (die richtigen) Daten zu HABEN – es braucht auch die Fähigkeit, sie kritisch zu HINTERFRAGEN und als Inspirationsquelle zu nutzen, anstatt blind ihrer Führung zu folgen.

Ohne diese Balance bleibt das Label data driven oder data inspired eine leere Worthülse.

Was es wirklich bedeutet, data inspired zu sein

Ein data inspired Unternehmen betrachtet Daten nicht als finale Entscheidungsquelle, sondern als Inspirationsquelle. Damit geht man über das reine Erfassen und Interpretieren von Daten hinaus. Hier wird eine kreative und strategische Denkweise gefordert, die von Daten angestoßen, aber nicht diktiert wird.

Data inspired bedeutet, dass die Daten genutzt werden, um den Entscheidungsprozess anzustoßen, und dass auch Intuition und Marktkenntnisse eine Rolle spielen. Es ist ein Ansatz, bei dem der Mensch und seine Fähigkeit zur Interpretation im Mittelpunkt stehen. Dadurch können Unternehmen besser auf Veränderungen im Markt reagieren und sich an neue Entwicklungen anpassen, ohne ausschließlich auf starre Datenpunkte fixiert zu sein.

Um wirklich data inspired zu sein, braucht es drei wichtige Elemente:

  1. Daten als Inspiration verstehen
    Unternehmen sollten Daten nicht als “absolute Wahrheit” betrachten, sondern als Anhaltspunkte, die Fragen aufwerfen und Diskussionen anregen oder auch als Trendanalyse. Ein data inspired Unternehmen nutzt genau diese Daten als Hilfestellung für gute, spannende, innovative Ideen und bleibt dabei flexibel.
  2. Eine Kultur des Lernens und der Offenheit fördern
    Data inspired Unternehmen fördern ein Umfeld, in dem Daten regelmäßig hinterfragt und durch eigene Hypothesen ergänzt werden. Mitarbeiter werden ermutigt, eigene Annahmen zu testen und neue Wege zu erkunden, anstatt sich auf vorgefertigte Lösungen zu verlassen.
  3. Technologie und Kreativität verbinden
    Die besten Erkenntnisse entstehen oft an der Schnittstelle von Daten und kreativer Analyse. Ein data inspired Unternehmen bringt Teams zusammen, die auf der einen Seite technisches Know-how und auch kreative Problemlösungsfähigkeiten mitbringen. Diese Kombination ermöglicht es, Daten sinnvoll zu interpretieren und in innovative Lösungen umzusetzen. So können echte Growth-Teams entstehen.
  4. Die Daten geben uns nach Tests Auskunft
    Man darf nicht unterschätzen, wie wertvoll die nachträgliche Analyse von Tests und Experimenten ist. Statt sich nur auf sein Bauchgefühl zu verlassen, können wir mithilfe von Daten z. B. aus der Webanalyse, im Anschluss an einen Test oft sehr klar nachweisen, ob etwas zum Wachstum beiträgt oder man es lieber wieder in “die Tonne” befördert.

Ein echtes data inspired Unternehmen strebt also nicht nur nach einer besseren Datengrundlage, sondern nutzt die Daten dann so aktiv wie möglich, um Entscheidungen zu treffen, die sowohl datenbasiert als auch menschenzentriert sind.

So entsteht auch für das Unternehmen ein viel stärkerer Ansatz. Es kann kontrolliert mithilfe der Daten wachsen.

Mein Fazit

Daten zu haben und data driven oder data inspired auf dem Papier zu sein, ist nicht genug.

Der Unterschied zwischen Anspruch und Realität zeigt sich in der Tiefe, mit der Unternehmen Daten wirklich verstehen und anwenden.

Echte data inspiration bedeutet, die Daten als Ausgangspunkt für tiefgreifende, kreative und strategische Entscheidungen zu nutzen – und sich nicht von ihnen allein leiten zu lassen. Der Weg dahin ist eine Kombination aus solider Datenbasis, der richtigen technologischen Infrastruktur und einer offenen Unternehmenskultur, die den Einsatz von Daten fördert und nicht verhindert.

Es geht darum, Daten als eine wichtige von vielen Entscheidungsgrundlagen zu sehen und dabei stets offen zu bleiben für den Mehrwert, den menschliches Urteilsvermögen und Marktverständnis bieten.

Aber ohne Daten wird das schwierig mit dem kontrollierten Wachstum.

Wenn du deine Conversion-Rates steigern und data inspired zu besseren Entscheidungen kommen möchtest, dann lass uns ins Gespräch kommen.

Ich würde gerne mehr data inspired/data driven arbeiten wollen
Maik Bruns

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