In der mittlerweile bunten Welt der Webanalyse-Jobangebote hat sich mittlerweile ein Berufsbild “eingeschlichen”, das ziemlich neu ist und vor allem bei größeren und großen Unternehmen den Garanten für Datenqualität darstellt: Der Tagging-Manager.
Wenn du wissen willst, was man als Tagging Manager täglich macht und worauf alles geachtet werden muss, höre dir diese Folge an!
Viel Spaß beim Hören.
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Shownotes
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Allgemein
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Das war die Folge “Ein Job mit Zukunft – der Tagging Manager” mit Ingo Börnert
Hallo? Die Sendung mit der Metrik – der Webanalyse-Podcast mit Maik Bruns und seinen Gästen. Heute mit Ingo Börnert. Viel Spaß!
Intro
Kurz vorweg, ich möchte mich jetzt schon mal für den Ton entschuldigen, den wir in dieser Folge hatten. Auf der einen Seite ist Ingos Ton nicht überragend, mein Ton wird es zur Mitte hin aber auch nicht. Das heißt, wir hatten ein bisschen ein Problem mit einem Mikro Switch, aber der Inhalt ist trotzdem cool. Also hör rein und viel Spaß!
Maik Bruns: Hey Analyse-Held, hier ist der Maik. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge “Die Sendung mit der Metrik”. Heute mit einem Thema, was einen ganz konkreten Job angeht, und zwar einen Job mit Zukunft wie ich glaube, nämlich dem des Tagging Managers und dafür habe ich mir heute Ingo Börnert eingeladen. Warum reden überhaupt über Jobs jetzt hier? Weil eigentlich geht’s ja im Kern natürlich um Webanalyse bei uns im Podcast, aber wenn ich schon ein Hörbuch erstelle und das ja aktuell auch gerade in der Pipeline ist, dann müssen wir uns natürlich auch mit dem Jobprofil einzelner, ja verschiedene Jobs in der Webanalyse mal auseinandersetzen, einfach um auch zu gucken, was gibt’s denn überhaupt alles für Leute zu tun da draußen in großen oder kleinen Unternehmen? Ich finde, da ist eine Riesenbandbreite da. Der Ingo ist mir aufgefallen auf der einen Seite im Vorfeld des Analytics Summits, der ja mittlerweile auch schon hinter uns liegt und auf der anderen Seite ist er mir gleichzeitig von Anisa Boumrifak empfohlen worden. Mit der hatte ich neulich mal telefoniert und dabei kam eben raus, dass der Ingo vielleicht ein interessanter Kandidat wäre für diesen Podcast und ich bin der gleichen Meinung. Dann lasst uns mal über den Ingo reden bevor wir ihn dann hier mal mit dazunehmen. Der Ingo, er schreibt auf seinem LinkedIn-Profil “Expect the Bullshit, but never accept it!”. Das finde ich super, weil das passt in der Webanalyse eigentlich immer, insbesondere wenn wir mal über das Thema Datenqualität nachdenken. Er ist jetzt seit 2 Jahren und ein bisschen ist er bei L’Oréal und dort ist er als er Tagging Manager hier für den deutschsprachigen Raum eingestellt. Wie gesagt, er war auf dem Analytics Summit schon in 2017 und in 2018, hat dabei auch einen sehr schönen Vortrag zum Thema Tagging Manager abgerissen. Darüber werden wir uns gleich sicherlich noch mal unterhalten und deswegen sag jetzt erstmal: Herzlich willkommen, Ingo! #00:02:28.8#
Ingo Börnert: Hallo! Schön hier zu sein. #00:02:31.8#
Maik Bruns: Hi, sagt er. Danke, dass du dabei bist. Ich finde das klasse. Ingo, ich hau einfach direkt los! #00:02:38.3#
Ingo Börnert: Ja gerne, sehr gerne. #00:02:40.2#
Thema: „Tagging Manager“
Maik Bruns: Wie bist du zur Webanalyse gekommen? Du bist nämlich gar kein Webanalyst im Kern gewesen früher? #00:02:45.9#
Ingo Börnert: Nein, das ist tatsächlich so. Ich habe tatsächlich, kann man das als Quereinsteiger bezeichnen, ich habe einen Master in Geschichte. Ich habe eigentlich ganz weit weg von der Technik angefangen. Ist einfach ein Interessengebiet, ich habe einfach ein sehr breites Interessengebiet. Diese ganze Technikding, das war dann quasi das Hobby die ganze Zeit. Es war aber deutlich leichter in diesem Digitalbereich auch einen Studentenjob zu finden und so bin ich leicht in diese Richtung gekommen und nach meinem Abschluss habe ich meinen Studentenjob weitergemacht und habe in meinem eigentlichen Studienfach gar nicht gearbeitet und irgendwann bin ich dann, ich glaube ich weiß es gar nicht mehr genau, 2013, 2013 zur GroupM gekommen. Das ist die, ich weiß nicht, wer die nicht kennt, das ist die Mutterfirma der verschiedenen Mediaagenturen hier in Deutschland, also der MediaCom, MEC, die jetzt Wavemaker0 heißt und noch zwei, drei andere. Die machen die ganze Adserver-Technik, das ganze Ad-Management für diese Agencies und so bin ich dahingekommen. Ich habe dann in meiner Zeit dort, bin ich weg vom reinen Adserver-Bedienen hin mehr zu Zusammenspiel Adserver und Analytics-Lösungen, also dass diese ganzen Campaigns, die ganzen Kampagnen auch tatsächlich so im Adserver des Kunden auch auftauchen, dass die auch was damit anfangen können und dass die die halt vernünftig analysieren können und in ihre Gesamtstrategie im Gesamt-Datentopf, will ich mal so sagen, auch vernünftig einfließen und dass die Analyse halt leicht fällt. So bin ich da reingekommen. Ich mache das jetzt seit 2016 für L’Oréal Deutschland. #00:04:41.3#
Maik Bruns: Da bist du einfach so reingekommen, bist du angesprochen worden oder #00:04:45.2#
Ingo Börnert: Über einen Headhunter. #00:04:46.0#
Maik Bruns: was war der Grund dann? Über einen Headhunter, tatsächlich. Guck mal! Insbesondere im Vorfeld meiner Recherchen fürs Hörbuch bin ich natürlich immer wieder auch auf die Problematik gestoßen, Leute überhaupt finden zu können für den Bereich Webanalyse. Das heißt, da läuft unglaublich viel über Headhunting, das weiß ich mittlerweile. Natürlich ist es auch so, dass das auch außerhalb von schwierigen Bereichen ein zunehmender Faktor ist über Headhunting irgendwo reinzukommen. Jetzt bist du bei L’Oréal und was ist dein Job, was machst du? Du bist Tagging Manager. #00:05:17.2#
Ingo Börnert: Genau. Richtig. Der nennt sich auch Tagging Manager. Die wurde 2016 geschaffen diese Stelle im Zuge der Digitalisierung des gesamten Konzerns. Das ist eine Aufgabe, die sich der Konzern weltweit gestellt hat als Ganzes. Dann wurde für Deutschland jemand gesucht, der die gesamten digitalen Marketing-Bemühungen hilft zu standardisieren und überhaupt mal zu organisieren. Also das wurde vorher so ad hoc gemacht, jeder so, wie er meinte für sich. Das ist ja auch unfassbar einfach bei Google mal eben so ein Konto zu erstellen und mal eben eine Instanz von Google Analytics zu starten und dann hat es mehr oder weniger jeder auf seine Weise gemacht. Das ist natürlich keine nachhaltige Art und Weise, wie man diese Herausforderung angehen kann. Es wurde beschlossen, okay, wir müssen das Ganze standardisieren und professionalisieren. In dem Zuge habe ich bei L’Oréal angefangen. Wichtig ist dabei auch der Gedanke das Ganze möglichst holistisch immer zu betrachten und anzugehen und auch zu sehen, was machen wir denn mit den ganzen Daten, wenn wir die mal haben? Wie wollen wir denn weitergehen? Ich glaube, auch ganz entscheidend, der Tagging Manager an sich funktioniert einzeln. Also was ich mache, ist ja die vorbereitende Arbeit, ich kümmere mich, um das mal anzufangen, das ganze Setup sowohl von Google Analytics als auch vom Google Tag Manager, wir haben die Google Full Stack quasi im Einsatz, die Maintenance, das Setup. Ich mache auch Analysen, halt dann innerhalb von Google Analytics, aber alles was umfassende Analysen angeht, was stärker in diesen richtigen Analytics-Bereich geht, dafür haben wir tatsächlich einen eigenen Data Scientist. Wir haben auch noch einen Kollegen, der sich spezialisiert hat auf Datenbanken und der ist dazu da Dashboards zu bauen und sowas und standardisierte Reports. Also wir sind ein Team von 3 Leuten, die da einander zuarbeiten. Es ist häufig so, ich kenne das auch so, dass dann einer alles macht, das ist gar nicht so selten, aber ich finde, damit das richtig effektiv ist, muss dann schon jeder sich irgendwie anders spezialisieren. Der Kollege, der sich um die Datenbanken kümmert, der hat dann auch seinen Schwerpunkt bei SQL zum Beispiel. Der Data Scientist ist ein Experte für Python und ich bin dann mehr im JavaScript-Bereich unterwegs. Also ist das auch ganz in der Praxis verschieden aufgestellt und es ist ausdifferenziert so ein bisschen inzwischen. Ich glaube, das ergänzt sich sehr gut. #00:08:09.4#
Maik Bruns: Also du hast ein kleines Team um dich herum und ihr wuppt das dann alles für komplett Deutschland. Ihr seid natürlich dann trotzdem auch in einem internationalen Konglomerat tätig. Das heißt die Zentrale ist ja in Paris, wenn ich nicht irre. #00:08:24.8#
Ingo Börnert: Korrekt, ja. #00:08:25.8#
Maik Bruns: Wie ist das da? Sind die da im Prinzip ähnlich aufgestellt wie ihr in Deutschland oder ist das nochmal eine andere Hausnummer oder? #00:08:31.9#
Ingo Börnert: Richtig. Im Hauptquartier gibt es einen globalen CTO, das ist Lubomira Rochet und die wurde auch extra abgeholt, um die Digitale Transformation im Unternehmen voranzutreiben und das ist auch ganz wichtig, dass Rückendeckung von höchster Stelle da ist und auch langfristiges Engagement. Sie hat ein großes Team hinter sich, das die globalen Aufgaben quasi stemmt, aber es gibt auch in den einzelnen Ländern je nach Größe natürlich, aber es gibt im Prinzip überall ähnliche Teams und extra aufgestellte Teams, die diese Aufgaben dann in die Länder tragen. Es gibt dann natürlich so zentral organisierte Punkte wie, welche Tools wollen wir beschaffen und wie sieht unsere Naming Convention aus. Solche Sachen werden dann zentral geregelt. Aber es gibt dann auch viele lokale Aufgaben. Die Verknüpfung dieses Google Full Stacks untereinander, die ja so wichtig ist und das ist der große Vorteil des Google Stacks, dass man relativ schnell alles abdecken kann. Ich würde sagen, es ist nie Best of Breed, aber so alles in allem funktioniert das immer alles ganz gut und es gibt schnell Ergebnisse, die brauchbar sind, ohne dass man extrem IT-Aufwand haben müsste. Das ist auch ganz wichtig, unsere ganzen technischen Aufgaben, die ganzen Digitalaufgaben sind nicht in der IT untergebracht, sondern beim Marketing. Also ich gehöre zum Central Marketing Office bei uns in Deutschland, wir liegen sehr nahe am Business. Es keine Infrastrukturaufgabe, die irgendwo innerhalb des Unternehmens stattfindet, sondern die sind nahe am Business dran und sind auch eng in der alltäglichen Zusammenarbeit mit den Kollegen aus dem Marketing. Das sind ja die eigentlichen Anwender, für die das alles gemacht wird. Das ist ja unsere Aufgabe, das Marketing effizienter zu machen. Es gibt ja dieses berühmte Zitat. Ich weiß gar nicht, wird das Henry Ford zugeschrieben? Aber ich habe auch schon verschiedene Zuordnungsbeschreibungen gelesen. “Die Hälfte meines Marketingbudgets ist verschwendet, aber ich weiß leider nicht, welche Hälfte.” #00:10:56.0#
Maik Bruns: Ich glaube, das wird Ford zugeschrieben. Ich weiß auch nicht, da gibt’s irgendwie Wanamaker oder so. Es kann auch sein, dass er das da, also wer auch immer. #00:11:04.4#
Ingo Börnert: Genau. Daran arbeiten wir halt, dass das eben nicht verschwendet ist, sondern wir wissen, wofür unser Marketingbudget rausgegeben wird und was auch davon effizient ist. Das ist halt die Aufgabe. Wir müssen auch immer zeigen, was ist eine effiziente Ausgabe, was nicht und nicht einfach nur, wir machen jetzt mal Digitalisierung, weil machen ja alle und ist ja cool, sondern wir haben auch schon ganz konkrete Ziele in diesem Bereich. #00:11:25.3#
Maik Bruns: Ja. Das ist auch der große Vorteil einfach, dass wir mit Daten handhaben und dass wir unsere Online-Aktivitäten einfach exakt messen können, dass wir wirklich sehr genau über unsere Budgets Bescheid wissen, dass wir auch relativ genau erkennen können, worin wir nächstes Jahr vielleicht besser unser Geld stecken. Es gibt ja immer diese zwei Sichtweisen, entweder das Schlechte besser machen oder vom Guten noch mehr holen. So werdet ihr ja auch in etwa vorgehen. #00:11:50.8#
Ingo Börnert: Genau, richtig. Ja. #00:11:52.1#
Maik Bruns: Wie muss ich mir denn so einen typischen Tag bei dir vorstellen, Ingo? #00:11:54.6#
Ingo Börnert: Also, wenn es ums Tagging geht, ist es so, dass ich einerseits natürlich mich darum kümmere, dass diese globalen Standards eingehalten werden. Das heißt, wenn wir irgendwelche neuen Bemühungen machen, neue Tools starten, neue Kampagne starten, kümmere ich mich immer darum, dass grundsätzlich einerseits natürlich die Naming Convention eingehalten wird von den Agenturen. Also ich gehe viel zu unseren Mediaagenturen und erkläre denen, was sie beachten müssen, damit unser globales Setup auch eingehalten wird. Ich selber habe dann mit der Umsetzung der Kampagnen an sich nichts zu tun, aber das Aufsetzen von Konten, auch die Administration gehört dazu bei mir. Dann bin ich derjenige in dem Unternehmen, der sich um den Google Tag Manager kümmert. Da bin ich der einzige, also das ist tatsächlich auch eine One-Man-Show. Auch bei einem Unternehmen, wo in Deutschland um die 1000 Leute arbeiten, ist das auch als One-Man-Job. Man muss sich überlegen, wir haben so ungefähr 30 Marken in Deutschland, auch ungefähr so viele Domains, um die man sich kümmern muss. Aber das geht mit dem Google Tag Manager, also man kann es schaffen als eine Person, das alles zu handhaben. Da geht’s nicht nur um die Standard Always on Setups, die sehr, sehr wichtig sind und deren Integrität ich garantiere, sondern auch so jede Einzelkampagne. Wir fahren heute eine Kampagne, unser Partner XY braucht einen Tracking-Pixel auf der Seite, können wir den bitte mal einbauen? Also das ist quasi dann auch das einfache Tagesgeschäft, wo man sagt, okay, wir brauchen Pixel A, wir brauchen Pixel B, der muss da und da mitlaufen und auf der anderen Seite sicherstellen, dass unser Standard-Setup, sprich, dann halt in dem Fall meistens Google Analytics auch alles mitkriegt und wir auch mitlaufen immer und überall, wo es wichtig ist. Das klingt erstmal so banal, ist aber eigentlich ein Großteil des Jobs, also ist auch viel Kommunikationsarbeit, die ich da leisten muss. In der ersten Zeit, in dem ersten Jahr bin ich immer viel rumgelaufen und habe den Marketingleuten erklärt, was sie überhaupt davon haben, dass sie sich an diese Standards halten. Mein Lieblingssatz ist immer, wenn wir es nicht messen, ist es nicht passiert, weil Marketing ist oft immer, schnelle Resultate und wir machen das jetzt mal. Und dann denke ich immer, ja, aber ihr könnt eure Resultate ja gar nicht mit der Zukunft oder der Vergangenheit vergleichen, wenn das nicht alles mal nach einem Standard erfolgt. Da ist auch so ein bisschen dieser zusätzliche Prozess, den man etablieren muss, dass die Leute auch daran denken, hey, Moment, ich mache jetzt hier meine Kampagne, aber habe ich auch daran gedacht, dass das auch gemessen werden muss und nicht nur irgendwie gemessen wird. Irgendwann sehen die Leute auch dann den Vorteil, wenn man dann sagen kann, ja klar, ist gar kein Problem, ich kann dir jetzt ganz schnell mal eben eine Auswertung ziehen, weil wir haben alles vertaggt. Dann ist es kein Problem auch im Nachhinein vielleicht auch Daten zu ziehen, an die man bei Planung der Kampagne gar nicht gedacht hat. Also, wenn man dann halt einfach umfassend dieses Tagging durchführt, man auch in der Zukunft noch alle Möglichkeiten mit den Daten was anzustellen. Die liegen dann auch in vernünftiger Form vor, mit der auch der Data Scientist arbeiten kann, ohne dass er erstmal 6 Monate lang alle Daten sich beschaffen muss, bevor man überhaupt mit der Analyse anfangen kann. #00:15:36.0#
Maik Bruns: Ingo, welche Herausforderungen siehst du denn konkret in deinem Job? Also du hast es ja jetzt gerade schon mal ein bisschen beschrieben, was du so alles machst, aber was konkret reizt dich, was fordert dich heraus, woran wirst du immer größer? #00:15:49.4#
Ingo Börnert: Was ich kurz angesprochen habe, ist dieser kommunikative Aspekt, der ist sehr spannend. Wie gesagt, wir sind im Marketing angesiedelt, aber für die Marketingkollegen sind wir häufig IT, aber für die IT sind wir Marketing. Also wir sind irgendwo da in der Mitte und so eine Hybridfunktion. Was sehr spannend ist, man kennt quasi beide Seiten und wir leisten auch Übersetzungsarbeit häufig. Es ist ja oft so im Tagging, dass wir gucken müssen, dass auf der Webseite der Data Layer vollständig ist, also sämtliche Informationen, die wir haben wollen, auch verfügbar sind in der Form, in der der Google Tag Manager sie erwartet. Und dann ist halt Coding-Arbeit erforderlich, also ich rede mit dem Marketingkollegen und frage, was wollt ihr denn wissen, was ist denn für euch inhaltlich interessant? Dann müssen wir uns überlegen, was ist die KPI, die wir dazu brauchen, um das auch messen zu können und dann muss ich zum Entwickler gehen und dem ins Pflichtenheft schreiben oder ins Ticket schreiben, was er denn jetzt programmieren soll für einen Code. Wenn es da keinen Übersetzer gibt, dann macht der Entwickler irgendwas, was gerade ihm sinnvoll erscheint und was auch vermutlich einfacher umzusetzen ist, aber nicht unbedingt der Erwartung des Marketeers entspricht. Und da bin ich dann der Übersetzer an dieser Stelle, also ein bisschen so beide Welten kennen, das Marketing und die Technik verstehen und da ist man so ein Zwischending. Wie gesagt, ich bin auch viel mit JavaScript unterwegs und so, ich bin kein Entwickler, aber man sollte das schon verstehen, wie die arbeiten und wie das funktioniert und auch ein bisschen selber programmieren können, finde ich, ist auch sehr wichtig in dem Bereich. Das macht es halt auch so spannend, das ist schon ein vielfältiger Job und man sitzt nicht nur da und schraubt die ganze Zeit am System und man sitzt auch nicht nur da und macht Analysen die ganze Zeit, sondern man hat auch diese koordinierende und übersetzende Aufgabe, das finde ich auch sehr, sehr spannend daran. #00:17:51.8#
Maik Bruns: Ja, da gebe ich dir komplett Recht. Also gerade, was das JavaScript angeht. Selbst, wenn man es nicht selber programmieren kann, ich finde, man sollte zumindest in der Lage sein zu verstehen, was man da an Code sieht und gegebenenfalls und das finde auch gut mit, mit so ein bisschen Training und vielleicht auf irgendeiner Testseite ein bisschen rumprobieren, dann auch selber zu versuchen, JavaScript mal zu modifizieren. Einfach, um zu verstehen, was dahintersteckt und sich da so langsam mal so rantasten. Also ich habe das zwar im Studium auch gemacht, Java und JavaScript ein bisschen, aber ehrlicherweise, wenn man das nicht so jeden Tag braucht, dann verschwinden solche Kenntnisse auch immer ein Stück weit. Aber ich verstehe Code immer noch ganz gut und nur ich weiß jetzt nicht, ob ich in der Lage wäre, so einen 200-Zeiler zu schreiben oder so, Da muss ich ehrlich sagen, da würde ich mir auch jemanden einfach mit dazunehmen. Aber gut ist ja immer, wenn man erstmal checkt, was dahintersteckt. Gerade, wenn du mit dem Tag Manager zu tun hast und das sollte ein Tagging Manager ja irgendwo, ist ja irgendwie im Herzblut schon fast, da gehört finde ich JavaScript …
Ingo Börnert: … das Wichtigste. Ja. #00:18:50.1#
Maik Bruns: Genau, auf jeden Fall gehört das ein Stück weit dazu. Vor allen Dingen, wenn du so in komplexen Umfeldern bist. Ich meine, wenn du jetzt in einem einfachen Unternehmen bist, wo du irgendwie bei Google Analytics einen Pageview-Tag und zwei Event-Tags laufen hast oder so, da brauchst du es nicht. Aber insbesondere, wenn du anfängst, auch Daten aus Datenbanken anzufordern oder irgendwo spezielle Dinge auf der Website erstmal abzufragen mittels JavaScript bevor sie verarbeitet werden, dann bist du echt schnell dabei mit JavaScript echt was leisten zu müssen. Also man sollte das auf jeden Fall nicht ignorieren. Das ist ja auch, ich glaube, Simo Ahava hat mal einen schönen Beitrag dazu geschrieben. Diese Mär vom nichttechnischen Marketer, dass es den einfach so nicht mehr gibt. Das heißt im Prinzip, wenn man sich online mit Marketing auseinandersetzt, muss man ein Stück weit offen sein auf jeden Fall für Technik und für das Verständnis, was dahintersteckt. #00:19:41.7#
Ingo Börnert: Ja, absolut. #00:19:42.5#
Maik Bruns: Und da bin ich zumindest immer gut dabei. #00:19:44.8#
Ingo Börnert: Ich finde, es ist auch wichtig, dass man da ein Stück weit als Consultant oder als Berater unterwegs ist gegenüber dem Marketing. Einfach oft wissen die gar nicht, was möglich ist und was machbar ist und was auch gar nicht machbar ist. Also es wird auch da viel falsch eingeschätzt und dass man da auch den Kollegen da sowas erklären kann und da helfen kann an der Stelle, ist auch finde ich eine sehr wichtige Sache. Und ich finde auch ganz entscheidend, wenn man sich mit dem Tagging beschäftigt, weiß man doch erst, was man da wirklich misst. Das ist ja das Ding. Man kann natürlich ein Top-Analyst sein und vielleicht statistische und mathematische Methoden hervorragend beherrschen, aber die Materie, was messe ich da jetzt wirklich eigentlich. Einfach das Beispiel aus der Praxis ist immer, die kommen dann zu mir und sagen, wir möchten gerne, wenn jemand auf den Absenden-Button klickt, das würden wir gerne messen. Und ich so, ja, machen wir. Die wollen aber nicht den Absenden-Button, die wollen die Danke-Seite, wenn jemand tatsächlich erfolgreich ein Formular zum Beispiel abgeschickt hat. Das ist ein Unterschied, wenn ich den Button klicke oder die Danke-Seite. Das ist natürlich einfach wichtiger Unterschied. Also habe ich einfach 15-mal auf den Button geklickt, aber nur einmal die Danke-Seite gesehen, dann habe ich zwei ganz verschiedene Zahlen. Das sagt man so lapidar, wenn einer auf den Button klickt. Das wird immer wieder gesagt, aber ist natürlich die viel unzuverlässigere Metrik als wenn ich ein erfolgreiches Absenden des Formulars messe. Das sind zwei ganz verschiedene Sachen, die werden einfach nicht so im Alltag denkt da keiner drüber nach. Ich finde, das ist ganz wichtig, Teil meines Jobs sowas zu unterscheiden. Und wenn ich zum Entwickler gehe und sage, ich möchte, wenn einer auf den Button klickt, das möchte ich messen, und der Entwickler sagt, okay, ja, dann mache ich das halt. Weil es ihm eigentlich egal ist, wie das Marketing verläuft. Ist das die sinnvolle Zahl wirklich? Das ist dem Entwickler am Ende des Tages egal, Hauptsache der Code funktioniert. Das ist so eine Instanz finde ich, das ist ein ganz entscheidender Teil in der Praxis. #00:21:56.3#
Maik Bruns: Ihr als großer Advertiser, ihr seid nun mal auch irgendwie in der Lage über eine ganze Menge solcher Tags und solcher Events zu verfügen. Wie muss ich mir denn euer Tag-Manager-Konto so vorstellen, also euern Container, der da rausgejagt wird? Wie viele Tags sind denn da so drin oder wie packt ihr das technisch an? #00:22:14.9#
Ingo Börnert: Das ist sehr unterschiedlich, weil wir haben grundsätzlich unser Setup so aufgeteilt, dass jeder unserer eigenen Einzelmarken ein eigener technischer Advertiser ist. Also rechtlich ist es natürlich immer L’Oréal Deutschland, was dahintersteht, aber in der Praxis in den Tools selber ist jede Brand ein eigener Advertiser und damit auch isoliert. Das ist auch Absicht, jede Brand hat eine etwas andere Zielgruppe und eine andere Strategie und natürlich auch ihr eigenes Marketingbudget. Von daher ist das so die entscheidende Trennung, das heißt, ich habe auch wirklich Zugang zu 30 verschiedenen Containern, Google Tag Manager Containern, wir haben 30 verschiedene Konten für Google Analytics und so springe ich auch viel hin und her. Und dazu kommt natürlich, dass das ein internationales Setup ist. Man muss sich also vorstellen, L’Oréal Paris hat jetzt ein Konto bei Google Analytics weltweit und jedes Land hat seine eigene Property. Wir sind in fast allen Ländern der Welt vertreten und entsprechend viele Properties haben wir und da kommt das System irgendwann an seine Grenzen, weil Google Analytics, ich habe das Gefühl, nicht immer für solche Ausmaße gedacht ist. Was ich häufig sehe bei anderen, ist, ja, wir haben eine Test-Property und eine Property hierfür und eine hierfür, das geht leider nicht, sondern wir haben genau eine Property für eine Domain oder eine Marke, egal wie viele Domains die hätte, und dann müssen wir das über die Views lösen. Das ist ein ganz konkretes Problem in Google Analytics, was wir haben, weil wie gesagt, ich habe das Gefühl, dass Google Analytics nicht für Kunden dieser Größe entworfen wurde. Es ist aber nicht ungeeignet, also in der Praxis kriegen wir das hin und wir müssen nur mit ein paar Einschränkungen leben. Also wir können nicht einfach mal eben eine neue Property für irgendwas erstellen, weil wir das gerne so hätten. Wir sind dann auch irgendwann mal an der Grenze der verfügbaren Datenansichten angekommen, auch wenn wir natürlich nicht die Gratis-Version haben, sondern schon zahlen für unser Google Analytics. Aber selbst da ist irgendwann mal eine Grenze. Deswegen ist es umso wichtiger, dass wir uns an diese Standards halten und immer auch diesen Gedanken im Kopf behalten, wir wollen ja auch, dass alles, was zusammengehört, in einem Topf landet und ein Topf ist ja bei Google Analytics diese Property. Das hat ja auch Vorteile. Also, wenn alles, was ich irgendwo messe, in dieser einen Property landet, dann habe ich da schon ganz viel an einer Stelle versammelt, was ich dann ja auch nutzen kann innerhalb des Google Stack. Also ganz praktisch, ich kann das nutzen, um Audiences zu generieren, die dann wiederum die Kollegen von dem Media benutzen können, um ein besseres Targeting durchzuführen. Also First Party Daten sammeln an der Stelle, um das Thema mal kurz anzureißen. Ist ein ganz wichtiges Thema natürlich für uns. #00:25:30.5#
Maik Bruns: Jetzt ist es natürlich so, in so einem komplexen Umfeld, da müsst ihr ja auch einiges in vorgefertigten Prozessen irgendwie abarbeiten. Das heißt also, du musst genau wissen, wen du zu welchem Zeitpunkt zu welchem Thema ansprechen kannst, welche Dimension das annehmen soll, ob ihr ein Meeting einberaumen müsst und so weiter. Wie habt ihr euch denn an sowas rangetraut? Wie habt ihr solche Prozesse denn erzeugt? Habt ihr das für Deutschland, habt ihr das einfach für euch gemacht oder habt ihr euch einen Berater mit dazu genommen oder wie habt ihr das angepackt?
Ingo Börnert: Ja, natürlich haben wir ja am Anfang Berater gehabt wie die Anisa, die du eben angesprochen hast, die natürlich geholfen hat viel. Gerade am Anfang das Setup überhaupt auf die Beine zu stellen in Deutschland. Und dann hilft uns die Agentur Trakken hier in Deutschland als Spezialisten für das Google Setup, die viele technische Beratungen übernehmen und uns helfen. Was Prozesse angeht, sind wir, man würde das nicht vermuten, aber L’Oréal auch als großer Weltkonzern und als Traditionsunternehmen, das ich glaube schon über 100 Jahre alt ist, ist sehr agil, was das angeht. Also wir sind gar nicht so sehr stark in festen Prozessen verhaftet als Firma, das ist einfach Teil der Firmenkultur, dass man sehr spontan arbeitet. Sagen wir es mal so. Natürlich hat man gewisse Arbeitsschritte, die sich wiederholen, aber das ist alles nicht so fest, sondern immer der Situation angemessen. Und dazu kommt auch, dass wir bei uns hier in Deutschland ein sehr modernes Arbeitsumfeld haben. Ich kann sehr schnell mal eben einen Meeting-Raum buchen oder auch nicht buchen, sondern einfach spontan belegen. Die Leute sind vor Ort oder sie sind mit ihrem Laptop und alle Ausrüstungen für einen Video Call bereit. Das geht auch immer sehr schnell. Ich habe alle wichtigen Kollegen in einer WhatsApp-Gruppe oder in mehreren WhatsApp-Gruppen. Also das Ganze funktioniert schon sehr agil, das muss man sagen. Und da war ich auch durchaus beeindruckt, als ich von der Agentur gewechselt habe zum Konzern und hatte mir das alles sehr viel steifer vorgestellt. Ich glaube, das ist schon so ein Punkt, auch ohne jetzt vielleicht zu viel Werbung machen zu wollen, aber das ist wirklich mir persönlich aufgefallen, also dass diese ganze agile Arbeitsweise auch schon durchaus mehr gelebt wird als man das bei einer Traditionsfirma erwarten würde. Natürlich nicht wie bei einem Start-up oder so, so extrem ist es nicht, aber schon deutlich stärker. Also es hat mich schon überrascht. #00:28:10.0#
Maik Bruns: Ja. Also ich kenne auch die andere Seite, was Konzern angeht, wo nämlich alles unglaublich langsam und träge von sich geht. Das passiert auch in größerem Mittelstand sehr, sehr häufig, dass man einfach irgendwie merkt so, es passiert einfach nichts. Die Leute auf der Gegenseite müssen sich erstmal mit irgendwem treffen müssen, erstmal irgendwelche Meetings vereinbaren und es dauert zwei, drei Monate bevor man die Leute mal alle gemeinsam an einen Tisch bekommt und so. Das macht es halt sehr, sehr träge und gerade in einem Umfeld wie ich finde und ist ja auch euer Thema der Digitalisierung, gerade wenn es eben darum geht auch dem Wettbewerb irgendwelche Prozente abzujagen und eben schneller zu sein als der andere. Also Größe, das zieht heute eigentlich nicht mehr, sondern es geht eigentlich immer um Geschwindigkeit und schnell neue Dinge zu adaptieren, schnell eine neue Werbekampagne an den Markt zu werfen, wenn es sein muss und so weiter. Die Geschwindigkeit finde ich, das hat heute einen wesentlich höheren Stellenwert. Manchmal zu Lasten der Qualität, keine Frage. Das heißt, man kann nicht alles tausendmal durchdenken und dann nach 2 Jahren erst live gehen. Trotzdem überwiegen wie ich finde da immer noch die Vorteile. Aber das bringt natürlich trotzdem was mit sich für deinen Job an sich, so ist vielleicht eine persönliche Herausforderung an dich, dass einfach die Geschwindigkeit ja wesentlich höher ist als man das vermuten würde. Ich meine, viele gehen in so einen Konzern und sagen, ich glaube, ich lege mich jetzt erstmal eine Runde schlafen oder ein paar Jahre und komme dann wieder mit einer höheren Position auf irgendeinem Wege. Das scheint ja dann jetzt bei dir nicht so einfach so zu sein, sondern da scheint ja schon das Ganze auch nicht nur datengetrieben zu sein, sondern irgendwie auch, da ist eine gewisse Forderung hinter, oder? #00:29:46.1#
Ingo Börnert: Absolut. Ja. Es gibt schon eine durchaus hohe Fluktuation, wie gesagt auch da nicht wieder so krass wie vielleicht bei einer Agentur und dann nicht wie bei einem Startup, aber schon gerade im Ganzen, was mit Digital zu tun hat, was mit Marketing zu tun hat, da sind viele Leute von extern, die zu L’Oréal gekommen sind und die Herausforderung spannend fanden. Wir haben auch Leute, die vorher bei Start-ups gearbeitet haben oder eigene hatten und sich jetzt mal die andere Seite angucken. Für die ist da dieser Umfeldwechsel nicht so krass wie der vielleicht bei anderen Unternehmen wäre. Das ist auch eine Sache, die auch L’Oréal absichtlich sucht diesen Kontakt. Also die haben auch immer mal wieder hier lokale Start-up-Veranstaltungen und Pitches bei uns im Haus, weil wir diese Kultur auch wichtig finden einfach und deswegen. Das ist schon so, wie du gesagt, genau. Ich würde es also nicht übertreiben, es ist nicht genauso wie bei einem Start-up oder so, aber es ist auch nicht der Konzern, der mit seinen eingefahrenen Prozessen und eingefahrene Prozesse sind wirklich das, was wir meiden wollen. Es gibt natürlich Sachen, die lassen sich nicht verändern. Es gibt Dinge, das ist dann die Rechtsabteilung, die arbeitet so wie sie arbeitet. Oder die Buchhaltung arbeitet halt so, wie sie arbeitet. Da können wir dann nichts dran ändern. Aber wenn wir uns innerhalb dieser digitalen Sphäre und auch im Marketing, was ja auch was Moderneres ist, bewegen, da lässt sich relativ schnell relativ viel bewegen, wenn man nur mit den richtigen Leuten redet. Also da ist der persönliche Kontakt tatsächlich mit den entsprechenden Kollegen wichtiger als alles andere. Dann kann man auch Ergebnisse produzieren. Das ist schon ganz spannend. Ja. #00:31:37.7#
Maik Bruns: Würdest du oder andersrum gefragt, was würdest du sagen, was deinen Job besonders macht, also was hebt ihn ab von anderen Jobs? #00:31:44.5#
Ingo Börnert: Meinst du jetzt ganz allgemein oder im Vergleich zu anderen Jobs in der Digitalbranche? #00:31:53.0#
Maik Bruns: Zur Buchhaltung. #00:31:53.7#
Ingo Börnert: Zur Buchhaltung. Ja. Also ich hatte tatsächlich mal wie du es gerade gesagt hast mal eine Anfrage an die Rechtsabteilung, die haben 2 Monate mit ihrer Antwort gebraucht und habe gesagt, ja sorry, interessiert keinen mehr, ist 2 Monate her, ist alt, ist vorbei. Da wussten die jetzt auch nicht, wie sie antworten sollten, weil das Thema war einfach tot nach 2 Monaten. Das ist schon ein Unterschied. Was ich auch mache, was ich auch spannend finde an dem Job, ist, dass wir auch viel interne Fortbildungen machen. Die Kollegin, die vielleicht schon länger dabei sind oder auch Leute, die ganz frisch dabei, frisch von der Uni sind, die kriegen von unserem Team auch immer die Data-Driven-Brille aufgesetzt und wir machen auch interne Fortbildung. Das ist auch ganz wichtig und auch ein wichtiges Ziel. Nicht nur digitale Leute ins Unternehmen zu holen, sondern das Unternehmen als Ganzes zu digitalisieren. Das ist auch so eine Aufgabe. Auch nur so kann das funktionieren. Also man kann nicht einfach jemanden nur als Digitales da reinpfropfen und dann wird das schon, sondern man muss das auch ernst meinen und alle die auch vielleicht nicht so digital sind, da abholen. Weil ich meine, das ist schon ganz entscheidend, man nennt das nicht umsonst digitale anschauen nettes nicht umsonst digitale Disruption. Also das verändert ganz viel in seinem Umfeld, auch Dinge, die erst mal vielleicht gar nicht digital erscheinen, also auch hergebrachte Prozesse und Abteilungen. Das ist auch so eine Aufgabe für uns. Ja. #00:33:28.7#
Maik Bruns: Welche Skills würdest du denn sagen, brauchst du, um das alles durchführen zu können? Ich meine, mal abgesehen von dem technischen Verständnis. Jetzt wir hatten vorhin nochmal über JavaScript gesprochen und dass man den Tag Manager bedienen können sollte. Welche Skills siehst du sonst? Vielleicht auch kommunikative Skills? #00:33:48.2#
Ingo Börnert: Absolut, absolut. Genau. Ganz viele Grundvoraussetzungen sind die technischen Skills, die muss man haben. Auch da immer auf dem Laufenden zu bleiben. Wir haben gerade davon gesprochen wie schnelllebig das Ganze ist, also immer auch die neuesten, die neuen Trends zu beobachten und zu schauen, was gibt’s für neue Entwicklungen, neugierig zu bleiben. Ich bin auch jemand, der immer mit, oh geil, da gibt’s was Neues, das muss ich mir mal genauer anschauen. Vielleicht ist es nachher Quatsch, aber dann habe ich es wenigstens mal gesehen. Diese Neugier ist ganz wichtig. Ja, die Technik sind echt die Basics. Dass man mit den entsprechenden Tools schnell zurechtkommt oder auch einfach ein intuitives Verständnis hat, sich solche neuen Tools auch schnell zu erarbeiten. Das gehört einfach dazu. Wie gesagt, das JavaScript ist sehr praktisch, wenn man das kann, in der Kommunikation mit den Developern vor allem. Und das ist es dann auch schon. Deswegen kommst es zu dieser Kommunikation. Das sind ganz wichtige Fähigkeiten, mit den Leuten reden, auch Leuten, die fachfremd sind. Also mit dem eigenen Fach nichts zu tun haben oder aus ganz anderen Fächern kommen, mit denen reden, denen das erklären, warum und wieso und was bringt mir das überhaupt und die an Bord zu haben. Das ist ganz wichtig. Also ich bin nicht der Vorgesetzte von irgendjemandem da im Konzern, der was zu entscheiden hätte und ich kann ihm nicht sagen, der muss das jetzt machen, sondern ich muss die Leute überzeugen, dass das jetzt für sie Vorteile hat, wenn sie dabei sind. Da ist Kommunikation ganz wichtig. Auch bei diesen internen Fortbildungen ist es auch ganz wichtig, dass man vernünftig mit den Leuten reden kann und auch Sachen erklären kann. Eine Grundvoraussetzung, dass man was erklären kann, ist natürlich, dass man es verstanden hat. Das ist ja immer so. Eine Sache wollte ich noch sagen, ein bisschen, ja, das Verständnis auch für das Geschäft, für das Business haben. Das ist vielleicht das, was für mich am herausforderndsten war am Anfang, weil diese Beauty-Branche mir persönlich da eher fremd war. Also ich musste erst lernen, was ein Concealer ist und was es alles für Cremes gibt und so weiter. Aber da haben wir natürlich die Profis im Haus ohne Ende. Da konnte ich mich dann von Produktmanagern schulen lassen. Das ist dann ganz einfach, davon haben wir hunderte im Haus, die sich bestens auskennen mit den Produkten und mit der Schönheitsbranche als Ganzes. Die muss man halt kennen und wissen, wie tickt die, was ist da entscheidend. Das sollte man auf keinen Fall aus den Augen verlieren, wenn man über den reinen Technikspezialisten hinausgehen möchte. Man kann natürlich sagen, okay, ich bleibe der Technikspezialisten, der Senior in meinem Bereich, aber sonst nichts weiter. Gut, dann kann man darauf vielleicht verzichten, aber wenn man wie gesagt diese ganze Herausforderung digitale Transformation annehmen will, dann muss man auch schon das Business so ein bisschen verstehen. Ja. #00:36:45.1#
Maik Bruns: Ja. Das sehe ich auch als eine der Kernvoraussetzungen, insbesondere wenn du an Analyse selber hinterher auch rangehst. Ich meine, Tagging ist ja das eine und dann das Geschäftsmodell verstehen, ist finde ich superwichtig. Aber auf der anderen Seite, wenn du natürlich als Analyst zum Beispiel in ein Unternehmen reingehst und sagt, jetzt muss ich hier, ich muss Optimierungsmaßnahmen vorschlagen oder ich muss zumindest mal analysieren, wo es hakt und so, und du verstehst das Business oder die verschiedenen Kanäle nicht, dann stehst du halt irgendwo, dann stehst du ziemlich allein da plötzlich und das macht irgendwie wenig Sinn. #00:37:11.9#
Ingo Börnert: Genau. Da vielleicht ein ganz konkretes Beispiel. Wir haben eine Analyse gemacht unserer Mobile-Seite von unserer professionellen Marke, also die Marken, wie hier professionelle Friseurprodukte verkaufen, die man dann auch beim Friseur im Salon kaufen kann. Ihr kennt die vielleicht, da stehen die schon mal im Regal. Das ist natürlich ein ganz spezielles Business. Und dann haben wir da eine Analyse gemacht zu dem Verhalten der Nutzer auf der Webseite, ob die den Store Locator benutzen und ob sie auch im Salon anrufen? Und da haben wir gesehen, dass die Quote die Store Locator zu benutzen, sehr, sehr hoch war, aber die Quote im Salon tatsächlich anzurufen, um da einen Termin zu machen, war sehr niedrig. Dann dachten wir so, ja, ist die Webseite vielleicht schlecht? Hm, müssen wir den Button ändern? Dann fiel aber dann sehr schnell auf, es liegt einfach daran, die Leute suchen die Stores am Wochenende oder nach Feierabend und dann hat der Laden geschlossen, dann kann man da gar nicht anrufen. Das muss man halt wissen. Das ist schon ganz naheliegend, wenn man mal darüber nachdenkt. Ja natürlich, dann haben wir geschaut, einfach die Auswertung, was ist die Uhrzeit, wann die den Store Locator benutzen. Ja, nach Feierabend, wenn sie Zeit haben oder am Wochenende. Und dann ist der Friseurladen einfach geschlossen und dann kann man da natürlich nicht anrufen. Das wissen die Leute. Und dann drückt auch keiner auf diesen Button. Ganz einfach. Das ist für die Analyse natürlich entscheidend zu wissen. #00:38:39.0#
Maik Bruns: Sag mal Ingo, wenn du jetzt Bewerber wärst oder nein, andersrum, du bist in deiner Position wie du jetzt bist und du würdest einem Bewerber erstmal raten, was er tun solle, um deinen Job zu bekommen, also ohne dich jetzt abschießen müssen, aber du würdest jetzt einen Partner brauchen in deinem Job. Was würdest du demjenigen raten? #00:39:01.8#
Ingo Börnert: Ja, kein Problem. Tag Manager braucht die Welt. Also mehr davon. Deswegen gar kein Problem. Was würde ich raten? Ja, ganz allgemein ist es wichtig, vielseitig interessiert zu sein und diesen Spagat hinzukriegen, einerseits Technik, andererseits Kommunikation. Das ist wirklich eine ganz wichtige Sache, weil wenn man nur das reine Tagging machen will, dann kann man auch ein Webentwickler sein, der sich so ein bisschen spezialisiert auf diese Sache, dann kann man das natürlich auch machen. Aber genau, dass man so ein bisschen in beiden Welten zu Hause ist. Wenn man aus diesem ganze, ich meine, die meisten kommen über das tatsächliche Analytics in diesen Bereich und wenn man merkt, man ist natürlich analytisch interessiert und denkt auch analytisch, aber man ist mehr daran interessiert, wie kommen diese Zahlen eigentlich zustande als zu schauen, kann ich vielleicht noch eine geile Analyse machen, wenn ich jetzt R kann, oder so, dann sollte man vielleicht in die Richtung Tagging Manager gehen. Wenn ich mir das Technische, das Wie und ein bisschen unter die Haube gucken und wie funktioniert eine Webseite, Web-Mechanik und so weiter, wenn einen das interessiert, ich glaube, das ist das Wichtigste. Die Technik dann an sich lernen, ja gut, klar, aber da sieht man dann, was man im Alltag wirklich braucht. Das Gute ist ja, es ist kein Problem mehr heutzutage sich einen Online-Kurs anzuschauen für entweder einzelne Sprachen oder einzelne Tools, die man vielleicht noch nicht kennt. Aber da darf man auch einfach keine Angst haben und keine Berührungsängste, sondern dann, okay, das ist was Neues, dann versuche ich das. Ich für meinen Teil hatte vor meinem Job bei L’Oréal keine Erfahrung mit Atlassian Jira zum Projektmanagement und habe das dann gelernt. Aber das ist ganz wichtig, keine Angst davor haben Neues zu lernen. #00:41:04.5#
Maik Bruns: Ja. Würdest du denn sagen, dass jemand den Tag Manager schon beherrschen muss, wenn er in diese Position rein soll oder ist das eher ein Training on the Job? #00:41:12.1#
Ingo Börnert: Das ist eine gute Frage. Ich glaube, wenn man sich auskennt mit Website-Entwicklung, ohne dass man ein Developer ist, aber zumindest, dass man weiß, wie das grundsätzlich funktioniert, dann lernt man das sehr schnell. Ich glaube, es ist ein bisschen schwieriger, wenn man nur aus der Analyse kommt, weil das dann doch sehr schnell sehr technisch wird, wie du eben auch gesagt hast beim Tag Manager. Also einen Pageview-Pixel setzen oder sowas in der Art, das macht einem Google sehr leicht, aber wir verwenden zum Beispiel die Facebook API auf unseren Seiten und haben einfach die Pixel nicht als solche als Tags hinterlegt, sondern wir haben zerlegte JavaScripts, die einzelne Calls zusammenbauen, je nachdem, was gerade für ein Event auf der Seite stattfindet. Und dann wird es kompliziert, glaube ich. Also es hängt davon ab, wie komplex das Setup ist, was im Einsatz ist. Wenn es nur darum geht auf Seite A feuert Pixel A und auf Seite B feuert ein anderer Pixel, dann geht’s, dann kann man da sehr schnell reinkommen. Wenn man richtig in den Tag Manager einsteigen will, dann sollte man sich auch wirklich mit JavaScript befassen und das auch wollen, weil sonst wird man nie so richtig gut in dem Thema. Wenn man jemand anderes hat, der sich damit beschäftigen kann, oft ist es, was ich häufig sehe, es gibt jemanden, der aus dem Analytics kommt und auch auf den Tag Manager Zugang hat oder sich damit beschäftigt, aber der hat dann einen Developer an der Seite, der ihm hilft. Das ist auch ein Konstrukt, was funktionieren kann. Aber ich sehe so im Alltag, dass es da dann öfters schon mal hakt, weil wie gesagt, der Developer tut sich öfters schwer damit sich ein bisschen so in das Business hineinzuversetzen und dann ist es ein bisschen schwierig. Von daher ist es die besondere Herausforderung diesen Spagat zu schaffen. #00:43:17.0#
Maik Bruns: Würdest du den Job eher im Konzern verorten oder auch schon im Mittelstand oder was würdest du meinen? #00:43:25.4#
Ingo Börnert: Es ist so, dass das mit dem Google Tag Manager extrem effizient ist. Ich habe ja gesagt, wir haben so 30 Marken mit ihren eigenen Webdomänen, eigenen Ökosystemen. Das ist dann noch zu schaffen als Einzelperson. Für einen Konzern, da ist dann die Frage, wie groß ist der Konzern dann? Aber so in der Art ist es noch zu stemmen, weil das einfach, das Tool wirklich sehr, sehr benutzerfreundlich ist und man da sehr effizient mit arbeiten kann eigentlich. Man braucht für Härtefälle immer noch den Rückgriff auf echte Entwickler, die einem im Zweifel mit dem Coden unterstützen können. Das ist für 90 Prozent der Fälle nicht nötig, aber für die 10 Prozent oder 5 Prozent Härtefälle sehr hilfreich. Die sind da unter Umständen auch einfach viel schneller fertig. Bevor man sich 2 Wochen in ein Problem einarbeiten muss oder so, hat der das in einer halben Stunde fertiggemacht. Das ist auch eine Effizienzfrage. Für den Mittelstand macht das Tool absolut Sinn bis zu einem gewissen Punkt, würde ich sagen. Wenn man dann da die richtig komplexen Sachen machen möchte, braucht man wahrscheinlich die Hilfe einer Agentur. Von daher ist man, wenn man in einer Webagentur arbeitet oder in einer Analytics Agentur oder jemand, der damit was zu tun hat und dann möglichst viele verschiedene technische Setups haben möchte und man ist vor allem an der Technik interessiert, ich glaube, dann ist man in der Agentur besser aufgehoben. Ob das eine Webagentur ist oder eine reine Programmierer-Agentur oder mehrere Marketingagenturen, aber ich glaube, da ist man wirklich bei einer Agentur besser aufgehoben, wenn man nur die Technik machen möchte, weil man dann auch in ganz vielen verschiedenen Setups arbeiten kann. Wenn man eher beim Kunden arbeiten möchte, also wenn man da sich mehr vorstellt, dann ist dieser kommunikative Aspekt umso wichtiger. Und das, was ich eben gesagt habe, auch den Hintergrund im Auge zu behalten und so weiter. Das ist natürlich bei den anderen auch nicht ganz unwichtig, aber ich würde das so im Prinzip verorten. Ja. #00:45:43.1#
Maik Bruns: Ist ja auch wichtig seine Fähigkeiten stetig auszubauen und einfach nicht stehenzubleiben. Du hattest vorhin auch das Thema Neugier schon mal angesprochen und natürlich so generell das Lernen an sich. Ich finde Lernen extrem wichtig, ein guter Teil meiner Zeit geht einfach dafür drauf, dass ich mich stetig fortbilde. Wie machst du das? Was sind so deine Fortbildungsquellen? #00:46:04.0#
Ingo Börnert: Ja, ganz unterschiedlich. Wie gesagt manchmal tatsächliche Online-Kurse, die es gibt, gibt’s wirklich gute, finde ich inzwischen. Und man kann das auch dann direkt mit der Praxis verbinden. Das Gute ist ja, wenn man digitale Fähigkeiten lernen möchte, dann kann man die auch immer direkt einfach parallel am Rechner machen und ausüben. Das fängt beim Excel Kurs an, aber natürlich das ganze Programmieren kann man live testen und alles. Das ist das Gute daran. Man muss sich nicht irgendwas theoretisch durchlesen und hoffen, dass man es dann in der Praxis mal irgendwann anwenden kann, sondern kann es immer direkt auch wirklich machen. Genauso die Google Tag Manager Tipps, davon gibt es haufenweise. Man kann es einfach dann direkt ausprobieren und auch machen und schauen, funktioniert das oder funktioniert es nicht. Also da kann man ganz viel machen. Wenn das möglich ist, ist das ganz toll von Kollegen zu lernen. Ich lerne sehr viel von meinen Kollegen, von denen ich ja eben gesprochen habe, die mehr in diesem Data Science Bereich unterwegs sind. Davon hat man natürlich viel. Und ansonsten, ja das Klassische halt, auf Konferenzen gehen. Wenn ich die Möglichkeit dazu, habe nutze ich das natürlich sehr gerne. Das ist natürlich eine tolle Möglichkeit was zu lernen, aber auch neue Leute kennenzulernen, von denen man dann was lernen kann. Das ist vielleicht noch der wichtigere Aspekt, wenn man auf eine Konferenz geht, vor Ort hat man immer mal ein paar ganz spannende Beiträge und auch viele, wo man denkt, ja gut, war jetzt nicht so schlimm, dass der da war, aber hätte ich mir auch sparen können. Aber man lernt unfassbar viele interessante Leute kennen und hat spannende Gespräche und von denen lernt man dann eigentlich noch umso mehr, finde ich. Das ist ganz entscheidend. Ja. #00:47:50.4#
Maik Bruns: Ja. Ich sehe auch einfach ein großes buntes Feld an Fortbildungsmöglichkeiten. Ganz gleich, ob das jetzt zum Beispiel auch ein Podcast ist, wo du einfach unheimlich viel lernen kannst und on the fly, du musst ja nicht mal anwesend sein. #00:48:02.5#
Ingo Börnert: (unv. #00:48:02.2#) Podcast, hätte ich das doch zuerst gesagt, natürlich Podcast. Ganz entscheidend. #00:48:06.1#
Maik Bruns: Das ist der Hammer. Jeder sollte Podcasts hören. #00:48:08.5#
Ingo Börnert: Das Allerwichtigste. Es gibt ja auch viele davon und ein paar, ich habe gehört, “Die Sendung mit der Metrik” soll ein ganz toller Podcast sein. #00:48:15.6#
Maik Bruns: Ist der Wahnsinn und kommt so oft raus. Nein, klasse. Super Tipps, Ingo. Also ganz ehrlich, ich finde deinen Job wirklich hochgradig spannend, weil ich sehe einfach, dass ihr da ein sehr komplexes Umfeld habt und dass du eine sehr konkrete Aufgabe hast und dass du es auch schaffen musst, viele Dinge miteinander zu vereinen und das du irgendwie auch ein politisches Gespür da auch intern brauchst und trotzdem aber irgendwie jetzt nicht nur so in dir ruhen musst, sondern auch irgendwie neugierig sein musst und dass du rausgehst und du Wissen tankst und am Puls der Zeit bleibst. Sowas finde ich hochgradig spannend als Job, muss ich sagen. Also vielleicht ist das ja der Job der Zukunft. Je technischer wir werden, desto mehr werden wir auch taggen müssen oder ob wir wollen, vielleicht passiert irgendwann alles automatisch, das weiß ich nicht, aber je nachdem wie schlau die Tools auf Dauer so werden. Aber ich glaube, dass du auf absehbare Zeit einen ganz guten und einen recht sicheren Job haben dürftest.
Ingo Börnert: Ja. Also das Ding ist, man kann ja sehr viel automatisieren. Ich gehe auch davon aus, auch gerade das ist auch ein Feld, wo man sicherlich irgendwo von der Automatisierung irgendwo profitieren kann oder was auch wahrscheinlich passieren wird in den nächsten paar Jahren, aber das Ding ist, es geht ja auch darum zu wissen, was tut die Maschine, was tut der Algorithmus da genau und das ist das halt. Beim Tagging guckt man dahinter und guckt nicht einfach nur, was spuckt der mir für eine Zahl aus und ich schaue dann, wie berechne ich dann meine KPI, sondern ich schaue dahinter und gucke, was steht denn hinter dieser Zahl, was ist denn das? Ist das der Button-Klick oder ist das tatsächlich das erfolgreiche Absenden eines Formulars? Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Dann finde ich, ist es auch, wie du sagst, für die Zukunft ganz wichtig. Man muss ja immer noch schauen, was wird jetzt wirklich gemacht und was sind das da für Auswertungen, die ich da kriege? Also das ist der Blick dahinter und dann kann man eigentlich diese ganze Automatisierung eher begrüßen und sagen, das ist eine Hilfe für meine Arbeit, weil dann kann ich sie umso effizienter machen, wenn ich mich nicht einen halben Tag mit dem Problem beschäftigen muss, wie ich jetzt diese spezielle Interaktionen des Nutzers zuverlässig messen kann, sondern ich kann dem System sagen, dass er das jetzt bitte messen soll und dann macht der das und fertig. Aber ich kann dann auch die Lösung beurteilen, ob die geeignet ist. Ich glaube, das ist schon ganz entscheidend und auch Troubleshooting. Das ist immer der ganze große Teil natürlich auch Fehler finden und dazu muss man das Thema als Ganzes auch verstehen, sonst kann man auch den Fehler nicht finden. #00:50:57.6#
Maik Bruns: Ja. Und wer bei Troubleshooting nicht neugierig ist, der hat eh verloren. #00:51:02.7#
Ingo Börnert: Ja, richtig. Genau. #00:51:02.9#
Maik Bruns: So geht’s mir immer wieder. #00:51:04.3#
Ingo Börnert: Das sind die Sonderfälle, wo man dann richtig merkt, wie es wirklich funktioniert. Normalerweise funktioniert es doch immer so, aber jetzt funktioniert es nicht und dann hat man vielleicht irgendwo noch einen Aspekt, den man übersehen hat. Genau, richtig, wie du sagst. Da wird es am spannendsten, weil dann sieht man, was ist eigentlich los jetzt hier. #00:51:21.4#
Maik Bruns: Genau. Ich lerne immer am meisten, wenn ich Fehler habe irgendwo, das ist …
Ingo Börnert: Auf jeden Fall. Ja. #00:51:25.9#
Drei Tipps für dich, wenn du Tagging Manager werden willst
Maik Bruns: Was nicht heißt, dass ihr alle da draußen Fehler produzieren solltet, nur um zu lernen. Also das nicht. Ja, Ingo, jetzt so knapp 50 Minuten haben wir schon. Deswegen würde ich jetzt mal vielleicht so Richtung Ende tendieren. Aber am Ende, weißt du ja, gibt’s bei mir immer 3 Tipps. Für diejenigen, die deinen Job haben wollen oder die Tag Manager, Tagging Manager werden wollen, was würdest du denen so ganz kurz in 3 Tipps zusammengefasst sagen? #00:51:56.0#
Ingo Börnert: Ist eine gute Frage. Habe ich auch schon drüber nachgedacht, ich habe es leider vergessen, was ich mir ausgedacht habe. Aber ich kann euch gerne spontan natürlich, also was wir schon gesagt haben, sind diese Websprachen, also außer HTML und CSS auch JavaScript zu verstehen. Man muss nicht Developer sein, aber man sollte die verstehen. Das ist ein ganz wichtiger Tipp, würde ich behaupten. Dann sich auch dafür zu interessieren, warum machen wir das Ganze? Also was ist die Aufgabe meiner Webseite zum Beispiel ganz konkret? Was soll die bewirken? Und dass man möchte, dass das auch möglichst gut funktioniert und die Aufgabe einer Webseite ist in der Regel, zumindest wenn es um Unternehmen geht, ist es ja eine Marketingaufgabe. Das sollte auch schon die Aufgabe sein, die man sich selber irgendwo gesetzt hat, weil wenn es einem im Grunde egal ist, ob es funktioniert oder nicht, dann wird man auch diesen Job nicht richtig machen. Das ist glaube ich eine Sache, die ganz klar ist. Ja und dann, was wir auch schon gesagt haben, das neugierig bleiben. Solange man gespannt ist, wenn man was von einer Neuigkeit hört und es gar nicht abwarten kann zu erfahren, was dahintersteht, solange macht man glaube ich seinen Job auch gut. #00:53:26.6#
Maik Bruns: Okay Ingo, ja dann würde ich sagen, habe vielen Dank auch für deine 3 Tipps, die sind super. Ich denke, die sind eingängig, die sollte sich jeder merken, der sich in dem Umfeld mal tummeln möchte und der da rein möchte. Ich übergebe dir gerne nochmal das letzte Wort, bedanke mich aber bei dir lieber Hörer, dass du es wieder durchgezogen hast bis hierhin und dass du Spaß daran hast, dich über solche Jobs zu informieren und ich werde mal schauen, ob wir vielleicht nochmal das eine oder andere Jobprofil nochmal hier mitreinnehmen, um dir auch mal einen Ausblick zu geben, was es alles gibt. Ansonsten empfehle ich dir einfach mein Hörbuch, das findest du bei mir auf der Website. Da kannst du auch mal hören, wie das so ist, wenn du dich mit dem Thema Jobsuche in der Webanalyse auseinandersetzen willst. #00:54:05.1#
Ingo Börnert: Ja, sehr gerne. Ich bleib‘ auch dran. Ich habe auch deinen Podcast abonniert inzwischen. Wenn ich dazu komme, höre ich den sehr gerne. #00:54:10.7#
Maik Bruns: Sehr cool. Sehr cool, Ingo. Tja, dann habe vielen Dank Ingo. Bitte deine letzten Worte. #00:54:14.6#
Ingo Börnert: Ja, meine letzten Worte sind natürlich ganz einfach: If we don’t track it, it never happened. #00:54:20.0#
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Sein exzellentes Hintergrundwissen aus Marketing, Technik und Analyse ist bei der Optimierung von Websites immer wieder gefragt und mit seiner Art hat er viele Unternehmen für Webanalyse und Growth Marketing begeistert.
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