Die Sendung mit der Metrik #45: “Inhouse-Webanalyst – Herausforderungen und Einfluss” mit Markus A. Frick/Scout24

Wer Webanalyst werden möchte, hat grundsätzlich einige Möglichkeiten, z. B. Agentur, Freelancer/Selbständiger oder eben Inhouse-Analyst. Markus A. Frick ist als Teamleader bei Scout24 in der Schweiz so jemand und wir besprechen, was sein Job ist, welchen Herausforderungen man sich stellen muss, aber auch, welchen Einfluss man hat, was die Jobwahl erleichtert usw.

Ein super, super spannendes Gespräch. Insbesondere dann, wenn du dich auf dem Weg zum Analysten befindest oder dich aufmachen möchtest, einer zu werden.

Viel Spaß beim Hören.

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In dieser Folge:

  1. Die Sendung
  2. Shownotes
  3. Die Folge zum Nachlesen
  4. Kommentare


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Wenn du das Ganze lieber lesen möchtest, unten gibt’s das komplette Interview in Textform.

Shownotes

Links:

Hier findest du Markus Frick:

Allgemein

Das war die Folge “Inhouse-Webanalyst – Herausforderungen und Einfluss” mit Markus A. Frick/Scout 24

Hallo? „Die Sendung mit der Metrik“, der Webanalyse-Podcast mit Maik Bruns und seinen Gästen. Heute mit Markus Frick. Viel Spaß!

Intro

Maik Bruns: Hey Analyse-Held, hier ist der Maik. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge “Die Sendung mit der Metrik”. Heute mit einem speziellen Gast, der nämlich bei uns heute ein Thema abdecken wird, das wir bisher noch nicht hatten. Es geht nämlich um den Inhouse-Analysten, und zwar um Herausforderungen und Einfluss. Ich habe mir dafür als Gast Markus Frick reingeholt. Markus Frick ist bei Scout24 in der Schweiz tätig und wer jetzt nicht sofort weiß, was mit Scout24 zu verbinden ist, der mag sich an so Marken erinnern wie Immobilienscout24 oder Motorscout oder Autoscout und Jobscout, was in Deutschland dann auch jobs.de zum Beispiel ist. Also es gibt noch viel, viel mehr Marken, die bei Scout24 am Start sind und eben nicht nur für Web-Applikationen, sondern die sind auch für Apps sehr aktiv. Apropos sehr aktiv, Markus selber ist sehr, sehr aktiv bei Twitter zum Beispiel, folgt ihm gerne, dort ist er @impulsiv. Wenn ihr am Thema dranbleiben wollt und euch schlau machen wollt zum Thema Webanalyse, ist er einer dieser Quellen, denen man auf jeden Fall folgen sollte. Er ist auch jemand, der sehr gerne auf einem Measure Camp ist und auf Konferenzen unterwegs. Fortbildung ist sein Ding, habe ich im Vorgespräch schon mit ihm ein bisschen herauskristallisieren können. Ich freue mich auf jeden Fall sehr auf ihn gleich. Wer ein bisschen was zu seiner Historie wissen möchte, er war früher zum Beispiel auch bei Web Arts AG. Einige von euch kennen das als konversionsKRAFT Blog in Deutschland und dort war er Conversion Architect. War auch ein Jahr bei Conversionista, bei John Ekman. Wer den kennt, einer dieser Gestalten mit viel Input zum Thema Conversion-Optimierung. Und Markus hat eine Passion für Webanalyse, er liebt Optimierung, Testing ist so im positiven Sinn sein Ding und ist überdies auch ein kritischer Geist, was viele Themen angeht. Also er redet einfach auch gerne zu dem Thema. Wir wollen uns heute mal mit dem Thema Inhouse beschäftigen. Eine der 3 Optionen, die du hast, wenn du Webanalyst bist oder Webanalyst werden möchtest, also die anderen Optionen sind zum Beispiel Freelancer-Dasein oder Agentur-Dasein. Aber das Inhouse-Dasein ist eine dieser Möglichkeiten, die ich auch immer extrem spannend finde und deswegen finde ich es super, dass Markus da Spaß daran hat. Deswegen erstmal herzlich willkommen, Markus. #00:02:41.7#

Markus Frick: Hallo Maik. Freut mich, dass ich da bin, dass du mich eingeladen hast, mir die Möglichkeit gibst hier mal ein Interview zu führen über Podcast, habe ich bisher auch noch nie gemacht. Was du gesagt hast, vielen Dank für die Einführung. Ich glaube, eine Sache muss ich noch zu Beginn dazu sagen, sonst steigen mir die Leute hier bei mir im Unternehmen aufs Dach. Wichtig ist nur, dass wir quasi komplett losgelöst sind von den Kollegen in Deutschland. Das heißt wir betreuen also Immoscout, Autoscout und (unv. #00:03:14.4# ) und die anderen Geschichten, die haben eigentlich gar nichts mehr mit uns zu tun. #00:03:20.3#

Maik Bruns: Ja, aber super, dass du das hingestellt hast nochmal, perfekt. Weil Scout24 ist erst mal Schweiz bei euch und in Deutschland ist es natürlich tatsächlich etwas ganz anderes. #00:03:28.9#

Markus Frick: Genau. #00:03:29.4#

Maik Bruns: Aber super. Deine Historie ist durchaus auch schon, du bist sehr umtriebig gewesen in den Unternehmen, hast auch verschiedene Bereiche abgedeckt, aber was mich so interessiert immer, wie bist du überhaupt zur Webanalyse gekommen? #00:03:43.6#

Markus Frick: Das ist eine sehr gute Frage. Im Endeffekt kann man sagen, der Kreis hat sich so ein bisschen geschlossen. Ich hatte Wirtschaftsinformatik studiert und an der FH Furtwangen und dort war natürlich auch ein Praxissemester vorgesehen und dort habe ich dann direkt angefangen mit meinem ersten Auslandsaufenthalt in Irland, in der Nähe von Dublin. War bei einer Webdesign-Firma und dort hatte ich dann tatsächlich schon 2008, 2009 so ungefähr die ersten Berührungspunkte mit Google Analytics, weil dort jemand angestellt war, der so (unv. #00:04:18.2# ) einen Blick darauf hatte, wie denn die Daten sind bei den Kunden jetzt auf Agenturseite. Habe dann auch, weil ich das Thema interessant fand und mehr darüber gelesen habe, da gab es noch nicht so viel brauchbares Material dazu, habe ich eine Praktikumsarbeit darüber geschrieben über Web Analytics oder Google Analytics und habe dann meine Thesis geschrieben in eTracker bei Hamburg, auch ein Web Analytics Tool Anbieter, weil mich das Thema einfach nach wie vor nicht kalt gelassen hat. Bin dann wie gesagt ins Ausland gegangen zum John Ekman bei Conversionista, die sind jetzt recht groß mittlerweile, weil diese Conversion-Optimierung natürlich immer interessanter geworden ist und auch ein Hype-Thema war und ich das mit dem Testing mir genauer aneignen wollte. Dort ist auch eine Disziplin gewesen Webanalyse, ohne geht es nicht. Jetzt bin ich eigentlich im Endeffekt dann, als ich dann zurück war und bei Web Arts war, hat sich der Kreis geschlossen, dass ich den Step gewagt habe inhouse zu gehen. Da gab’s eine dementsprechende Position bei Scout hier und jetzt habe ich mich quasi komplett der Webanalyse verschrieben. #00:05:29.5#

Der Job des Inhouse-Analysten bei Scout24

Maik Bruns: Was ist dein Job aktuell? Was genau machst du bei Scout? #00:05:35.3#

Markus Frick: Also das Schöne bei Scout ist es eigentlich im Endeffekt, weil wir marktplatzübergreifend arbeiten, dass du eigentlich jetzt immer noch nach wie vor so eine Art Consultant bist, aber einfach interner Consultant dementsprechend. Das heißt wir müssen natürlich die Marktplätze, Produktteams und alle angrenzenden Bereiche wie Online-Marketing, Sales, UX und so weiter, müssen wir oder wollen wir beraten und immer quasi die neuesten Methoden denen offenlegen, was möglich ist. Vor kurzem gab es ja auch die Möglichkeit jetzt, dass man Browser Tracking betreiben kann, wie haben quasi die Leute im Browser interagiert. Das haben wir jetzt einfach mal testweise dann für einen Marktplatz eingesetzt und gucken, wie es ankommt oder ob es denen hilfreich ist. Es gibt noch viele Facetten hier. Auf der einen Seite machen wir quasi den Support, auf der anderen Seite sind wir Tool-Owner von Analytics, vom Google Tag Manager und auch Google Big Query beziehungsweise Google Cloud, wenn da was anfällt. Wir geben interne Trainings, wir gucken einfach quasi, dass die Data Quality stimmt, dass der Data Trust da ist, dass jeder seinen Zugang hat und dementsprechend auch die ganzen Zugänge wieder abgestellt werden, wenn die Leute das Unternehmen natürlich verlassen. Einfach insgesamt Maintenance, Daily Business, Ad hoc Reporting, klar, wurde jetzt über die letzten 2 Jahre eigentlich immer weniger, weil die Leute natürlich auch schon ein bisschen maturer, also reifer werden, hoffentlich dank uns auch. Wir versuchen einfach, dass die Leute auch auf eigene Beine kommen und nicht immer auf uns in Anspruch nehmen müssen. #00:07:15.3#

Maik Bruns: Das ist auch immer das Ansinnen von externen Beratern. Es immer schön, wenn du von außen auf ein Unternehmen draufschaust, aber der Kern der Sache muss eigentlich immer sein, das Unternehmen selber aufzuschlauen, #00:07:25.9#

Markus Frick: Genau. #00:07:26.2#

Maik Bruns: dass sie das am Ende des Tages selber können und ich meine, wenn das eure interne Aufgabe ist, finde ich einfach nur konsequent. Was reizt dich denn an dem Analysten-Dasein? Weshalb fandst du das so gut, warum bist du da so richtig tief reingegangen irgendwann? #00:07:41.7#

Markus Frick: Was natürlich von Anfang an extrem anziehend war, schon wo man die ersten Touchpoints hatte da mit Webanalyse, ist natürlich, dass man einfach auf so einem Riesendatenschatz sitzt, wo man einfach genau weiß, okay, ich bin jetzt hier eigentlich so ein bisschen, je nachdem wie die Zugänge sind und wie der Access ist zu dem Datenschatz, bist du unter Umständen der einzige, der Go-to-Guy, der natürlich dann angesprochen wird, wie sieht es aus analysetechnisch, hast du irgendwelche neusten Informationen für uns, irgendwelche Handlungsempfehlungen und so weiter? Es kommt natürlich stark drauf an, ob du dann einfach in einem kleineren Unternehmen bist, die vielleicht noch gar nicht die Ressourcen oder Capabilities haben für ein eigenes Team oder sogar vielleicht nicht mal für einen Fulltime-Analysten. Wo ich dann in Schweden war und auch mit Kunden zu tun hatte, habe ich gemerkt, das ist so ein bisschen stiefmütterlich auch einfach behandelt worden, dass es da so Abwanderungen gab SEO und Analytics oder Webdesign und Analytics, dass man nebenher quasi so ein bisschen noch ins Analyse-Tool schaut. Aber wenn man es natürlich dann ernst meint, dann braucht es schon eine eigene Position. Was mich darüber hinaus natürlich extrem interessiert oder reizt hier bei Scout auch, ist, dass du einfach interdisziplinär arbeitest. Mit vielen Bereichen, die thematisch mit uns zu tun haben, tauschst du dich aus und hast Meetings und kriegst extrem viel mit, bist intern natürlich sehr gut vernetzt. Wo ich auch immer wieder von Kollegen höre, ah ja, ihr wisst immer, also es kann auch gut sein, dass mir Fragen gestellt werden, was denn bei den anderen Plattformen gerade so angesagt ist, weil sie genau wissen, dass wir quasi am Ball bleiben müssen und unsere Fühler überall haben. Was kann ich noch sagen, was mich reizt? Es ist einfach extrem abwechslungsreich. Ich denke, heutzutage in dem Bereich, ist so schnelllebig und es ist auch anspruchsvoll natürlich, weil man immer dranbleiben muss, man hat nie ausgelernt. Aber es kommt immer wieder was Neues um die Ecke, sei es Technologie-mäßig, wie auch, dass es neue Unternehmen oder neue Agenturen gibt, wo man natürlich auch gerne verfolgt. Ich denke, es ist einfach wichtig, dass man da auch am Ball bleibt, wenn man da, ich sage immer so schön, Competitive Advantage haben will in gewisser Art und Weise. Es zahlt sich dann am Ende des Tages schon aus. #00:10:09.8#

Maik Bruns: Ja, sehe ich ganz genauso. Für mich liegt diese Vielseitigkeit auch in einem stetigen Fortbilden. Das ist ja etwas, was vielen Menschen nicht unbedingt geheuer ist, aber ich habe das Gefühl, dass gerade Webanalysten so wie wir das jetzt sind wirklich viel Spaß daran haben immer wieder neues Wissen aufzusaugen. Jetzt gar nicht mal unbedingt nur neue Technologien kennenzulernen, was irgendwo natürlich auch dazu gehört, weil wir oftmals nicht nur auf Websites unterwegs sind mit unseren Daten, sondern auch in Apps oder in Drittanbieter-Tools oder wo auch immer. Aber letztendlich auch neue Methoden kennenzulernen etwas auszuwerten oder eine vollkommen andere Herangehensweise mal mit Daten zu arbeiten oder vielleicht doch mal statt in Excel oder in Big Query oder in sonst wo nochmal das nächste Tool mal anzuzapfen und zu gucken, was das mit den Daten anstellen kann oder auch Automationsmöglichkeiten zu finden, das finde ich immer sehr, sehr spannend. #00:11:00.7#

Markus Frick: Absolut. #00:11:01.3#

Der Weg von Markus Frick zu Scout24

Maik Bruns: Das ist toll, dass ihr das bei euch inhouse quasi genauso leben könnt. Ich frag mich aber die ganze Zeit so, wie bist du in dieses Inhouse-Team denn reingekommen? #00:11:10.7#

Markus Frick: Wie ich reingekommen bin? Naja gut, gut. #00:11:13.7#

Maik Bruns: Ja. #00:11:14.0#

Markus Frick: Es war davor so wie ich vorher beschrieben hatte, dass eben auch das Analytics-Team quasi so ein bisschen zweigeteilt war, so /SEO und dann haben sie sich natürlich dementsprechend doch aufgesplittet, weil man gemerkt hat, okay, so langsam sind wir jetzt auch spätestens auf dem Enterprise Level gelandet und da lohnt es sich dann selber separate Teams aufzubauen. Ich hatte das Glück, dass ich quasi genau bei diesem kurz davor oder so bei diesem Umbruch einsteigen konnte, habe das dann ein bisschen mit einem eigenen Chef miterlebt und konnte jetzt eigentlich dann, über die letzten Monate gab es für mich dann die Möglichkeit, nachdem ich mich natürlich intern hier bei uns auch bewiesen hatte, das ist natürlich schon wichtig, dass ich mir mein eigenes Team so ein bisschen aufbauen konnte. Man muss dazu sagen, von dem, was ich jetzt erzählen könnte und wo wir stehen vom Reifegrad her, bekomme ich dann immer die Frage auf den Konferenzen, ihr müsst ja ein Riesen-Team sein oder so. Aber damit die Leute da draußen auch wissen, dass wir eben auch nur mit Wasser kochen und dass sie nicht so ängstlich sein müssen, wir sind jetzt auch quasi 3 Leute. Also man kann sagen, mehr oder weniger für jeden Marktplatz eine Person, obwohl wir nach wie vor übergreifend arbeiten. Aber es wäre natürlich auch nicht die Wahrheit, wenn ich jetzt sagen würde, ja ressourcentechnisch reicht es vollkommen aus. Da ist mit Sicherheit auch Spiel nach oben, weil wenn man sich überlegt, diese ganze Instandhaltung und das Daily Business und so, da ist man eigentlich schon extrem ausgelastet damit. Dann bleibt natürlich noch, müsste sehr viel Zeit draufgehen für die Analysen selbst eigentlich natürlich. Wobei das bei uns interessanterweise auch ein bisschen ist, man möchte natürlich, dass die Produktteams, wie wir es eingangs schon hatten, die Produktteams und UX und so die Auswertungen möglichst selbst auch betreiben können und wir dann mehr so wie diejenigen sind, okay, wenn es Troubleshooting gibt oder nochmal drüber schauen, verifizieren oder so, dann wenn die Leute nicht mehr weiterwissen, dann kommen sie natürlich auf uns zu. Genau. #00:13:18.8#

Aufgaben als Inhouse Analyst bei Scout24

Maik Bruns: Mhm (bejahend). Was macht ihr denn konkret? Es gibt so verschiedene Dinge, die man immer so anreizen kann. Das fängt an bei Implementierung und hört dann irgendwie auf bei. #00:13:30.0#

Markus Frick: Genau. Implementierungen sind definitiv natürlich die Tracking-Konzepte machen, da sind wir im engen Austausch immer mit den Produktteams. Es muss natürlich erstmal ein gewisser Input an uns herankommen, was wollen die Leute auf der Webseite, wo gemessen haben und wieso? Das ist sowieso ein guter Punkt, damit man einfach, weil das schreib ich mir auch auf die Fahne. Müsste ich eigentlich auch viel mehr betreiben, dass man kritischer wird. Hätte mal so gesagt wie ein kleines Kind, dass man irgendwie 3-mal nachfragen müsste, ja warum, warum, warum wollt ihr das unbedingt? Dann merkst du recht schnell nach dem zweiten Warum, dass die Leute, wenn sie dann ins Stottern kommen, ob es dann vielleicht nach wie vor überhaupt eine gute Idee ist, dass so zu tracken oder zielführend ist oder sind es überhaupt die KPIs, die euch dann wirklich tangieren und irgendwie, wo eure Performance dran gemessen wird oder auch die von unseren Plattformen? Das ist auf jeden Fall so eine Komponente und wenn wir das dann haben, dann geben wir quasi die Naming-Syntax, das ist auch ganz wichtig natürlich, dass man sauber konsistent das Ganze aufgleist. Solange ich weiß, dass alles einheitlich ist und nicht einfach irgendwie hier die Benennung von einem Touchpoint XY so macht und an einer anderen Stelle wieder ganz anders. Weil es muss möglichst selbsterklärend sein auch bei einem Ereignis-Event-Tracking, dass man dann weiß, wo auf der Seite spielt sich dann dieser Touchpoint ab? #00:14:58.8#

Maik Bruns: Ja, da muss man schon sehr, sehr penibel auch manchmal sein, manchmal auch so ein bisschen nach draußen sieht das dann so bisschen übersensibel aus. Aber wir wissen alle, was passiert, wenn da mal Wildwuchs reinkommt. #00:15:08.4#

Markus Frick: Ja, das Feedback habe ich auch schon oft bekommen. Genau, dass gesagt wurde, ja, müssen wir das jetzt wirklich so? Ja, wir müssen es halt, vor allem weil man natürlich Vertical-übergreifend versuchen will eine gemeinsame Linie zu haben. Da kann dann nicht das Webteam das anders machen wie das App-Team bei der gleichen Plattform. Genau, das kommt dann eigentlich später allen Beteiligten zugute, spätestens wenn es darum geht Channel-übergreifende Auswertungen zu machen oder Cross-Device und so weiter. Da kommen die Leute dann sowieso auf uns zu und sagen dann, hey, wieso haben wir hier nicht das gleiche Naming bei den Apps wie bei Web? Und dann sage ich auch, naja gut, ihr wolltet das dementsprechend, habt euch da quergestellt oder auch nicht. #00:15:49.3#

Maik Bruns: Dann geht es weiter in Richtung Analyse und vor allen Dingen natürlich letztendlich auch Testing oder? #00:15:55.9#

Markus Frick: Genau. Testing jetzt weniger im Sinne von A/B-Testing, aber mehr im Sinne von natürlich, wenn die Sachen auch live sind, funktioniert alles? Es bringt dann nichts, wenn man irgendwie 2 Wochen später, wenn jemand reinschaut, merkt, oh, das hat nicht funktioniert. Das Positive an der Geschichte ist aber, dass wir bei den Product Teams beispielsweise auch so Standalone Test Manager haben, die haben sich ein Stück weit dann auch verschrieben, dass sie gucken im Realtime-Reporting schlägt was an, wird alles gemessen nach dem Release. Dann geht es natürlich auch über das ganze Monitoring. Alerts aufsetzen, irgendwelche Mechanismen, wo wir nicht irgendwie so pull-mäßig in die Systeme reingehen und immer alles einzeln checken müssen, sondern man muss schon, weil wir oft den Case hatten, dass nach einem Release irgendwie was rausgefallen ist datenmäßig und das wurde dann erst zu spät bemerkt und dann schlägt das Online-Marketing natürlich wieder bei uns auf, ist dann recht schnell ein Monat natürlich Analyse hin und dann können sie nicht mal vergleichen mit dir, wie hier und so weiter. Dann kommen wir auch zur nächsten Challenge eigentlich, dass wir dann so relativ oft auch Mittelmann spielen müssen zwischen dem Online-Marketing und den Produkt-Teams, weil es dann auch nicht so oft eindeutig ist, wem ist das jetzt zuzuschreiben? Weil wir sind natürlich die Tool-Owner von Analytics, das Online-Marketing ist aber eher so im UTM, im Parameter Campaing Tracking Stakeholder, die jeden Tag dann reinschauen und gucken wie es einfließt. Also da muss eine enge Abstimmung stattfinden. Das Beste ist natürlich das Analytics oder beziehungsweise das Online-Marketing redet direkt mit dem Produkt-Team, ich denke, dass ist anderen Unternehmen nicht anders, dass viele voneinander nicht so wissen, was sie denn genau wollen und warum sie das wollen. Da werden wieder Tickets aufgemacht, setzt dies und das bitte mal rum und dann möchte natürlich jede Seite wissen, warum, was bringt uns das für einen Mehrwert? Eine kleine Anekdote dazu vielleicht. Bei uns gab’s auch schon mal so ein Experiment, was ich recht sinnvoll fand, vielleicht für die Leute da draußen. Das war mal so ein kleines “Trainee” oder ein Internship, dass einfach ein Online-Marketing Manager eine Woche mal ins Produkt-Team wechselt und bei den Meetings dabei sitzt und guckt, wie der Arbeitsalltag so ist und vice versa natürlich genauso. Wir hatten jetzt das Feedback erhalten, das hat extrem viel gebracht für Verständnis füreinander und damit einfach die Arbeitsabläufe smoother laufen. #00:18:37.3#

Maik Bruns: Ja, da habe ich just gestern noch einen Beitrag gelesen. Ich glaube, es war bei Matomo oder bei Piwik? Nein, bei Piwik Pro war es glaube ich. Da ging es auch konkret darum, wie arbeiten Marketing und IT zum Beispiel auch zusammen oder dass es eben keine Grabenkämpfe geben soll, sondern dass man dann einfach das beste Ergebnis erzielt, wenn die Leute zusammenarbeiten und auch gegenseitiges Verständnis haben und nicht nur in ihrem Silo sind. Weil nach draußen hin ist es sowieso immer so, ihr seid ein Laden, ihr seid ein Unternehmen und dem Kunden da draußen ist völlig egal, ob ihr intern irgendwelche Grabenkämpfe habt oder nicht, sondern es geht immer nur ums beste Ergebnis. #00:19:09.1#

Markus Frick: Richtig. #00:19:10.5#

Maik Bruns: Ich finde, das ist auch eine Unternehmenskultur, die man auch lernen muss irgendwo. Gerade in einer schnelllebigen Zeit, wo es einfach immer ruckzuck geht, es muss jetzt heute was implementiert werden und in 2 Wochen müssen wir die Testergebnisse haben und was weiß ich alles. Und genau dann, wenn es schnell gehen muss, ist man immer besser beraten, wenn man mit verschiedenen Leuten an einem Tisch sitzt und das Ganze gut durchplanen kann und sich gut versteht. Deswegen finde ich super deinen Tipp mit Internship, finde ich sehr, sehr wertvoll. #00:19:35.5#

Markus Frick: Genau. #00:19:37.9#

Welche Stellung hat Webanalyse bei Scout24

Maik Bruns: Wie ist denn so eure Stellung im Unternehmen? Was ist so eure Position? Also ihr seid, du hast es gerade schon mal so ein bisschen erwähnt, ihr seid so ein bisschen Man in the middle. #00:19:45.1#

Markus Frick: Auch. Ja, genau. #00:19:47.1#

Maik Bruns: Wem gegenüber spricht ihr wie oder mit wem müsst ihr euch außer Online-Marketing und Produktmanagement noch austauschen? #00:19:53.7#

Markus Frick: Wir sind natürlich, wir haben einen ganz engen Draht, nicht zuletzt, weil wir auch da natürlich angesiedelt sind, im BI, Business Intelligence Team, was natürlich wichtig ist, weil man muss fairerweise sagen, dass natürlich Google Analytics nur eine Datenquelle ist oder sein kann. Und wenn man dann einen Schritt weiter denkt im Bereich Data Warehouse, da ist es natürlich auch wichtig, dass wir quasi Input geben können, wenn wir Anfragen bekommen. Okay, hört zu, die Information haben wir in Google Analytics abgedeckt, es gibt aber auch noch andere, so Stichtagsbetrachtungen beispielsweise wie viele Inserate haben wir am heutigen Tag just jetzt auf der Plattform? Das haben wir natürlich nicht im Analytics drin. Da ist es natürlich wichtig, dass wir irgendwie auch den Gap schließen zur Datenbank eben und der Vorteil ist jetzt einfach, man muss dann nicht mehr aus unserer Sicht dann einzeln an die Datentöpfe ran treten, sondern man kann sich dann gesamtheitlich und da kommt wieder Big Query ins Spiel, weil darüber dann die Daten ins Warehouse gespielt werden, dass man einfach dann gesamtheitlich auch Abfragen auf SQL-Basis im Data Warehouse machen kann. Dann ist aber natürlich, das ist die schöne Theorie, in der Praxis ist es dann schon so, naja, wie hoch ist die Barriere für die Leute, wenn du denen sagst, hey, du hast alles im Big Query, was die Big Data Lösung von Google eben ist, falls das manche nicht wissen. Dann kannst du schon sagen, wir haben hier alles drin oder im Data Warehouse, aber dann so noch die Barriere, wie komme ich jetzt da rein? Terminal, muss ich da SQL dann verwenden oder so? Es ist nicht jeder SQL-bewandert, deswegen sagen die dann schon, übernehmen wir manchmal den Job für die, auch wenn ich da natürlich eher der Fan davon bin, dass sie es in Zukunft selber machen können. Aber so kann es zum Beispiel stattfinden. Oder was wir noch machen, klar, oftmals kommen Sales auch, das ist mittlerweile sehr selten, aber Sales auf uns zu. Da machen wir dann eben Google Sheets über die API, einen schönen Report, den wir dann automatisieren und eben schedulen auf jeden Tag um Uhr morgens und wenn sie dann irgendwie auch mal beim Kunden sind, dann haben sie auch die besten und die uptodatesten Daten für sich zur Hand. Ist dann mehr Top-Level natürlich aber. #00:22:10.7#

Maik Bruns: Aber ihr seid auf jeden Fall sehr gut vernetzt? #00:22:14.8#

Markus Frick: Genau, müssen wir sein unbedingt. Wir sind halt diejenigen, die eben die ganzen angrenzenden Bereiche bei uns im Unternehmen quasi enablen und dass sie die ganzen Werkzeuge zur Hand haben und nirgends irgendwie sich außen vor fühlen, also, in Anführungsstrichen, keine Ausreden mehr haben, dass sie ihren Job nicht mehr machen können. Was natürlich auch die Sache ist, wo man immer berücksichtigen muss, wir reden immer von unserer Sicht, am liebsten hätten wir, dass die Leute sich 24/7 mit Analytics beschäftigen, aber die Realität sieht halt nochmal ein bisschen anders aus und da muss man aber trotzdem dann, wenn die Leute hier frisch neu anfangen natürlich bei den Einführungsveranstaltungen, die wir auch haben, was nur eine Stunde geht, möglichst maximal Werbung dafür machen, dass die Leute auch ein bisschen angefixt sind und den Mehrwert sehen, was sie über das Analytics rausziehen können. #00:23:06.3#

Maik Bruns: Ja, ich glaube, das ist der größte Punkt an der ganzen Sache, dass es immer einen Mehrwert gibt. Weißt du, wenn du mir vor 10 Jahren gesagt hättest, dass ich mich mal mit Daten in Richtung Datenanalyse auseinandersetze, hätte ich wahrscheinlich gesagt, was für ein Quatsch, da habe ich gar keinen Bock drauf. Ich hatte nicht so Lust auf Zahlen und sowas, das war nie so richtig mein Ding. Meine Frau ist Controllerin und ich habe ihren Job irgendwie nie so richtig verstanden und jetzt heute mache ich im Prinzip sehr ähnliches, nur etwas anders natürlich und auf einer anderen Basis und mir macht das einen Wahnsinns-Spaß, weil ich einfach ganz tief in Geschichten graben kann. Da ist für mich immer dieser Anreiz auch, hinter jeder dieser Zahlen stecken Menschen. Das ist jetzt nicht irgendwie nur eine trockene Zahl, das ist jetzt nicht irgendwie nur ein Umsatz, sondern für mich geht es immer darum zu erkennen, was wollen die Leute da draußen, was man ihnen mit der Webseite geben kann oder was man ihnen aktuell noch nicht gibt und wie kann man es herauskitzeln? Wie kann man da besser werden und wie kann man auch die Leute im Umfeld besser machen? Ja, deswegen kann ich wahnsinnig gut nachvollziehen, dass ihr da euren Spaß habt. Das ist auch so, so helft ihr dem Unternehmen letztendlich auch. Du hast gerade schon das Wort Enabler genannt. Finde ich extrem wertvoll, dass ihr euch nicht einfach nur als Umsetzer seht oder sowas, sondern als Impulsgeber, als Türenöffner, als Enabler eben. Wenn das eure Rolle im Unternehmen ist neben diesem natürlich auch Analysieren teilweise, natürlich auch mal ad hoc irgendwas machen, dann ist das so vielleicht noch mit das Wertvollste, weil damit könnt ihr eure Leistung viel größer machen, als wenn ihr nur das 3-Mann-Team wärt. #00:24:36.7#

Markus Frick: Genau. Das ist aber ein Stück weit schon eine Balance. Auf der einen Seite möchte man wie ich schon mal gesagt habe, dass die Leute selber das machen und möglichst wenig auf uns zukommen, auf der anderen Seite, wenn man dann irgendwie mitbekommt, irgendwo eine Auswertung gemacht, das größte Worst-Case-Szenario für mich persönlich ist dann natürlich, dass irgendwelche Auswertungen gemacht werden und es wurde nicht ausreichend verifiziert und findet dann seinen Weg nach oben Richtung Management. Dann ist es natürlich immer schwierig und da ist jetzt auch die Sache, dass wir Vertical-übergreifend arbeiten, ist gut, aber natürlich sind wir auch in der Pflicht, dass wir uns die Informationen dann immer pullen, weil wir nicht direkt Bestandteil von Produkt-Team sind, aber da haben wir dann natürlich dementsprechende Gefäße auch. Die Produkt-Teams machen dann auch einmal im Monat solche Veranstaltungen, wo sie vorstellen, an was sie gearbeitet haben und an was sie noch arbeiten werden. Spätestens dann, wenn dann hier mal irgendwelche Analysen vorgestellt werden, können wir nochmal den Fuß reinbekommen und challengen und so. Das ist dann wieder halt auch die Sache, von wegen ist man jetzt wieder so derjenige, der irgendwie Hauptsache was sagen, kommt dann irgendwie so rüber, ah, die Besserwisser oder so. Aber nein, das geht dann nur im Interesse vom Unternehmen da drum, wir wollen nur sichergehen, dass alles okay, weil am Ende des Tages kommen natürlich die Leute dann auch von der Wahrnehmung schon auf uns zu und nicht unbedingt aufs Produkt-Team dann. #00:26:00.7#

Maik Bruns: Ja, ist aber auch eine Sichtweise auf der anderen Seite und wie das Unternehmen es lebt. Man kann alles als Schlaumicheln abtun, wenn man eine beschränkte Sichtweise hat, wie ich finde. Wenn es einem aber um die Sache geht, nämlich darum das Produkt besser zu machen, das Unternehmen besser zu machen, dann muss man sein Ego auch manchmal einfach an die Seite nehmen und sagen, naja gut, vielleicht hat er ja recht der Analyst. Vielleicht möchte er uns wirklich irgendwas Sinnvolles sagen. #00:26:22.4#

Markus Frick: Soll vorkommen, ja. #00:26:24.5#

Maik Bruns: Ja. Ich mache jetzt mal so zwei Begrifflichkeiten, die ich gegeneinanderstelle, würdet ihr euch als Data Driven bezeichnen oder eher als Data Influenced? #00:26:35.6#

Markus Frick: Super Frage, nicht ganz einfach. Data Driven, da muss ich jetzt auch mal eine Lanze brechen für das Unternehmen hier definitiv, eine von vielen würde ich sagen. Aber was supergut ist, dass man diese Awareness von Anfang hat, man muss hier nicht mehr hausieren gehen und sagen, hey, Tracking, Webanalyse und so weiter ist wichtig, sondern das wird dann einfach gemacht, weil man weiß, das ist wichtig und ohne Tracking geht ja auch mittlerweile gar nichts mehr live eigentlich, ohne sinnvolles Tracking sag ich mal. Data Influenced, Data Action und so weiter, da haben wir definitiv, aber das habe ich dann auch durch die Trakken Studie von diesem Jahr auch wieder bestätigt bekommen, ist natürlich schon ein Thema für jeden Inhouseler auch, dass zu wenig natürlich auf den Daten gearbeitet wird. Aber das ist natürlich von meiner Perspektive auch leicht gesagt, weil wir einen sehr großen Datenbestand haben. Da ist es prozentual dann eh klar, dass wir nicht so viel drauf arbeiten wie es meiner Meinung nach sein sollte. Aber dann kommen wir zur nächsten Geschichte, dann geht es einher mit den Ressourcen. Wie schon gesagt habe, ein PM beispielsweise hat nicht nur Analytics auf dem Plan, der hat sehr, sehr viele Stakeholder um sich herum. Ich glaube, hier kann man noch sehr gut ansetzen, aber ob das dann dadurch gelöst wird durch Zuständigkeiten oder mehr Ressourcen oder das sei mal dahingestellt. Aber ich glaube, dass selbst wir, die sehr gut dastehen und sehr mature sind, was uns auch oft bestätigt wurde durch Agenturen, die irgendwelche Audits oder Benchmarks bei uns gemacht haben, finde ich, dass wir auch noch Potenzial in der Hinsicht nach oben haben, definitiv, ja. #00:28:18.4#

Berufliche Herausforderungen des Inhouse-Webanalysten

Maik Bruns: Was würdest du denn als eure Herausforderung, also jetzt erstmal aus beruflicher Sicht, ich frage gleich nochmal nach der persönlichen Sicht, aber was sind eure beruflichen Herausforderungen oder vielleicht sogar Schwierigkeiten an der ganzen Sache? #00:28:29.4#

Markus Frick: Ich bleibe mal bei Herausforderungen, weil das einfach positiver besetzt ist. Also Challenges sind immer gut, wir haben da sehr viele Sachen, die mir jetzt da gerade einfallen. Beispielsweise das größte aller Sachen ist eigentlich so im Endeffekt finde ich Dava Trust. Weil die Sache ist, wenn der Data Trust nicht gegeben ist und dementsprechend das geht einher mit der Datenqualität, dann werden die Daten auch einfach weniger genutzt. Und wenn du zweimal ins Analytics reinschaust, jedenfalls erscheint sie nicht plausibel als UXler oder Product Manager, dann war es dann bald schon gewesen, weil dann einfach in deinem Kopf abgespeichert ist, okay, Analytics, da gehe ich nicht mehr rein, da hatte ich irgendwelche komischen Zahlen, die überhaupt keinen Sinn machen, auch verglichen mit der Datenbank sind. Da sind wir wieder gleich beim nächsten Thema. Man soll natürlich zwei Datenquellen nicht miteinander vergleichen, aber mittlerweile sind die Leute natürlich auch schon so weit, dass sie zumindest, also dass ich eben auch sage, die Flughöhen muss immer stimmen, wenn wir dann zu einem Optimizely-Tool immer 20 Prozent Diskrepanzen haben oder im E-Commerce-Bereich zu der Datenbank 20 Prozent konstant haben, dann ist das okay, solange das eben so bleibt. Aber wenn wir mal 40 haben, mal 0, mal so mal so und dann wird es natürlich kritisch. Also Data Trust, da kann ich den Hörern vielleicht nochmal, was mir so ein bisschen hängengeblieben ist, noch einen Tipp geben. Es gibt dieses Data Wheel of Death. Da sieht man so quasi 4-stufig wie sich der Prozess einschleichen kann, wenn quasi es keine Data Monitoring oder Data Maintenance gibt. Das ist halt ein bisschen unliebsam, bei uns im Team ist das auch nicht so immer, dass man da überall dranbleibt und guckt und qualitativ und so, aber es zahlt sich aus. Ich glaube, was wir in den letzten zwei Jahren nochmal für Sprünge gemacht haben in puncto Data Trust, das ist schon, zahlt sich dann schon aus. Das sieht man dann schon auf lange Sicht. Je weniger Data Trust eben vorhanden ist, sagt das Wheel, dieses Rad, aus, desto weniger wird es benutzt und irgendwann dümpelt ein Analytics Tool vor sich hin und kein Mensch nutzt es mehr. #00:30:41.3#

Maik Bruns: Finde ich cool, das verlinke ich mal. Also wo auch immer ich das finde. Ich werde es irgendwo finden. #00:30:45.5#

Markus Frick: Ich hab’s dir schon / #00:30:47.0#

Maik Bruns: Oder du schickst es mir zu. #00:30:47.2#

Markus Frick: Genau. Ich schick es dir zu. So machen wir es. #00:30:49.5#

Maik Bruns: Super. Super cool. Ich kenne das selber noch nicht, muss ich mir mal anschauen. #00:30:52.7#

Markus Frick: Das ist gut. Super. Da hat sich der Talk schon mal ein bisschen gelohnt. #00:30:57.3#

Maik Bruns: Ich kann jetzt aufhören. #00:30:58.8#

Markus Frick: Genau. Was ich dir noch sagen will, das war jetzt eben ein Punkt. Also du hast ja vor kurzem den wunderbaren Podcast aufgenommen zu Scopes und da sind wir beim Thema Analysen verifizieren. Gehen die Scoops miteinander, eben Metriken und Dimensionen? Welche Scopes sind da? Da kann ich vielleicht als kleinen Tipp noch mitgeben, was wir gemacht haben, wo der Input sogar vom DWH-Team kam, dass man quasi, wenn ihr Dimensions aufsetzt, also Custom Dimensions selber, die ihr für eure Anforderungen braucht, dass ihr hinten einfach noch beim Naming so einen Underscore macht und mit einem kleinen Kürzel die Leute, die dann das Tool verwenden und die Dimensionen verwenden, noch anhängt, welcher Scope es hat. In dem Fall haben wir es gemacht. #00:31:44.1#

Maik Bruns: Das ist ein Supertipp, ja. #00:31:44.9#

Markus Frick: Genau. Wir haben das in dem Fall gemacht mit _ hi für Hits, _us für User und _se für Session. Und es kam extrem gut an. Also die Leute, weil man muss sich vor Augen halten, du setzt das ja im Admin-Bereich auf und die Leute haben hoffentlich keinen Admin-Bereich außer wir im Team, keinen Admin-Access und dann wissen die nie, welches Scope ist denn das jetzt hier gewesen und dementsprechend können sie sich auch nicht die Reports so zusammenbauen, dass sie die dann gescheit matchen können. #00:32:13.8#

Maik Bruns: Das ist klasse, das ist einer der besten Tipps, die ich bisher überhaupt gehört habe zu dem Thema. Man denkt ja immer, das sind so Nobrainer, das sind sie ja meistens nicht. #00:32:21.0#

Markus Frick: Eben, richtig. Deswegen tue ich mir auch manchmal schwer dann irgendwas rauszugeben oder dass man von einer Events-Syntax redet oder so. Aber dann weiß ich auch von meiner Zeit auch auf Agenturseite sehe ich dann wieder, wie die gewissen Unternehmen das noch sehr, sehr auf “Jugend forscht”-Basis eben noch ihr Setup machen und da ist noch so viel Spiel nach oben einfach, deswegen ist das glaube ich, wir stecken halt schon so tief drin, dass ich es gar nicht mehr benennen würde das Ganze, aber ist mir jetzt irgendwie noch eingefallen. Die andere große Geschichte ist natürlich mindestens auf dem gleichen Level, ist halt Sampling. Sampling, vor allem ist es dann so ein bisschen tragisch, weil wir haben ja die bezahlte Version, die 360 von Google Analytics und haben auch den Segen quasi, dass wir die (unv. #00:33:11.5#) Reports uns ziehen können quasi, aber die Leute müssen natürlich auch erst mal wissen, wann tritt Sampling auf? Ist Sampling aufgetreten? Und wo kann ich mir die Reports dann ziehen mit den kompletten Daten? Da sind auch schon oft Leute auf uns zugekommen und dann hast du so komische Sachen, wenn du die Reports baust, dass du irgendwie 10 Zeilen lang die gleiche Hausnummer hast, irgendwie 744 Sessions und es zieht sich dann riesig runter und es ist ja Gott sei Dank so, weil da werden die Leute dann erst hellhörig und sagen, hey, das kann aber nicht sein. Dann kommen sie zu uns und dann sagen wir, naja gut, da oben, das geht ein bisschen unter, aber ist auch angepriesen die Flag, das Symbol ist jetzt irgendwie auf Gelb oder wie auch immer, es basiert eben nicht auf hundert Prozent der Sessions, deswegen kann es dann passieren, je nachdem, wenn man viele, einen langen Zeitraum nimmt und viele Dimensionen und nochmals segmentiert und filtert und so weiter. Also das ist Dauerthema auch bei uns. #00:34:06.6#

Maik Bruns: Ja, da würde ich mir auch manchmal einen etwas größeren Hinweis wünschen. #00:34:09.1#

Markus Frick: Definitiv. #00:34:09.9#

Maik Bruns: Also irgendwie alle Tabellenzellen in Rot oder sowas. Also da ist irgendwas, dass man wirklich weiß, dass hier irgendwas anders ist. #00:34:14.8#

Markus Frick: Genau. Und dann, was ich auch finde über die letzten Jahre so, dass die Komplexität einfach zugenommen hat vom ganzen Web Analytics. Also nicht zuletzt als Beispiel so die Technologien. Wir haben jetzt da die React-Technologie, wo du dann quasi Single Page Application hast. Also man muss dann gucken, wenn man von der Home auf die Search-Seite geht, dass dann eben nicht nochmal der ganze Data Layer und alles mit dem Tracking neu geladen wird, sondern es bleibt erstmal so und man muss dann gucken, wie man trotzdem im Hintergrund die Werte dann verändert, dass sie eben dann wieder auf Search Result Seite gemünzt sind. Solche Dinge sind natürlich, kommt immer wieder, deswegen, ist aber auch ein Beispiel natürlich, dass es nie langweilig wird. Was kommt mir noch in den Sinn? Genau. Know-how-Transfer. Ich weiß, ich habe jetzt eingangs gesagt, das ist für mich das Wichtigste und das ist ungefähr gleich wichtig, aber alle Sachen, die ich jetzt sage, sind echt, die Summe macht es eigentlich aus so, weil die Leute hier Unternehmen, die haben so unterschiedliche Stufen an Know-how, dann manche, denen kannst du schon ein Strahlen ins Gesicht zaubern, wenn du denen zeigst, was du generell an Standard Reports in Google Analytics machen kannst. Und bei anderen ist es wieder so, den zeigst du die API mit dem Google Sheets, mit dem Chrome-Plugin und die sagen dann so, ja, das habe ich selber in Eigenregie auch schonmal gemacht. Ich hätte ich jetzt eigentlich mir gewünscht den nächsten Step dazu. Und dann denk ich mir auch, okay, okay, dann weiß ich wenigstens, wo du stehst und dann kann man eben den nächsten Step dann machen wieder vielleicht in Richtung Big Query oder Google hat ja so viele neue Features releast auch mit den Custom Funnels und mit dem Advanced Analysis und so weiter. Da ist es eigentlich eher so mit dem Know-how Transfer das Problem oder ein Data Studio, du musst aufpassen, dass du die Leute nicht zu sehr bombardierst. Dann haben die jetzt zuerst den Custom Report gelernt und können selber die Reports zusammenbauen und dann würdest du natürlich gleich wieder mit dem nächstbesseren, weil du weißt, sie können da noch bessere Insights generieren und kommen schneller ans Ziel. Willst du sie ja dann da drauf dann vielleicht lupfen so vom Level her, aber dann ist schon wieder dort Einarbeitungszeit angesagt und ist schon sehr schwierig. #00:36:33.9#

Maik Bruns: Ja, ist auch ein Thema unterschiedlicher Geschwindigkeiten und unterschiedlicher Realitäten um uns herum. Wir als Analyse-Spezis, wir kennen uns nun mal in unserem Thema super, super aus, müssen wir auch. Das ist auch der Grund, weshalb wir arbeiten, damit wir andere Leute vielleicht auch aufschlauen können. Aber wir verwechseln dann häufig so unseren Job mit dem von anderen. So nach dem Motto, das müssten die doch eigentlich alles wissen. #00:36:55.4#

Markus Frick: Ja, das ist leider so. #00:36:56.1#

Die persönlichen Herausforderungen eines Inhouse-Analysten bei Scout24

Maik Bruns: Ich erlebe das auch immer wieder, wenn ich in Seminaren sitze. Das ist eigentlich genau das Gleiche. Was meinst du denn, was euren persönlichen Herausforderungen sind, Markus? #00:37:05.5#

Markus Frick: Genau. Persönlich gibt es natürlich / #00:37:07.5#

Maik Bruns: Also was müsst ihr so mitbringen? #00:37:08.8#

Markus Frick: Persönlich gibt’s natürlich auch nicht wenig. Du musst halt einfach so ein bisschen, finde ich recht unterbewertet, würde ich eigentlich sagen, dass es noch viel, viel wichtiger ist, natürlich die Challenge ist die Informationsflut. Klar, es kommt, dass man wirklich filtert nach den wesentlichen und so weiter. Aber genauso ist wichtig, wie ich vorher schon öfters gesagt habe, dass man eben up to date bleibt. Damit meine ich zum Beispiel, dass man sich so einen Kanal zu eigenmacht wie zum Beispiel Twitter, wo man halt die ganzen Informationen reinbekommt. Oder sei es, dass man sich einen RSS-Feed aufbaut mit den wichtigsten Blogs, die es zum Thema gibt. Da muss man jetzt auch nicht anfangen irgendwie eine Google-Suche zu betätigen, welche Blogs es überhaupt gibt, sondern es gibt auch viele Blogposts schon, wo eigentlich die wichtigsten interessantesten Blogs allgemein zu Analytics zusammengeschrieben sind, so eine zusammengesetzte Liste von 2016, 2017 oder 2018, die frischen die Artikel ja oftmals gerne auf. Wenn man da dann Bescheid weiß und nebenher das so ein bisschen reinlaufen über RSS-Feed oder so dann und den Leuten eben auch folgt bei Twitter, die relevant sind, dann ist die nächste Frage jetzt natürlich. Ja, das dauert jetzt erstmal ewig bis ich da meine Leute zusammenhabe, den ich irgendwie folge auf Twitter. Aber da können die Leute sich einfach als Beispiel nehmen zum Beispiel so jemanden wie dich oder mich. Ich glaube, das ist ein guter Start, dass man da einfach mal schaut, hey, wem folgt denn der Maik oder der Markus. Weil ich von mir sagen kann, ich habe den Scope natürlich schon ein bisschen gewechselt vom Conversion-Optimierung mehr zur Webanalyse, aber den Leuten, den ich folge, die haben sich dann wirklich auch über die Jahre ergeben und das dauert natürlich seine Zeit bis man da wirklich seine Base so hat, auf Leute, die man gehen kann. Aber da kann man sich mit Sicherheit einige rauspicken bei mir oder bei dir oder bei anderen und dann kommt man da recht schnell auf ein gutes Level. #00:39:03.6#

Maik Bruns: Ja, ich habe mir zum Beispiel auch in Twitter eine eigene Liste gemacht mit Leuten, die sich wirklich ausschließlich mit Webanalyse auseinandersetzen. Und neben dem allgemeinen Feed habe ich noch einen speziellen Feed und ich nutze dann zum Beispiel ein Tool wie Tweeten auf dem Windows-Rechner, es gibt da irgendwie Tweetdeck noch. #00:39:18.8#

Markus Frick: Tweetdeck benutze ich auch, ist super. #00:39:19.9#

Maik Bruns: Und es gibt auch andere Tools. Genau. Es gibt schon viele Sachen, die man da nutzen kann, um das Ganze auch ein bisschen strukturiert anzugehen. Und da sich wirklich genau wie du sagst die richtigen Leute erstmal rauszupicken. Bei mir ist aus der Historie heraus auch viel SEO noch dabei und alles. Ich höre das auch nach wie vor ganz gerne. Aber ich bin schon sehr fokussiert auf Webanalyse jetzt und dem trage ich halt mit Listen Rechnung. #00:39:40.7#

Markus Frick: Da werden wir später noch darauf zu sprechen kommen kurz, denke ich mal, weil du auch erst SEO angesprochen hast, die verwandten Disziplinen und was für einen hohen Mehrwert die auch haben, wo man erstmal denkt, naja, vielleicht ist es irgendwie komisch, wenn ich erst im SEO-Bereich ein bisschen gearbeitet habe oder ein Praktikum gemacht habe mit AdWords oder E-Mail-Marketing und dann irgendwie in die Webanalyse gehe, aber das kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass ich das alles extrem auszahlt, wenn man diese ganzen Kanäle auch dann kennt und ein gewisses Basiswissen hat, weil es einfach einen erleichtert genauso wie, wenn man einen gewissen technischen Hintergrund hat. Und wenn man dann die gleiche Sprache sprechen wird wie das Online-Marketing oder wie irgendwelche Entwickler natürlich. #00:40:23.1#

Maik Bruns: Ja, richtig. Da lass uns gleich mal noch drüber sprechen, genau, richtig. #00:40:25.9#

Markus Frick: Ansonsten von den Herausforderungen wie gesagt, man muss es einfach mögen auch auf Leute zuzugehen, weil ich gesagt habe, es ist interdisziplinär. Man muss das Zwischenmenschliche ein bisschen handeln können. Man muss wissen, welcher Stakeholder verhält sich wie und mit wem kann ich wie am besten. Und das ist natürlich, wir sind alles nur Menschen und jeder hat seine eigenen Präferenzen oder Eigenheiten oder so. Da muss man einfach mit der Zeit dann merken, wenn man x Meetings mit demjenigen gehabt hat, braucht der mehr praxisnahen Bezug oder muss man eben mehr One on Ones, habe ich sehr viele mit Leuten, ist sehr anstrengend und kostet viel Zeit, aber bringt eigentlich den besten Output. #00:41:09.2#

Maik Bruns: Ja, das ist tatsächlich so. Das ist ein fordernder Job einfach, weil der so vielseitig ist, fordert der dich natürlich auch. Aber auf der anderen Seite ist das eben oftmals auch die Erfüllung, eben nicht nur genau diese eine Sache zu machen. Ich glaube, die große Angst von vielen ist ja, wenn sie als Inhouse-Analyst irgendwo tätig sind, dann denken die immer so, jetzt gucke ich mir den ganzen Tag nur die gleiche Website an oder ich spreche immer mit der gleichen Person. Ich weiß nicht, wie du das siehst, aber es mag vielleicht Unternehmen geben, wo das so ist. Ich glaube aber trotzdem, dass es so wie bei euch zum Beispiel wesentlich abwechslungsreicher aussieht. #00:41:43.9#

Markus Frick: Genau, ich glaube, was du anschneidest eben, um den Übergang zu machen, ist auch so ein bisschen auch Inhouse versus Agentur vielleicht? #00:41:49.8#

Maik Bruns: Ja. #00:41:51.1#

Markus Frick: Die Sache ist, das ist vielleicht der Nummer 1 Vorbehalt, dass die Leute dann irgendwie denken, entweder arbeiten sie schon bei Agentur oder eben nicht und denken sich dann, naja, wenn ich mich jetzt einem Unternehmen verschreibe und so, dann bin ich da gebunden an diese eine Website und dann muss das Unternehmen auch ein gewisses Level haben, damit es auch wirklich abwechslungsreich bleibt. Aber ich denke, diese Angst ist auch ein bisschen unbegründet, weil der Vorteil ist natürlich, wenn man inhouse arbeitet auch, dass man selber ein bisschen was bewegen kann und dementsprechend in eine Richtung lenken kann. Dass du eigentlich selber davon profitieren kannst, weil du dein eigener Herr bist, in welche Richtung es gehen soll und ob es die nächste Stufe gehen soll von Analysen oder ob es in Richtung Machine Learning oder so weitergehen. Das setzt ja dann du eigentlich so ein bisschen auch auf die Agenda und kannst weiter pushen. Was natürlich sein kann, was vielleicht auch ein bisschen schwieriger ist, wenn du jetzt eine One-Man-Show bist wie ich es eine Zeit war hier bei Scout, dass du natürlich keine Mitarbeiterkollegen hast, die genau den gleichen Background haben wie du, mit denen du dich austauschen kannst. Das ist natürlich auf der Agenturseite ganz anders. Da bist du dann im Team und jeder ist wie zum Beispiel bei Web Arts Conversion Architect, dann kannst du dich einfach mit den anderen Conversion Architects austauschen und kannst da, hey, du arbeitest doch am Kunden A oder B, ich bin gerade bei C und habe das und das Problem. Dann kann man so aus dem internen Pool schöpfen und da vielleicht neue Informationen erhalten. Das kannst du natürlich auch, wenn du inhouse bist, wenn du dein eigenes Netzwerk hast, aber bekannterweise, wenn du natürlich neu in einem Job startest, hast du erst mal kein so großes Netzwerk oder vielleicht auch gar keins. Da sehe ich so ein bisschen Vorteil, Nachteil, wie man es nimmt. Was ich natürlich auf Agenturseite auch supercool finde, ist einfach, hatten wir eingangs schon mal besprochen gehabt, dass quasi Agentur einfach ein super Sprungbrett sein kann. Das ist natürlich nicht so nur im Web Analytics Bereich, sondern in jedem Bereich, auch bei Ad Agencies oder woanders. Du kriegst da megaschnell, megaviel in megakurzer Zeit mit, kannst abwechslungsreich an vielen Kunden arbeiten und einfach, ich weiß auch aus eigener Erfahrung, wenn du dann dich auf inhouse auf eine passende Position bewirbst, dann nehmen dich die meisten Unternehmen, das sehe ich auch, die Leute, die hier ankommen von einer Agentur, die nehmen dich halt dann mit Handkuss. Da bist du wirklich super aufgestellt. Deswegen würde ich das nicht vernachlässigen, den Weg auch zu gehen zu Beginn in eine Agentur zu gehen, aber man muss fairerweise auch sagen, sonst würde ich hier nur die halbe Wahrheit erzählen, dass es auch sehr viel mehr Arbeitsaufwand ist und sehr viel mehr Belastung ist und du hast natürlich auf der anderen Seite quasi die Kunden, die, wenn man so schön sagt, sorry für die Ausdrucksweise, aber die dir quasi dann ein bisschen in den Hintern treten natürlich. Und wenn du inhouse bist, dann hast du das nicht mehr so, da musst du jetzt unbedingt zwangsläufig das direkt umsetzen mit Deadlines, was deine Kunden sagen. Wobei bei mir in dem Fall sind jetzt die Kunden eigentlich unsere Stakeholder und die haben gemessen an den Roadmaps und an den Releases natürlich auch ihre Deadlines. Aber ich finde schon, weil ich den Vergleich ja anstellen kann, weil ich auf beiden Seiten gearbeitet habe, finde ich das auf Agentur schon nochmal eine andere Hausnummer. Da ist man gerne auch mal 18, 19, 20 Uhr im Büro, macht das dann natürlich gerne, aber es ist nochmal was anderes wie inhouse. #00:45:32.0#

Eher Inhouse oder Agentur?

Maik Bruns: Was würdest du denn so als Argument sehen, dass jemand unbedingt inhouse arbeiten sollte? Du hast gerade gesagt, Agentur ist eigentlich eher so ein Sprungbrett, aber wenn du jetzt sagst, okay, jemand hat unbedingt Bock auf inhouse sofort zu starten, warum würde er das tun wollen? #00:45:49.5#

Markus Frick: Es kommt natürlich immer auch drauf an, nicht jedes Unternehmen ist gleich dem anderen Unternehmer. Man muss auch so ein bisschen hinter die Kulissen schauen. Ich denke mal, es geht auch gut los mit, dass man sich als Anhaltspunkt dann die Stellenausschreibung nehmen kann. Da wollen die natürlich immer gleich die eierlegende Wollmilchsau. Das ist ja klar, dass du technisch gut bist und dass du analytisch gut und du am besten noch der Riesen-Storyteller bist und kommunikationsmäßig ein Ass bist. Aber man sieht da schon recht schnell, spätestens dann, wenn man sich dann auch bewirbt und im Vorstellungsgespräch, da muss man sich dann auch ein bisschen selber in die Pflicht nehmen und gucken, was ist denn genau verlangt und wohin soll die Reise gehen? Wie ist das Setup aktuell und ist es angedacht, dass die Ressourcen auch noch aufgestockt werden, wird da ein richtiges Team auch aufgebaut? Das war für mich zum Beispiel Thema, als ich hier gestartet habe, dass mir für die nächsten Jahre ein guter Plan dargelegt wird, dass ich gesagt habe, ja, da sehe ich mich drin. Oder ob es ein bestehendes Team gibt und man da schon mal fragen kann, hey, was habt ihr denn bisher gemacht? Was macht ihr zukünftig noch? Aber inhouse ist definitiv so, dass du einfach mehr, wie soll ich sagen, Autonomie hast. Du hast mehr Spielraum zum Experimentieren, du kannst mehr verändern, du kannst dich mehr spezialisieren und deine Rolle, du kannst schön in deine Rolle hier reinwachsen, du findest eigentlich zwangsläufig dann, wenn du es gescheit anstellst, deinen eigenen Weg und deine eigene Rolle und das erfüllt einen dann schon auch. Ja, ich sehe, auch wenn es jetzt den Anschein erweckt hat, ja, inhouse beziehungsweise Agentur ist ein Karrieresprungbrett, sehe ich schon gleichermaßen genauso die Benefits für inhouse, weil du einfach auch tiefer in die Materie reingehen kannst. Vieles auf Agenturseite bewegt sich recht an der Oberfläche, da wird mal ein Setup gecheckt und ein kleines Projekt gemacht und so. Da musst du wieder gucken, dass ein Projekt reinkommt. Dann kann es auch recht schnell mit dem Kunden zu Ende sein. Das kann auch frustrierend sein, weil du dann sagst, ach Mensch, jetzt habe ich mich mit dem Ansprechpartner da in der Agentur so gut verstanden und das Business und die Branche und hätte jetzt eigentlich Bock auf ein weiteres Projekt, aber das hast du dann halt selber als, weil du kein Decision Maker unbedingt bist, hast du es nicht selber in der Hand. #00:48:13.5#

Sofort nach Studium oder Ausbildung in die Webanalyse? Wo lernst du am meisten?

Maik Bruns: Würdest du sagen, dass das eine gute Idee ist sofort nach dem Studium oder nach einer Ausbildung als Inhouse-Analyst zu starten oder siehst du da vielleicht noch einen Schritt dazwischen? #00:48:25.4#

Markus Frick: Ich sehe einen Schritt dazwischen, aber der muss nicht zwangsläufig sein, dass man den quasi nach Fertigstellung vom Studium macht bevor man den ersten Job beginnt. Weil ich sehe da viele Möglichkeiten, dass man das auch gleichzeitig machen kann. Beispielsweise gibt es natürlich die Möglichkeit, wie ich es jetzt auch gemacht habe, dass man es irgendwie einbaut als Praxissemester oder so, dass man irgendwo ein Praktikum dann annimmt in dem Bereich. Dann kommt es vielleicht auch nicht so komisch denjenigen später, wenn du dich für einen Job bewirbst rüber, als wenn du dann dein Studium abschließt und dann irgendwie ein Praktikum annimmst, sondern wenn du es mehr in dein Studium reinbaust. Was ich noch als Tipp geben kann, was ich gesehen hatte, habe ich selber nie in Anspruch genommen, aber hätte ich jetzt rückwirkend gemacht, hätte ich es früher gewusst. Von der Digital Analytics Association, also der DAA, die bieten da so gewisse Mentoring-Programme an, das heißt du kannst dann wirklich als, in Anführungsstrichen, “Student” wird dann ein Projekt zugeteilt und ein Mentor und kannst dich dann an kleinen Projekten eigentlich austoben, sei es Non-Profit oder irgendwelcher anderen Natur und kannst halt schon die ersten Erfahrungen sammeln mit Real-Live-Daten, richtigen Business-Daten, kriegst dann auch noch einen Mentor zur Seite gestellt, mit dem du ab und zu dann dein Vorgehen und deine Reports besprichst. Also das ist eine super Sache. Und nicht zuletzt haben sie jetzt angefangen quasi bei Google Analytics auch ein Demo-Account aufzuschalten mit echten Fake-Daten quasi, wo du auch alle Features dir nochmal anschauen kannst und aus Spaß an der Freude quasi erste Analysen fahren kannst. Da gibt es eigentlich auch, das war früher auch noch nicht so, da gibt es eigentlich dann bald keine Ausrede mehr, dass man schonmal in die Tools eintauchen kann und erst Erfahrungen sammeln kann oder sei es als Werkstudent nebenher, neben Studium, wenn es kein Praxissemester gibt, ist auch ziemlich im Kommen haben wir gesehen. Ja, ich glaube, da kann man noch recht viel machen. Auch natürlich on demand die ganzen Sachen, EDX, Online-Kurse machen, Coursera. Ja, ich denke die meisten Leute wissen selber, kennen selber die Kurse. Das geht schon so weit, dass sie auch mittlerweile kostenlos sind und du gar nichts da aufwenden musst an Geld. #00:50:49.8#

Maik Bruns: Ja oder du hast zum Beispiel auch eine eigene Website, an der du herumschrauben kannst. Das würde ich sowieso jedem, der irgendwie mit sowas mal arbeitet / #00:50:56.2#

Markus Frick: Absolut. #00:50:56.6#

Maik Bruns: nochmal empfehlen. #00:50:57.6#

Markus Frick: Habe ich vergessen, alles klar. #00:50:59.1#

Maik Bruns: so eine quasi eigene Test-Base. #00:51:00.1#

Markus Frick: Oder was ich auch einen guten Input bekommen habe von meinem Chef irgendwie vor ein paar Wochen, der hat gesagt, naja, es kann auch sein, du bist irgendwo in einem Verein aktiv und kannst da vielleicht dann einfach die Vereinsseite betreuen und machst proaktiv und das kommt da natürlich auch super, sowohl im Lebenslauf als auch von den Erfahrungen her. #00:51:19.2#

Maik Bruns: Da habe ich praktisch ehrlicherweise das meiste gelernt. Dadurch, dass ich verschiedene Websites so privat betreut habe, zum Beispiel eine Vereins-Seite, sehr lustig, dass du das ansprichst oder auch meine eigene. Ich habe eine Fotografie-Seite, wo ich jetzt das Business eingestampft habe und so weiter. Ich habe da extrem viel einfach ausprobiert, hier mal was gemacht, da mal was gemacht und da die neuen Features quasi ausprobiert, die Webanalyse-Tools geboten haben, einfach nur, um zu gucken, was kann das, hilft mir das weiter und was kann ich in Analysen damit machen, bevor ich es dann irgendwie ins Business einbinden konnte. Das ist halt nicht so ganz ohne. #00:51:50.9#

Markus Frick: Nein. #00:51:51.0#

Maik Bruns: Jeder, der in seinem Umfeld eine Website hat, auf die er vielleicht Zugriff kriegen kann, dem kann ich das nur empfehlen, sowas mal genauso zu machen. #00:51:57.7#

Markus Frick: Absolut. Genau. #00:51:59.1#

Berufliche Voraussetzungen für Webanalysten

Maik Bruns: Was würdest du denn so für berufliche Voraussetzungen sehen? Ich habe jetzt eben schon mal so einfach mal lauthals das Studium da reingeworfen oder die Ausbildung. Aber was würdest du sagen ist wichtig, um Webanalyst zu werden? #00:52:13.1#

Markus Frick: Was mit Sicherheit wichtig ist, ist, was mir auch persönlich noch geholfen hat, das habe ich vielleicht vorher noch ein bisschen vergessen. Wir wurden im Studium relativ früh darauf getrimmt, dass man auch viel präsentiert, seine Arbeiten, seine Projektarbeiten. Das kommt einem natürlich dann später zugute, wenn man dann Handlungsempfehlung hat. Dann geht es eben drum diese zu verkaufen und umsetzen zu lassen und da schadet es definitiv nicht, wenn man es einfach gewohnt ist, dass man präsentieren kann und kommunizieren kann und wie ich gesagt habe auf die Leute zugeht. Mit Sicherheit finde ich es auch noch wichtig, dass man gut recherchieren kann. Damit meine ich nicht oberflächliches Recherchieren wie irgendwie ein paar Buzzwords bei Google eingeben, sondern wirklich sich nicht entmutigen lassen, wenn man nicht gleich was auf der ersten Seite von Google findet und so weiter, also beharrlich bleiben. Und von dem Background her, was man quasi studiert hat, finde ich ist es eigentlich immer weniger so, man kann es sich auch nicht mehr so luxuriös aussuchen, weil es schwierig ist geeignetes Personal in dem Bereich zu finden, insbesondere in der Schweiz ist es natürlich schon sehr schwierig Spezialisten im Bereich Conversion oder Analytics zu finden. Aber ich habe jetzt die Erfahrung gemacht oder auch in anderen Teams, dass es immer mehr heutzutage eigentlich auch Quereinsteiger sind oder mit unterschiedlichem Background, das heißt es zählt jetzt eigentlich mehr denn je so ein bisschen das Mindset, die Motivation, wie lernfähig ist jemand oder wie viel Lust hat er und wie viel Drive hat er. Klar, ist es schon gut, wenn du in unserem Bereich so ein bisschen auch Tech-Background hast, also die technischen Zusammenhänge ein bisschen kennst, weil das hat sich bei uns auch gezeigt, man kann es natürlich auch in punkto Automatisierung, Effizienz, Datenbeschaffung und so kannst du schon recht schnell viel aufgleisen und dann deinen Workflow schneller gestalten und jetzt weniger so wie man sagt Monkey Arbeit verrichten. Es gibt eigentlich den Business-Analysten, der mehr so BWL, Wirtschaftsinformatik wie ich studiert hat, Sozialmedien oder Kommunikationswissenschaften fallen mir da eben noch ein. Oder es ist halt derjenige, der mehr so die Sachen implementiert und mehr troubleshootet und debuggt und so, der ist dann natürlich mehr so in der Informatik, vielleicht Ingenieurwissenschaften so in dem Bereich eher tätig. Aber ich denke, dass der Erfolg vom Unternehmen, wo ich jetzt auch bei meinem Team geschaut habe, ist eigentlich, dass es komplementär ist. Das heißt nicht unbedingt Leute, die alles abdecken, sondern Leute, die ein Stück weit alles abdecken oder vielleicht noch darauf trainiert werden können, dass sie das meiste abdecken. Aber dass jeder eben noch seinen Fokus hat, dass da einer so ein bisschen mehr der Techie ist, vielleicht auch die Vorliebe dazu hat und der andere hat mehr so die Business-Brille und so. Also das ergänzt sich glaube ich ganz gut generell und bei uns auch sehr gut. #00:55:25.7#

Maik Bruns: Ich habe sowieso den Eindruck, dass es da draußen wenige, das ist auch Eierlegende-Wollmilchsau-Prinzip, du wirst niemanden finden, der sowohl Technik 100 Prozent als auch Business 100 Prozent als auch Analyse Skills noch irgendwie zusätzlich 100 Prozent abdecken kann, weil das einfach, das ist ja fast ein Unding, weil dafür musst du dich ja mit allem intensivst auseinandersetzen und dann würdest du wahrscheinlich 80 Prozent der Zeit fortbilden müssen und 20 Prozent arbeiten. Ich meine jetzt können wir Pareto hinzuziehen, aber ich glaube, das führt zu wenig Output am Ende des Tages, wenn du nur noch fortbildest und deswegen glaube ich schon, dass es wichtig ist auch ein Team wie du schon gesagt hast auch komplementär zu besetzen, weil du eben alleine nicht alles gut reißen kannst. Dann hängt es natürlich auch noch davon ab finde ich, was für eine Aufgabenstellung im Unternehmen überhaupt vorliegt. Was brauchst du denn hier? Jemand, der wirklich permanent irgendwelche Implementierungen auch vorwärtsbringen kann, wo vielleicht die IT nicht so überragend ausgestattet ist mit Leuten und die sich damit auskennen oder brauchst du vielleicht doch eher jemanden, weil die IT schon so einen Techie irgendwie hat, der alles umsetzen kann, was du ihm da hinlegst, dass du eigentlich nur noch so Analysis Skills und Anforderungen schreiben musst, dann brauchst du natürlich ganz andere Leute. #00:56:36.0#

Markus Frick: Ja genau, viele Analysten, die beschweren sich ja auch, wenn du so mit Peers redest, die sagen natürlich, ja, ihr redet jetzt von dem und dem Problem, für mich wäre es erst mal schön, wenn ich bei uns im Unternehmen Gehör finden würde. Das ist halt so eine Sache, das ist wie gesagt Gott sei Dank bei uns nicht mehr so. Aber was ich auch noch fallenlassen will ganz kurz, ist, was ich auch wieder gemerkt habe, dass die Einarbeitungszeit oder das Onboarding, das muss nicht irgendwie, das bezieht sich sowohl auf neue Mitarbeiter, die auch schon von mir aus sehr skill-technisch gut ausgestattet sein und Senior sind genauso wie Juniors, dass du da halt das wirklich deine Zeit reininvestierst und dir die Zeit nimmst. Ich habe dann eben auch das Feedback bekommen, wie es wohl bei anderen Unternehmen auch oftmals ist, dass dann der Teamleiter sich wenig Zeit nimmt und er das als störend empfindet, wenn dann die Mitarbeiter quasi auf einen zukommen und sagen, hey, kannst du mir hier mal weiterhelfen. Aber das zahlt sich aus, weil je mehr man das macht, desto mehr geht man auch wieder in die Richtung, dass die Leute dann eben auf eigene Faust das Zeug machen können. Da hatte ich natürlich auch nicht viel Referenz dazu, dass du so ein Onboarding machst, in welcher Woche handelst du was ab und mit was befasst du dich zuerst, weil ja auch Google Analytics und Google Tag Manager gehen ja recht Hand in Hand. Da kannst auch nicht sagen, zuerst vermittle ich Analytics und dann Tag Manager. Das war schon eine große Challenge für mich, aber ich denke, man kriegt das schon hin. Man hat natürlich dann immer wieder, wo das andere erwähnt wird, obwohl man da noch gar nicht hinwollte, aber es kommt dann schon gut über die Zeit hinweg. #00:58:14.0#

Maik Bruns: Ja. Das sehe ich auch, also das ist genau das spannende Thema, Onboarding. Aber bevor man onboarden kann, muss man erstmal Leute auch haben. #00:58:22.9#

Markus Frick: Absolut, absolut. #00:58:24.7#

Woher sollen Webanalysten kommen?

Maik Bruns: Die Frage ist, wo kriegt man die eigentlich her? Ich finde das eine total spannende Sicht. Wir sind Webanalysten, wir wissen, wo wir hergekommen sind. Aber wenn du jetzt für Scout auf die Suche gehen würdest und bräuchtest einen neuen und die sagen, okay hole dir noch einen, wo findest du den? #00:58:41.4#

Markus Frick: Also ich muss gleich mal die Zuhörer enttäuschen und euch sagen, dass ich nicht das große Geheimnis quasi lüften kann, wo man die findet. Da geht es mir genauso wie dir. Das habe ich ja gesehen, als wir noch nachrekrutiert hatten. Im Endeffekt ist es schon so gewesen, was habe ich gemacht? In Xing-Gruppen noch ein bisschen geschaut, weil sich da natürlich auch von der Zielgruppe her viele Interessierte von Analytics befinden oder die Alumnis natürlich bei deiner Hochschule, in deinem Studiengang vielleicht, wo du studiert hast oder die jetzt im Moment studieren. Dann einschlägigen Job-Plattformen natürlich. Also es ist schon wie ich gesagt habe es ist sehr schwierig. Deswegen ist es umso wichtiger eigentlich auch, dass man dann noch ein bisschen, weil die Leute haben mittlerweile heutzutage Optionen in unserem Bereich, da muss man eigentlich das ist auch nochmal quasi ein Ansporn für die Leute, dass die den Step machen in Richtung Web Analytics, weil ich auch von mir sagen kann, also es mangelt nicht an Möglichkeiten, Angebote. Wenn ich das mit anderen Berufsgruppen vergleiche, da können wir eigentlich frei wählen und andere Inhalte sind halt auf der Jobsuche, die haben es nicht so gut. Deswegen würde ich sagen, man muss als Unternehmen natürlich auch herausstreichen, ob man gewisse Benefits hat. Wir haben dieses Great Place to Work und wie ich eben bei uns vom HR auch gehört habe, hat es schon sehr großen Impact, wenn die Leute nochmal befragt wurden. Denen ist heute einfach wichtig, dass man auch wie gesagt flache Hierarchien hat und auf Augenhöhe und der Sport nicht zu kurz kommt. Wir haben Fitness bei uns im Haus, das ist natürlich auch Gold wert. Man muss dann auch ein bisschen kreativ werden, definitiv die Ansprüche auch runterschrauben, so ist es leider, weil du kannst noch schön lange nach einem Senior suchen und wenn es dann nachher doch nur ein Junior wird oder ein “normaler”, in Anführungsstrichen, dann ist es halt so, dann musst du eben noch die Zeit ein bisschen reininvestieren ins Training. Aber wie ist das schon mal vor längerer Zeit aufgeschnappt habe, würde ich sowieso sagen, einfach Hire for Mindset und Train for Skill. Ich glaube, damit fährt man eigentlich ganz gut. Man muss sich auf jeden Fall darauf einstellen, dass die Rekrutierung länger dauern kann und dass man dann nicht gleich die Panik bekommt, sondern erst mal abwartet. Weil oftmals ist man dann kurz davor, hm, jetzt müssen wir die Ausschreibung vielleicht umschreiben oder haben wir zu hohe Anforderungen? Wenn man aber mit zu wenig Anforderung macht, dann bewerben sich dann auch Leute natürlich, wo du dir selber denkst, naja, ob das reicht bei uns anzufangen? Schwierig. Also es ist eine Riesenherausforderung. Hat man wie gesagt auch wieder bei der Studie da von Trakken gesehen, dass Leute zu finden, ich glaube, das hat den größten Sprung gemacht bei den Beteiligten, die da geantwortet haben. 3. Platz ist das mittlerweile oder so. #01:01:47.9#

Maik Bruns: Ja. Es ist wie mit so vielen Themen, die irgendwann mal größer werden. Das mag bei großen Unternehmen erst mal schön auf der Agenda stehen, das Thema Webanalyse jetzt hier in diesem Beispiel oder vielleicht auch SEO oder SEA oder keine Ahnung, welches Online-Marketing Thema. Dann Großunternehmen erst mal auch vielleicht in Manpower investieren. Die machen den Markt dann leer. So, was bleibt dann am Ende für Mittelstand oft? Da bleibt dann erst mal nicht viel, weil die Leute “nachzubauen”, in Anführungszeichen, diese Leute erst mal auszubilden und Experten zu generieren, das dauert so, so lange. Weil das dauert Jahre bis mal ein paar Experten dazugekommen sind. Man merkt das jetzt in der Webanalyse insbesondere, wenn du hier in Deutschland oder in der Schweiz auch auf die Suche gehst, das ist ein ziemlich leeres Feld an vielen Stellen. Das ist eine sehr übersichtliche Zahl an Leuten und Unternehmen, die sich da tummeln. Na klar, gibt es auch viele Unternehmen, die das dann so ein bisschen mitmachen, aber ich weiß nicht, ob das dann immer die super speziellen Unternehmen sind, die jedem Großkonzern dann auch weiterhelfen können oder die das dann so nebenbei so ein bisschen mitmachen. Aber so echte Spezialisten sind da tatsächlich erst mal noch rar. Das ist schon eine Riesenherausforderung, finde ich auch. #01:02:53.8#

Markus Frick: Das stimmt, ja. #01:02:54.2#

Maik Bruns: Aber (unv. #01:02:55.5#) sogar ne. #01:02:56.6#

Markus Frick: Aber man kann natürlich / Ja. Ja, ja. Definitiv. Gut, ich würde jetzt lügen, wenn ich sage, dass wir jetzt im Vorteil wären, dass wir nicht in Zürich angesiedelt sind. Dort ist ist ja auch so ein gewisser Hub vorhanden. Dann überlegen sich die Leute, ah, soll ich da (unv. #01:03:12.0#) in Richtung Bern und so? Aber wie ich gesagt habe, wir haben dann andere Spielräume, um da zu locken oder Benefits zu liefern. Genau. #01:03:23.3#

Maik Bruns: Wenn du jetzt sagst, Train for, was hast du gesagt? #01:03:27.9#

Markus Frick: Mindset. #01:03:28.3#

Maik Bruns: Train for Skill, genau. #01:03:30.5#

Markus Frick: Hire for Mindset. #01:03:31.0#

Maik Bruns: Hire for Mindset, Train for Skill. Genau. Wenn du sagst, Train for Skill, wie bildet ihr euch weiter? Was muss derjenige, also im Onboarding schon mitbekommen und wie wird er darüber hinaus noch fortgebildet? #01:03:45.3#

Markus Frick: Also gut, zunächst einmal ist natürlich die Frage, hat er schon irgendwie mit anderen Tools, ich meine, man muss dazu sagen, weil man es oft vergisst, es gibt nicht nur Google Analytics als Tool. #01:03:56.1#

Maik Bruns: Richtig. #01:03:57.2#

Markus Frick: Aber man muss gucken, haben die schon mal Touchpoints überhaupt mit Tools generell gehabt? Wobei ich auch immer sage oder so wie Avinash Kaushik immer gesagt hat, okay Tools, das kriegt man immer hin, wichtiger ist eigentlich, dass man die Basics richtig setzt. Das heißt also, da sind wir wieder bei dem Thema mit den Scopes und solche Geschichten halt. Also ich finde die Terminologie, die Terms, das Glossary, was eigentlich quasi Tool-übergreifend ist, also die ganzen wichtigen Begrifflichkeiten im Web Analytics, die müssen definitiv vermittelt werden. Was ist eine Session? Früher Visit genannt. Wann ist es eine Session, wann ist es keine Session? Wann wird eine Session gestartet? Also wenn ich da anfangen würde, da könnte man auch schon wieder eine halbe Folge machen, weil einfach der Teufel liegt halt im Detail. Ein Klassiker ist, dass man eine Auswertung macht auf Seiten-Basis und dann nehmen die Leute immer gleich Sessions. Dann sagst du, nein, Moment! Auf Seiten-Basis ist Hit-Level und so. Also die Sachen müssen, also zumindest von mir aus, von Anfang an sitzen und können nicht oft genug wiederholt werden. Dann natürlich drumherum einfach, wie werden Daten überhaupt gesammelt? Wie ist der Connect zu einem Tag-Management-System? Was ist seine Daseinsberechtigung? Wieso hat man plötzlich Tag-Management-Systeme? Die sind ja nicht schon immer da. Was haben die für einen Mehrwert gehabt? Okay, die IT-Abhängigkeiten wurden da dann minimiert quasi und so weiter. Also es gibt sehr viel, eigentlich all das Wissen kann man sagen, was so in Büchern vermittelt wird. Weil wenn man in Büchern liest, dann ist nämlich ein Tool unterwegs und das sind eigentlich alles die Background-Informationen. Aber das Positive an der Geschichte ist, das ist Tool-unabhängig. Es gilt eigentlich, klar haben die Tools selber auch nochmal eigene Definitionen, hier und da unterscheiden sie sich ein bisschen, aber sobald man das kann und weiß, das ist zum Beispiel auch für mich wichtig, dass es früher einfach die Logfile-Analyse gab, dass es da, also was waren die ersten Steps bevor JavaScript-Snippets auf die Seite gesetzt wurden und in welche Richtung geht das in Zukunft und so weiter. Solche Dinge halt. #01:06:13.3#

Maik Bruns: Ja. Und ihr schickt die Leute aber auch irgendwie auf Konferenzen und ähnliches oder? #01:06:16.7#

Markus Frick: Genau, das ist auch so. Ich muss ganz ehrlich sagen, es gibt aber meiner Meinung nach in einem Bereich, nachdem ich auch einige gesehen gehabt habe, bin ich auch stark am Aussortieren und besuche eigentlich auch nur noch wenn, dann Measure Camp eben in London oder andere, weil da ist einfach der Mehrwert, dass du nichts investieren musst, weil die Tickets quasi, wenn du das Glück hast, dass du eines ergatterst, for free sind. Und die Super Week finde ich recht gut, im Januar das immer in Ungarn stattfindet. Da trifft sich eigentlich auch die Crème de la crème in dem Bereich. Da kann man auch sehr viel lernen. Ich gucke dann, also es sind quasi die, die so ein bisschen Tool-unabhängig sind. Ich gucke immer, dass man eine gute Mischung hat zwischen Tool-unabhängig und dass man auch sowas hat wie ein Google Analytics Summit in Hamburg zum Beispiel, der dann wirklich sich nur auf das Tool, was man selbst einsetzt, widmet. Und ansonsten halt Weiterbildung natürlich. Online-Kurse, da haben wir jetzt eins gebucht gehabt über Data Analysis in Google Sheets. Da verspreche ich mir recht viel davon. #01:07:22.1#

Maik Bruns: Von Ben Collins? #01:07:23.3#

Markus Frick: Richtig. #01:07:24.2#

Maik Bruns: Ja, der ist sehr cool, ja. Mhm (bejahend). #01:07:26.0#

Markus Frick: Genau. Dann eben wie gesagt die Plattformen sind ja soweit bekannt. Dieses EDX finde ich noch ganz nett, das ist hier ziemlich im Umlauf auch in den höheren Etagen bei uns, weil man da dann auch das Zertifikat dazu buchen kann, wo man sagen kann, das ist von einer namhaften amerikanischen Universität. Und zum Beispiel hatte ich da gesehen gehabt, dort gab es das Thema Market Segmentation Analysis. Hört sich sehr vielversprechend an, solche Dinge. Also es ist auf jeden Fall wichtig, dass man nicht in einen Trott gerät, auch inhouse, weil ja Agentur dynamischer ist ein bisschen. Dass man nicht in den Trott verfällt und hier in seiner eigenen Welt irgendwie, also man braucht schon das Netzwerk, sich austauschen, ein bisschen rumkommen. Das zahlt sich dann auch aus, weil man vergisst auch recht schnell wie gut oder schlecht man eben dasteht als Unternehmen, wenn man sich nicht vergleicht und mit anderen redet. Dann wird auch vieles einfach als gegeben gesehen, obwohl es eigentlich supergut vielleicht ist, was man für Anstrengung unternimmt aktuell. #01:08:30.5#

Maik Bruns: Ja. Wow! Boah! Ich glaube, wir kommen auch bald schon zum Ende hier, meine Güte. Ich gucke hier gerade auf den Wecker. Das ist schon über eine Stunde. Das ist super, super, super. #01:08:38.7#

Markus Frick: Die Zeit fliegt, ja. #01:08:39.9#

Maik Bruns: Die fliegt unglaublich. Aber du merkst schon, wie viel wir da auch zu erzählen können. #01:08:43.4#

Markus Frick: Ja. #01:08:43.5#

Maik Bruns: Weil ich glaube, es gibt so viele unterschiedliche Herangehensweisen, aber ich glaube so deine, was so das Inhouse-Geschäft angeht, ist schon sehr beispielhaft irgendwie für vieles, weil du dich auch sehr reflektiert damit auseinandersetzt. Bevor ich wir gleich an die 3 Tipps gehen, würde ich von dir vielleicht nochmal hören so, was würdest du jemandem grundsätzlich erstmal raten, der gerne inhouse arbeiten möchte? Aber der vielleicht nicht so richtig weiß, wie er da rangehen soll. Also ganz gleich, ob er jetzt Vorwissen hat oder nicht. Was soll er tun? #01:09:12.3#

Markus Frick: Im Endeffekt haben wir glaube ich in mehreren Fragen vereint das schon so ein bisschen abgehandelt natürlich. Die Frage ist erstmal, was kann ich machen? Damit habe ich mich früher auch auseinandergesetzt, ich habe noch keine Berufserfahrung, wer will mich da schon nehmen? Am Anfang war es bei mir auch so, dass ich gedacht habe, Zahlen, das ist aber nicht mein Ding. Ich bin jetzt in Mathe nicht so der Crack gewesen. Aber ich meine, dadurch, dass da so viele Faktoren reinfließen, gut, grundlegende Statistik und so sollte schon vorhanden sein, aber das ergibt sich dann von selbst mit der Zeit. Ich meine, diesen Wow-Effekt, den man immer sieht, wenn man mal ins Realtime-Analytics reinschaut, das fand ich immer, das ist für die Leute hier immer am spannendsten. Wenn du den Realtime-Report anschaust und dann bewegt sich da was und tausend Leute sind auf unserer Seite oder so und so viele Tausend, dann schlagen da die Herzen schon höher erstmal. Ich glaube, dann wird das auch so ein bisschen vernachlässigt oder drüber hinweggesehen, wenn man irgendwie eine Antipathie gegenüber Zahlen jetzt erstmal hätte oder da Vorbehalte hätte. Ich glaube wie du gesagt hast, dass man sich einfach bemüht, dass man sich mal reinversetzt auch in ein Tool wie es jetzt Analytics, Google Analytics anbietet, dass man sich da mal reinklickert und einfach mal ein Gespür dafür bekommt, was wird überhaupt gemessen, was kann gemessen werden? Weil ich glaube, viele stellen sich die Frage, was zeichnen diese Tools überhaupt auf? Auf welcher Seite ich war und die Information noch und das wars. Dabei wissen wir beide, wenn du dich einloggst, da sind mittlerweile demografische Daten drin Alter, Geschlecht. Ich glaube, wenn du das dem Durchschnittseinsteiger sagen würdest, dann würden die auch erstmal sagen, wirklich? So weit ist es mittlerweile schon? Das ist ja Wahnsinn. #01:10:59.8#

Maik Bruns: Mal abgesehen davon, dass das Mindset so gegenüber Analyse erstmal noch gar nicht da ist. Die Leute verstehen einfach noch nicht, wofür mache ich das? Weil viele tun es einfach als Statistik ab und denken, ja gut, da werden halt Zahlen reportet, aber es geht um Veränderung, es geht um Optimierung, es geht ums besser und Websites cooler machen und das zu entdecken. #01:11:18.6#

Markus Frick: Genau. Ich finde glaube ich richtig in erster Linie, wenn es ein pures Online-Business ist, dass man dann, wenn man sich einen Job oder eine Jobbeschreibung oder was ins Auge gefasst hat, dass man sich einfach auch die Webseite anschaut. Dann kann man schon recht schnell, das habe ich auch gemacht ehrlicherweise, lädt man sich dann auch ein, zwei Plugins runter und dann kann man schon gucken, was alles auf der Seite installiert ist, getrackt wird und so weiter. Da kann man natürlich dann auch später im Bewerbungsgespräch dann punkten, wenn man schon weiß, ah, ihr setzt ja das ein und ihr habt aber den Tag Manager noch nicht drauf und so, das kommt extrem gut an, wenn man die extra Meile schon geht. Wie gesagt, mit Measure Camp zum Beispiel gibt es schon Konferenzen, da kann man sich einfach mal berieseln lassen, auch neben dem Studium oder nach dem Studium, dass man da einfach mal hingeht und man kriegt auch billige Flüge mittlerweile mit Easy Jet, da hält es sich eigentlich in Grenzen mit dem Invest, den man machen muss und kann man schon anfangen zu connecten. Weil was ich ganz super finde, was wir vergessen hatten, wo du gesagt hast, was reizt mich in dem Bereich und so, ist einfach die Leute so wie du oder alle internationalen Leute, die ich auch kennengelernt habe oder in Deutschland, dass einfach das Miteinander und Füreinander und Sharing und sich kümmern und so, das ist schon super. Das ist wirklich toll, wie da miteinander umgegangen wird und wie da jeder dem anderen in der Position hilft aufs nächste Level zu kommen. Da ist eigentlich überhaupt nichts mit Eitelkeiten angesagt und so, das finde ich schon, ist auch nicht selbstverständlich in jeder Branche. Weil viele könnten sich auch denken, ja, ich bin jetzt auf einem Super Level, was soll ich jetzt da so einem Anfänger helfen, davon habe ja ich nichts und so. Das ist überhaupt nicht so, deswegen finde ich das klasse und versuche ich auch irgendwie weiterzugeben und das machst du ja jetzt auch mit deinem neuen Podcast, wo es dann darum geht wie man eben quasi den Fuß endlich mal als Einsteiger in den Bereich reinbekommt, weil es eben nicht so einfach ist. #01:13:15.6#

Maik Bruns: Ja, genau. Das ist mir auch ein Ansinnen, weil ich habe irgendwie das Gefühl, je mehr ich weiß, desto mehr muss ich nach draußen geben. Das ist so, keine Ahnung, das umtreibt mich. Es ist auch ein Stück meiner Mission zum Beispiel irgendwie zu sagen, ich versuche die Webanalyse ein bisschen nach draußen zu tragen und sie vor allen Dingen so im Mittelstand nochmal ein bisschen bekannter einfach zu machen, weil ich glaube so auf Konzernebene ist das alles irgendwie schon Daten, ja, Daten und so, machen wir, aber der ganze Mittelstand oder viel vom Mittelstand liegt einfach da rum und kümmert sich nicht darum. Das finde ich einfach schade, weil es ist so viel Potenzial sich zu verbessern auch im internationalen Wettbewerb letztendlich. Das ist so meine Mission nach draußen zu gehen und zu sagen, ich mache das Ganze, ich versuche euch schlauer zu machen. #01:13:57.2#

Markus Frick: Genau, ist doch super. #01:13:58.4#

Maik Bruns: Und dafür musst du halt connecten. #01:14:00.1#

Markus Frick: Definitiv. Da musst du auf Menschen zugehen können. #01:14:04.6#

Drei Tipps von Marku Frick für angehende Inhouse-Webanalysten

Maik Bruns: Ja, du musst von denen auch lernen. Ja, supercool. Ja Markus, das ist der Hammer. Ich würde am liebsten schon abbrechen, nur wir müssen jetzt noch diese 3 Tipps machen. Deswegen meine quasi letzte Frage an dich. Was sind deine 3 Tipps, die du draußen Leuten geben möchtest, die als Inhouse da starten wollen oder zumindest überlegen? #01:14:26.5#

Markus Frick: Jetzt muss ich mal gucken, dass ich das richtig im Kopf für mich sortiere, dass ich da auch wirklich bei 3 ankomme und so weiter und die Gewichte. Ich würde sagen, um mich nicht wieder nochmal zu wiederholen, auf jeden Fall finde ich einfach, dass wichtig ist, dass man die Disziplinen drumherum, also sprich, das Online-Marketing darf man wirklich nicht quasi unterschätzen, weil man dann eben mit der Sprache spricht mit den anderen, weil Online-Marketing ist ein Riesen-Stakeholder, mit denen hast du immer zu tun, die sind am interessiertesten, wenn es darum geht, was sich im Analyse-Tool bewegt und die müssen dann auch recht schnell auf Budget gehen. Da sieht man recht schnell, ob was gut läuft oder nicht. Das heißt also die Möglichkeiten ausschöpfen, sofern ihr, die zuhört, da eben im Studium noch steckt, dass man einfach ein Praktikum macht oder eine Thesis schreibt mit einem Unternehmen zusammen in dem Bereich von Online-Marketing oder SEO oder SEO und so weiter. Das kann man dann schon gut verbinden. Ich würde sogar so weit gehen, weil ich so eine ähnliche Erfahrung auch gemacht habe, dass es nicht einmal schlimm wäre, wenn ihr die Wahl habt zwischen, was mache ich jetzt, ich habe keine Ahnung nach dem Studium, was ich mache und ich mache jetzt eben ein Praktikum, wo ich ein halbes Jahr ziemlich viel mitnehme, wenn ich ein gutes Praktikum sehe, dann würde ich trotzdem das Praktikum machen. Weil meine Erfahrung ist, dass die Leute das nicht so eng sehen, ob da noch ein Praktikum gemacht wird. Denen ist es dann mehr wert als wenn ihr dann schon die erste Praxiserfahrung habt. Stichwort Studienregelzeit, das finde ich auch, ist eigentlich eher überbewertet gewesen. Lieber man nimmt sehr viel mit im Studium und verknüpft und macht es optimal und dann sieht es gut. Das wäre so eine Sache gewesen, die Disziplinen drumherum nicht vernachlässigen, weil du super dein ganzes Zeug und dein Analytics draufhaben kannst, aber wenn du dann nicht weißt, wie was geschieht, wo kommen die Leute auf deiner Seite von woher und welchen Impact hat das und die verhalten sich dann im Endeffekt auch anders je nach Quelle, wo sie herkommen so als Beispiel. Das muss dann dir schon klar sein. Die 2. Sache finde ich, dass knüpfe ich jetzt mal so ein bisschen zusammen, einfach, dass man sich selber in die Pflicht nimmt und Eigeninitiative zeigt. Zu jeder Tages- und Nachtzeit ist es ja möglich, dass man einfach einen Online-Kurs belegt. Heute hat schon wieder YouTube einen neuen Kurs herausgebracht für die Power User und davor gab es noch zwei andere Kurse. Also da kann man selbst von Google Analytics von offizieller Seite quasi die drei Kurse mal durchmachen und bei Tag Manager gibt’s auch einen Einstiegskurs, der so ein bisschen interaktiv gestaltet ist. Da kann man sogar mal in den Tag Manager selbst reinschauen, ohne dass man ihn selber aufgesetzt hat. Finde ich als Start, als Startschuss, eigentlich ganz gut. Und eben gekoppelt die Online-Kurse mit, dass man Twitter, ich kann es nur oft genug sagen, dass man Twitter, auch wenn man nur stiller Beobachter ist und retweetet und sich die Sachen anschaut. Schaut euch die Liste an, wo Maik und ich, welchen Leuten wir folgen, packt euch da die wichtigsten Leute raus, guckt euch die an, was die so posten und dann würde ich mir einfach die Leute zu eigen machen und dann immer mal wieder reinschauen und lesen und dann kann man da auch recht schnell in der Branche auf die Leute zugehen oder mal einen Kommentar zum Artikel machen. Also die Leute möchten auch sehen aus Unternehmenssicht, dass man quasi nicht nur passiv auf Twitter ist, sondern auch ein bisschen mit den Leuten connectet, dann zeigt man, ah okay, man ist aufgeschlossen und hat eine eigene Meinung beispielsweise. Man kann auch den Blogartikel dann durchlesen und sagen, ich finde das ist aber so und so oder hätte man das nicht noch besser machen können und dann entwickeln sich Diskussionen. Weil ich kann nur von mir selber sagen, dass Twitter für mich auch das Sprungbrett war, dass ich meinen ersten Job lustigerweise bekommen habe und da ging es auch mehr drum, ah ja, du beschäftigst dich mit dem Bereich und du hast da viel schon dazu rausgelassen und gepostet und das war dann, kam auch schon sehr positiv rüber. #01:18:31.9#

Maik Bruns: Mal abgesehen davon, dass das Thema Corporate Influencer auch heutzutage nicht zu unterschätzen ist. #01:18:37.1#

Markus Frick: Stimmt. #01:18:37.5#

Maik Bruns: Also durchaus auch nach draußen hin eine Wahrnehmung zu generieren für das Unternehmen, indem man sich als Experte auch da durchaus / #01:18:44.4#

Markus Frick: positionieren kann. #01:18:44.5#

Maik Bruns: positionieren kann. #01:18:45.4#

Markus Frick: Ja absolut. Genau. Und das letzte finde ich eben, was man eben noch machen kann, ich werde es jetzt doch unter die Top 3 nehmen, wenn man sich das zutraut und was gewöhnt ist, genau, das ist ein gutes Stichwort noch, dass man was gewöhnt ist. Dass man eben guckt vielleicht, dass man doch auf der Agenturseite zuerst kommt, weil mir hat es extrem viel gebracht. Ich habe es irgendwann auch schon mal fallen lassen dir gegenüber Maik, dass du einfach dich von nichts mehr groß aus der Ruhe bringen lässt, weil du hast dann morgen den Kundentermin, musst dich schnell vorbereiten, musst bis morgen der Experte sein im Bereich AdWords und dieser schöne Ausspruch, Fake it until you make it gilt halt für den Beginn erstmal so, aber der wird dann nicht mehr gelten, sobald du dich da eingelebt hast und dein Know-how gesammelt hast. Dann muss ich sagen, wenn ich jetzt inhouse bin und irgendwie jemand braucht von mir Slides oder Auswertungen oder so bis in 3 Stunden oder 2 Stunden, da lache ich mittlerweile so halbwegs drüber und denke mir, okay, das ist gut, ich bin was gewöhnt, das ist für mich, ich falle nicht mehr aus allen Wolken und ich glaube, das ist auch extrem viel wert, dass man einfach was gewöhnt ist. #01:19:55.6#

Maik Bruns: Das kommt natürlich mit der Erfahrung auch letztendlich. #01:19:58.1#

Markus Frick: Absolut. #01:19:58.0#

Maik Bruns: Aber du hast absolut recht, so eine Erfahrung muss man auch machen, man muss auch mal unter Druck gut arbeiten können. Das gehört sicherlich mal in jedem Arbeitsleben dazu. Aber in Agenturen ist es natürlich durchaus auch häufiger. #01:20:13.1#

Markus Frick: Also Startup, so als Zusatztipp mehr oder weniger, Startup bietet sich natürlich in jeglicher Hinsicht an. Da kann man natürlich auch so ein bisschen die Sachen verbinden, wenn du im Startup bist und dort dann anfängst zu arbeiten, da kannst du natürlich auch extrem viel wie bei Agentur mitnehmen. #01:20:30.7#

Maik Bruns: Ja, das ist richtig. #01:20:32.0#

Markus Frick: Da musst du dann für das zuständig sein, für dies und jenes und wenn ihr dann wachst quasi und ihr werdet größer, dann wirst du dann auch deine eigene Position vielleicht bekommen und für andere Positionen, wo du noch Arbeit abgeliefert hast, da werden dann neue Positionen geschaffen, die kannst du dann abgeben und dann kommst du auch wieder in deine Expertenrolle rein. #01:20:52.8#

Maik Bruns: Ja, okay. Je nachdem wieviel man bereit ist zu investieren. So ist das eine oder andere Modell. #01:20:56.7#

Markus Frick: Genau richtig, ja, das stimmt. #01:20:58.2#

Maik Bruns: Startups, wissen wir alle, 24 Hours Work und / #01:21:01.6#

Markus Frick: Das ist so, ja. #01:21:01.8#

Maik Bruns: / und am Anfang auch nicht so wahnsinnig viel Einkommen, aber (unv. #01:21:06.8#)

Markus Frick: Genau, die Komponente habe ich jetzt komplett mal ausgeklammert. #01:21:10.6#

Maik Bruns: Genau, die müssen wir jetzt auch hier nicht besprechen. Ich glaube, den Marktüberblick haben wir im Moment noch nicht, aber ich beschäftige mich für mein Hörbuch tatsächlich mit dem Thema, weil das natürlich auch irgendwo interessant ist für andere. #01:21:20.2#

Markus Frick: Die Leute wollen schon wissen, das gehört halt am Ende des Tages schon auch dazu. Ja, klar. #01:21:24.6#

Maik Bruns: Aber da fliegen auch viele Komponenten mit rein und die werde ich mal versuchen zu hinterleuchten und euch das Wissen dann mitzugeben. Sehr, sehr cool, Mensch. Boah! Ist der Wahnsinn. Ist der Hammer. Wir haben hier eine 1 Stunde 20 auf der Uhr. #01:21:37.3#

Markus Frick: Ob sich das noch jemand anhören will, ist die Frage. #01:21:39.6#

Maik Bruns: Das wird, da bin ich mir ganz, ganz sicher, weil das habe ich schon ein, zwei Mal bei diesen Folgen gedacht, die länger sind als eine Stunde, lohnt es sich die zu splitten, mache ich 2 Folgen draus oder nicht? Aber ich glaube, ich lasse das wirklich bei einer Folge, weil das ist hier so heftiger Input und da musst du dir ein bisschen Ruhe und Zeit für nehmen. Das ist auch eine Folge, die nicht für jeden interessant ist, aber für Leute, die in irgendeiner Form mit dem Gedanken spielen sich in einem Unternehmen mit Webanalyse weiter auseinander zu setzen oder sich da zu spezialisieren, dann ist das der Wahnsinn. #01:22:09.3#

Markus Frick: Kann schon einen sehr hohen Stellenwert haben, wenn du die richtigen Leute dann hast. Ja, das ist richtig. #01:22:14.6#

Maik Bruns: Richtig, genau. Insofern vielen, vielen Dank Markus dafür, das ist wirklich toll, dass du / #01:22:18.3#

Markus Frick: Gerne. #01:22:18.1#

Maik Bruns: / uns ein bisschen hier mitgegeben hast. #01:22:21.2#

Markus Frick: Kein Problem, gerne. Hat Spaß gemacht. Super. Ja. #01:22:24.2#

Maik Bruns: Ja, das fand ich aber auch du. Das müssen wir, vielleicht müssen wir mal auf so einer Konferenz so einen Real Talk zu sowas machen? Ernsthaft, ich finde das, auf Konferenzen ist ja immer Frontalvortrag und dann ist danach Schluss und so, wird auch viel Wissen vermittelt, aber ich glaube, dass manchmal solche Gespräche wie wir sie jetzt geführt haben, / #01:22:43.2#

Markus Frick: die kommen zu kurz. #01:22:43.3#

Maik Bruns: / die kommen zu kurz. Die sind aber oftmals viel näher an der Realität als jetzt die aller geilste Case Study, die wir irgendwo gehört haben. Ich glaube, können viele was mitnehmen. #01:22:54.2#

Markus Frick: Deswegen finde ich den Austausch auch so wichtig mit Peers eben, also die in der gleichen Position sind, wie du auch Analysten sind, aber in anderen Unternehmen. Wenn du von denen mal hörst, was sind ihre Challenges, ihr Pain und so, das ist so ein bisschen wie bei den, stelle ich mir vor wie bei den Anonymen Alkoholikern halt. Da lässt dann jeder so ein bisschen seinen Dampf ab, aber da fühlst du dich extrem gut danach, weil du merkst, hey, ich bin ja gar nicht alleine mit den Sachen. Die anderen haben das genauso den Pain und dass die Gehör finden im Unternehmen und so weiter. Das ist sehr viel wert. #01:23:29.4#

Maik Bruns: Ich mache gleich eine Facebook-Gruppe auf, die anonymen Analytiker. Sehr cool. Markus, wenn du magst, gebe ich dir gleich nochmal das letzte Wort. Ich sage an dieser Stelle nochmal vielen Dank und ich bin begeistert und ich hoffe, wer auch immer das jetzt hier bis zum Ende gehört hat, ich hoffe, du bist genauso begeistert wie ich das hier gerade bin und hast richtig Bock auf Inhouse bekommen. Vielleicht überlege ich es mir nochmal mit der Selbständigkeit. Markus, vielen Dank, jetzt dein letztes Wort. #01:23:55.4#

Markus Frick: Also vielen Dank nochmal für die Möglichkeit, für die Einladung hier. Ich finde es immer wichtig und gut, wenn wir uns gegenseitig was geben können und unsere Erfahrungen weitergeben können in dem Bereich, kann ich nur an die Leute appellieren, die jetzt anfangen, also die hoffentlich dann zukünftig auch den Podcast vom Maik hören werden zum Einstieg in Webanalyse. Lasst euch nicht entmutigen, nutzt die Chancen, die ihr habt. Bei mir war es genauso, dass ich nach dem Studium echt noch nicht wusste, was ich machen soll. Dann gab es irgendwie quasi so ein Praktikum, der den Schalter umgelegt hat und ich bin da tiefergegangen Richtung Online-Marketing und da gibt’s da so viele Möglichkeiten innerhalb von dem Gebiet, dass sich da ein Weg für euch auftut. Ich denke, Webanalyse ist von dem im Bereich Online-Marketing schon mit auch der spannendste und der vielschichtigste und es ist auf jeden Fall extrem erfüllend auch, wenn du derjenige im Unternehmen bist, kann ich nur nochmal sagen, der auf dem Datenschatz sitzt und der so ein bisschen die Macht auch hat über die Daten und die ganzen Entscheidungen mittragen kann und pushen kann. Deswegen nutzt die Chance und bildet euch weiter und geht auf Twitter und fangt an uns zu folgen. #01:25:11.3#


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Maik Bruns

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